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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Ralf Schumann am 17. August 2012
9918 Leser · 3 Kommentare

Arbeitsmarkt

Akkordarbeit zum Billiglohn zwischen Gastarbeitern

Sehr geehrte Frau Merkel,

ist Ihnen bekannt, dass es zunehmend Firmen in Deutschland gibt, die Arbeitnehmer aufs Übelste ausnehmen?

Ich bin Berater im Jobcenter und hatte kürzlich einen meiner zu betreuenden Arbeitslosen am Tisch. Ein wirklich arbeitswilliger Mann mittleren Alters und mittlerer Figur hatte sich über einen privaten Arbeitsvermittler einen Job in einem Gemüsegroßhandel in NRW gesucht. Zur Eignung wollte er dort eine Woche lang kostenlos zeigen, wozu er bereit und fähig ist. Zu seinem Bedauern hatte er keine Chance.

Er hatte die Aufgabe 10 kg schwere Gemüsekisten per Hand auf einen Lkw zu laden und zwar 140 Stück pro Stunde und das in 2 Arbeitszeit-Blöcken von jeweils 4 Stunden. Das sind 1.120 Kisten pro Tag, 11.200 kg am Tag! Dieser Mann hat noch jetzt nach Tagen schmerzende, blutige Hände. Seine Kollegen waren u.a. Rumänen und Polen, die kein Deutsch sprachen. Sie kamen in Scharen in diese Firma, arbeiten für einen Monat, bekommen dafür 4 € pro Stunde und werden dann in ihre Heimat gefahren und die nächsten kommen.

Die Agentur für Arbeit bekommt davon nichts mit und Sie vielleicht auch nicht, denn die Vermittlung läuft ausschließlich über private Arbeitsvermittler, die alle unabhängig voneinander arbeiten. Aus diesem Grund frage ich Sie, Frau Merkel: Wissen Sie, dass Menschen auf diese Weise ausgebeutet werden? Was beabsichtigen Sie dagegen zu tun?

Liebe Leser, haben Sie in so einem Fall keine Angst vor einer Arbeitslosengeldsperre! Wir sind auch Menschen und haben zum Glück einen Ermessungsspielraum. Sprechen Sie mit uns!

Mit freundlichen Grüßen
Ralf Schumann

Antwort
direktzu-Redaktion am 18. September 2012
direktzu-Redaktion

Sehr geehrter Herr Schumann, sehr geehrte Nutzerinnen und Nutzer,

das Bundespressamt hat bereits zu einer ähnlichen Anfrage von Ihnen Stellung genommen:

http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/einladung-in-ei...

Wir bitten um Verständnis, dass wiederholte Anfragen desselben Nutzers in derselben Angelegenheit nicht beantwortet werden können. Das nächstbestplatzierte Anliegen wurde zur alternativen Beantwortung weitergeleitet.

Mit freundlichen Grüßen Ihr Redaktions-Team

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Hermi Martens
    am 25. August 2012
    1.

    bekommen die privaten Arbeitsvermittler nicht Geld vom Jobcenter um Arbeitslose zu vermitteln?

  2. Autor Ralf Schumann
    am 27. August 2012
    2.

    Dem privaten Arbeitsvermittler ist dieser Umstand mit Sicherheit nicht bekannt, sonst würde er so einen Job nicht anbieten. Schließlich verdient er nur an einer Vermittlung.
    Diese Arbeitgeber wechseln immer wieder die Vermittler, denn die tauschen sich untereinander nicht aus. Würde sich dieser Arbeitgeber aber an die Agentur für Arbeit wenden, würde man sich dort diesen Mißstand in der bundesweiten Datenbank notieren und dann keine Arbeitslosen mehr zu diesem Arbeitgeber mehr vermitteln.

  3. Autor Maik Gosch
    am 12. September 2012
    3.

    Das ist Eu was wir doch alle wollten...lach...Ich sage immer den Deutschen gehs noch zu gut, denen muß es noch schlechter gehen um endlich mal aufzuwachen...
    Am meisten tun mir die Renter leid, die kaum Geld haben...

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