Sehr geehrter Herr Emele,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Der Euro hat in den vergangenen Jahren das Zusammenwachsen unseres Kontinents vorangebracht. Er ist ein konkretes Zeichen europäischer Identität. Die Fakten zeigen zugleich, dass Deutschland vom Euro profitiert. Die wirtschaftliche Lage in unserem Land hat sich seit der Einführung der Gemeinschaftswährung in vielen Bereichen deutlich verbessert. Deutsche Firmen exportieren mehr als 40 Prozent ihrer Ausfuhren in Eurostaaten – ohne Wechselkursrisiko und ohne komplizierten Geldumtausch. Dank des Euro bleibt die Inflation relativ niedrig. Seit seiner Einführung 1999 sind die Preise durchschnittlich um 1,4 Prozent pro Jahr gestiegen – deutlich weniger als zu D-Mark-Zeiten: Von 1992 bis 1998 waren es im Durchschnitt 2,6 Prozent.
Aus der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ist Deutschland gut herausgekommen – nicht trotz, sondern auch dank des Euro. Während der globalen Finanzkrise, die auch ohne den Euro eingetreten wäre, hätten wir in Europa ohne Euro mit hoher Wahrscheinlichkeit extreme Wechselkurs- schwankungen erlebt. Die D-Mark wäre dramatisch aufgewertet worden, und es wäre zu einem drastischen Einbruch unserer Exporte und damit unseres Wachstums gekommen.
Die europäischen Staats- und Regierungschefs handeln entschlossen, um der derzeitigen Krise im Euro-Raum zu begegnen. Dazu haben sie entsprechende Reformen eingeleitet.
Es ist der Wille der Bundesregierung, dass Griechenland Teil der Eurozone bleibt. Wir erwarten, dass Griechenland seine Zusagen einhält. Im Gegenzug kann Griechenland aber auch erwarten, dass keine vorschnellen Urteile gefällt werden, sondern Entscheidungen auf belastbarer Grundlage fallen. Erst nachdem die Troika aus Vertretern der Europäischen Union, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds ihre Stellungnahme vorgelegt hat, kann man über das weitere Vorgehen sprechen.
Es ist richtig: Die EU muss nachholen, was sie bei der Schaffung der Wirtschafts- und Währungsunion, bei der Euro-Einführung, nicht geschafft hat: eine engere politische Zusammenarbeit. Diese politische Zusammenarbeit ist durch den Fiskalpakt schon ein Stück verbindlicher geworden. Aufgabe der europäischen Institutionen ist es, noch stärker dafür Sorge zu tragen, dass die Regeln eingehalten werden.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Themen/Euro/_n...
http://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Europ...
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 19. August 2012
1.
Kommentar zu Kommentar 1 am 31. August 2012
2.
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