Sehr geehrter Herr Adrion,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Die Bundesregierung teilt Ihre Sorge um Arbeitsplätze in Deutschland, insbesondere in der deutschen Werftindustrie. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland weiter anzubauen, bleibt ein zentrales Ziel. Die Entwicklung der letzten Jahre war erfreulich: Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Deutschland ist von August 2005 bis August 2012 um 1,9 Millionen zurückgegangen.
Trotz des Wirtschaftswachstums kommt es immer wieder zu Unternehmens- insolvenzen – mit den entsprechenden Auswirkungen für die Beschäftigten. Das ist in einer Marktwirtschaft, wo Angebot und Nachfrage den Unter- nehmenserfolg bestimmen, unvermeidlich. In der gegenwärtigen Arbeits- marktsituation lassen sich allerdings häufig Anschlusstätigkeiten für die Betroffenen finden.
Für die Werftenindustrie sind die internationalen Rahmenbedingungen sehr schwierig. Die Bundesregierung bemüht sich – in engem Verbund mit den Küstenländern – um den Erhalt der Werftstandorte. Die Werften sind ein wichtiger Baustein in der maritimen Wirtschaft. In engen Grenzen können Unternehmen in Schwierigkeiten im Einzelfall Bürgschaften erhalten. Dabei ist jeder Antrag genau zu prüfen. Das ist im Fall der P+S-Werften sehr intensiv erfolgt.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern hatte gemeinsam mit dem Bund als Bürgen für die P+S-Werften einen Überbrückungskredit in Höhe von rund 152 Millionen Euro bereitgestellt. Als der neue Geschäftsführer danach feststellte, dass der Liquiditätsbedarf noch höher lag, war eine weitere staatliche Hilfe aus rechtlichen Gründen nicht mehr möglich.
Mehr zur Maritimen Wirtschaft: http://www.bmwi.de/DE/Themen/Wirtschaft/branchenfokus,did...
Sie fragen auch, warum Deutschland Griechenland hilft. Dabei geht es nicht allein darum, einem einzelnen Land zu helfen. Es geht vielmehr um die Stabilität des Euro und der Eurozone. Griechenland kann sich nicht mehr hinreichend an den Kapitalmärkten finanzieren. Das gefährdet die Finanzstabilität der Währungsunion als Ganzes und daraus könnte ein erheblicher Schaden für Deutschland entstehen.
Die Euro-Staaten gewähren Griechenland unter strengen Auflagen Finanzhilfe zur Selbsthilfe. Griechenland muss dieses Geld mit Zinsen zurückzahlen.
Mehr zur Griechenland-Hilfe: http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Themen/Euro/Gr...
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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