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Beantwortet
Autor Frank Röder am 06. Februar 2013
10169 Leser · 5 Kommentare

Umwelt und Tierschutz

Vorschläge von Herr Altmaier - zur Senkung der Belastung der Stromverbraucher - durch das EEG

Sehr seltsam finde ich z.B. den Vorschlag, dass Firmen - die ihren eigenen Strom erzeugen – an der Zahlung der EEG-Umlagen beteiligt werden sollen.

Sollten die Firmen, die ständig über hohe Stromkosten jammern, nicht dazu ermuntert werden ihren eigenen Strom zu nutzen, indem sie kleine Gaskraftwerke (zu-)bauen ??

Die entstehende Abwärme könnte dann auch als Prozesswärme genutzt werden. Das Netz würde von einigen Großverbrauchern entlastet werden; ein weiterer Netzausbau könnte überflüssig werden.
Generell sollte man solchen Firmen dann auch politisch vermitteln, dass sie nicht gezwungen sind, den Strom aus dem öffentlichen Netz zu beziehen !!

Marktwirtschaft entsteht aus Angebot und Nachfrage. Aber wie kann es denn sein, dass Großabnehmer bei besonders großen Margen ein besonders günstigen Preis an der Strombörse bekommen ??

Sie bezahlen nur einen Bruchteil von dem, was Privat-Haushalte pro Kilowattstunde bezahlen.
Gerade dadurch werden diese Firmen dazu animiert, besonders viel Strom zu verprassen.

Wieso werden fallende Preise - an der Strombörse - nicht an Privatkunden weitergegeben, aber die Umlage aufgrund fallender Preise erhöht ?? Schließlich müsste sich beides gegenseitig ein wenig ausgleichen ?!

Wieso werden nicht vermehrt (ökologische) Geothermie-Kraftwerke gebaut, um die Grundlast zu sichern ?

Wieso werden neue Stromtrassen nicht als Gleichstrom-Trassen entlang von Autobahnen gebaut ?? Integrierte Solarmodule – in Schallschutzwänden – könnten darüber zussätzlichen Strom einspeisen. Zukünftige Elektrofahrzeuge könnten davon profitieren.

Warum werden z.B. bei steigenden Spritpreisen nicht gleichermaßen die Mineralöl-/Öko-Steuer thematisiert, um die „Privatverbraucher-Interessen“ schützen ??

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 05. März 2013
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Röder,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Sicherlich können örtliche und regionale Stromerzeuger den Strombedarf in einem gewissen Umfang decken. Die Bundesregierung hat deswegen 2011 die Förderung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen ausgeweitet. Dennoch reicht für den verbrauchsstarken Süden und Westen Deutschlands eine dezentrale Versorgung nicht aus. Das heißt: Wir brauchen auch leistungsstarke Windenergie-Anlagen auf dem Meer, deren Strom nach Süden transportiert wird.

Deutschland soll auch in Zukunft ein wichtiger Industriestandort mit wettbewerbsfähigen Strompreisen bleiben. Ende 2012 hat der Bundestag daher ein Gesetz zur Änderung des Energiesteuer- und des Stromsteuer- gesetzes beschlossen. Unternehmen, die den Spitzenausgleich in Anspruch nehmen wollen, müssen Gegenleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz erbringen. Dazu muss der Betrieb ein sogenanntes Energiemanagement- system oder ein Umweltmanagements einführen.

Der Anstieg der Umlage nach dem „Erneuerbare Energien-Gesetz“ (EEG) Anfang 2013 liegt wesentlich am starken Ausbau der erneuerbaren Energien. Die wachsende Menge an Ökostrom führte in den letzten Jahren zu sinkenden Börsenstrompreisen. Das entlastet Großabnehmer, die direkt an der Börse kaufen. Andererseits führen sinkende Börsenstrompreise dazu, dass der Abstand zwischen Marktpreis und Vergütung für die Anlagen mit erneuerbaren Energien steigt. Dieser Unterschied muss über die EEG-Umlage ausgeglichen werden.

In geologisch günstigen Gebieten wird die Erdwärme heute bereits erfolgreich zur Wärme- und teils auch Stromgewinnung genutzt. Dennoch ist die Geo- thermie, verglichen mit anderen regenerativen Energien wie Wind, Wasser oder Biomasse, noch relativ teuer. Es ist noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig, um sie langfristig bezahlen zu können.

Im Rahmen des 6. Energieforschungsprogrammes fördert das Bundesumweltministerium daher unter anderem Forschungsvorhaben zur Technologie-Weiterentwicklung.

Beim Bau oberirdischer Hochspannungsleitungen entlang der Bundes- autobahnen ist eine Anbauverbotszone von 40 Metern zu berücksichtigen. Sie gewährleistet Verkehrssicherheit und lässt Raum, die Autobahn unter Umständen zu erweitern. Darüber hinaus ist im Einzelfall zu prüfen, ob Auswirkungen auf die bestehende Infrastruktur und den Verkehr zu erwarten sind. Eine pauschale Lösung kann der Bau von Stromtrassen entlang der Autobahnen daher nicht sein.

Stichwort Benzinpreise: Damit der Verbraucher einen Überblick bekommt, wo er möglichst preisgünstig tanken kann, wird beim Bundeskartellamt eine neue Markttransparenzstelle für Kraftstoffe eingerichtet. Ziel ist, Mineralölkonzerne daran zu hindern, missbräuchlich überhöhte Preise zu verlangen.

Die Markttransparenzstelle gibt die aktuellen Preismeldungen der Tankstellen kostenlos an Verbraucher-Informationsdienste weiter, und zwar nahezu in Echtzeit. So kann sich künftig jeder Autofahrer – sei es über Internet, Smartphone oder Navigationsgerät – die jeweils günstigste Tankstelle in seiner Nähe heraussuchen und sich über die Preislage informieren. Die Bundes- regierung ist zuversichtlich, dass die Markttransparenzstelle noch vor den Sommerferien ihre Arbeit aufnehmen kann.

Mit freundlichen Grüßen Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

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  1. Autor Frank Röder
    am 06. Februar 2013
    1.
  2. Autor Frank Röder
    am 11. Februar 2013
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  3. Autor Frank Röder
    am 11. Februar 2013
    3.

    Karlsruher Wissenschaftler haben ein Elektroauto entwickelt, das praktisch ohne Akku auskommt. Sie haben die Stromversorgung in Form von Leiterbahnen in die Straße verlegt. Der Strom wird drahtlos per Induktion übertragen.

  4. Autor Frank Röder
    am 19. Februar 2013
    4.
  5. Autor Frank Röder
    am 20. Februar 2013
    5.

    Rentable großflächige Erdwärme-Nutzung:

    Bisher ließ sich Erdwärme nur gut an Orten nutzen, die über entsprechend große Heißwasser- beziehungsweise Wasserdampfvorkommen verfügten. Auch Bohrungen sind teuer, und unterirdische Wasservorkommen können auch versiegen. Mit neuen Technologien ließe sich Erdwärme zukünftig auch weiträumig nutzen, entweder zu Heizzwecken oder auch zur Stromerzeugung.

    http://www.planet-wissen.de/natur_technik/energie/erdwaer...

    http://de.wikipedia.org/wiki/Hot-Dry-Rock-Verfahren

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