Sehr geehrte Frau Rohde,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Deutschland hat die Sommerzeit 1980 aus zwei Gründen eingeführt: um die Zeitzählung an die benachbarten europäischen Staaten anzugleichen und um die Helligkeit im Sommer mit der zusätzlichen Stunde Tageslicht am Abend besser auszunutzen.
Es ging dabei vor allem um die Harmonisierung in Europa. Deutschland sollte keine „Zeitinsel“ in Mitteleuropa bilden. Gerade in Zeiten zunehmender Globalisierung in allen Bereichen ist eine dauerhafte einheitliche Zeit in Europa sehr wichtig. Sie vereinfacht die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten, bietet Planungssicherheit und unterstützt so den Europäischen Binnenmarkt.
Die meisten anderen EU-Mitgliedstaaten hatten die Sommerzeit bereits in den 1970er-Jahren eingeführt – vor allem infolge der Ölkrise, um Energie einzusparen. Allerdings hat sich herausgestellt, dass die Umstellung keine signifikanten Änderungen im Energieverbrauch und keine nennenswerten Energieeinspareffekte hat.
Einzelheiten der Sommerzeit regelt die Sommerzeitverordnung. Sie setzt die EU-Richtlinie um, die das Funktionieren des EU-Binnenmarktes unterstützt. Die Richtlinie sieht die jährliche Zeitumstellung zwingend vor und lässt den Mitgliedstaaten keine Wahlmöglichkeit.
Mehr Informationen zum Thema Winter- und Sommerzeit: Gesetzentwurf über die Zeitbestimmung vom 04.04.1977
http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/08/002/0800258.pdf
Antwort der Bundesregierung vom 30.04.2009 (S.14 und 15)
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/128/1612817.pdf
Richtlinie des Europäischen Parlaments zur Regelung der Sommerzeit
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CEL...
Sommerzeitverordnung vom 12.07.2001
http://www.gesetze-im-internet.de/sozv/BJNR159100001.html
Mit freundlichen Grüßen Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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