Sehr geehrter Herr Wick,
vielen Dank für Ihre Mail, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
In Deutschland sind Kundeneinlagen und Kundenforderungen aus Wert- papiergeschäften geschützt. Falls ein Kreditinstitut nicht mehr in der Lage ist, seinen Kunden das Geld zurückzuzahlen, sind bei uns und in allen anderen EU-Ländern Ansprüche bis 100.000 Euro durch die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert.
Banken sind in Deutschland zudem gesetzlich verpflichtet, ihre Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften durch Zugehörigkeit zu einer Entschädigungseinrichtung zu sichern. Durch die gesetzliche Anleger- entschädigung haben die Kunden im Schadensfall Anspruch auf 90 Prozent ihrer „Forderungen aus Wertpapiergeschäften“, maximal auf 20.000 Euro. In Deutschland und in vielen anderen Staaten gibt es darüber hinaus eine freiwillige Einlagensicherung: Zusätzlich zur gesetzlichen Einlagensicherung und Anlegerentschädigung haben zahlreiche private Banken, private Bausparkassen und öffentliche Banken zusätzliche freiwillige Regelungen getroffen, die Kundengelder über den gesetzlichen Mindestrahmen hinaus absichern.
Für Zypern gilt: Dort waren die beiden großen Banken faktisch nicht mehr zahlungsfähig. Auch der Staat hatte nicht mehr das Geld, um die Einlagen zu sichern – auch nicht die 100.000 Euro.
Daher mussten die anderen Staaten der Eurozone helfen, um eine Insolvenz des Landes zu verhindern. Eine wichtige Maßnahme hierbei ist die Rettung der Banken. Würden die nämlich pleite gehen, wäre nicht nur das Geld der Großinvestoren verloren, sondern auch das der Kleinanleger - zu 100 Prozent.
Die Eurogruppe hat gemeinsam entschieden, im Fall Zypern Eigentümer und Gläubiger an den Kosten zu beteiligen - also diejenigen, die die Krise mit verursacht haben. Chance und Risiko sind zwei Seiten derselben Medaille. Das stärkt die Glaubwürdigkeit bei den Steuerzahlern in den Euro-Staaten und damit auch das Vertrauen in unsere gemeinsame Währung.
Weitere Informationen: http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/FAQ/2012...
http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/FAQ/2013...
http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Intervie...
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 10. April 2013
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