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Beantwortet
Autor Gunda Monir am 06. Mai 2013
13430 Leser · 5 Kommentare

Umwelt und Tierschutz

Fracking in Deutschland verbieten

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

seit Wochen beschäftige und informiere ich mich eingehend mit dem Thema Fracking.
Fest steht, die Gas- und Öllobby denken nur an Profit, Umwelt und Menschen sind denen egal.

Sie haben im Amtseid geschworen, Schaden vom deutschen Volke abzuwenden.
In einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt zum Kirchentag sagten Sie folgendes: Die Losung des Kirchentages sehen Sie „als Aufforderung zu nachhaltigem Handeln: Wir müssen dafür Sorge tragen, dass nachfolgende Generationen mindestens genauso gute Lebensbedingungen vorfinden wie wir heute.
Uns ist die Schöpfung anvertraut. Wir müssen uns deshalb immer wieder fragen, wie wir mit ihr umgehen dürfen, umgehen müssen. Unsere Verpflichtung ist es, die Schönheit und den Reichtum der Erde und damit auch die Lebensgrundlagen der gesamten Menschheit langfristig zu bewahren.“

So gesehen müssen Sie das alte Bergbaurecht gesetzlich ändern und Fracking in Deutschland komplett verbieten, und nicht noch vor der Bundestagswahl ein Gesetz dafür beschließen.
Hören Sie auf die Bürger und treffen sie solche Entscheidungen nicht über deren Köpfe hinweg.
Wir brauchen dieses schmutzige Gas nicht, das nur für wenige Jahre reicht. Die Schäden jedoch, für die nächsten Generationen irreparabel sind.
Wir brauchen erneuerbare Energien.

Mit freundlichen Grüßen
Gunda Monir

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 14. Juni 2013
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Monir,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist erklärtes Ziel der Bundesregierung. Gerade in der Energiepolitik spielt der Umweltschutz eine große Rolle. Zusammen mit den Aspekten der Wirtschaftlichkeit und der Bezahlbarkeit von Energie bildet er das Zieldreieck der Energiewende.

Zum umstrittenen Thema Fracking haben die Bundesministerien Studien in Auftrag gegeben. Bundeskanzlerin Merkel hat sich dazu auf dem evangelischen Kirchentag in Hamburg am 3. Mai 2013 geäußert: „Mit dieser Technik ließen sich sehr wahrscheinlich auch in Deutschland neue Gasvorkommen erschließen, aber wir leben im Unterschied zu weiten Teilen der USA in einem sehr dicht besiedelten Land. Deshalb müssen wir genau prüfen, ob diese Technik hier auch anzuwenden ist.“ Das Wichtigste dabei ist, dass keine Gefahren für die Menschen und die Umwelt von der Fracking-Technologie ausgehen dürfen.

Das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium haben Ende Februar 2013 einen ersten Gesetzentwurf zum Fracking vorgelegt. Die Arbeiten daran lassen sich in dieser Legislaturperiode nicht mehr abschließen. Deshalb wird die Bundesregierung das Thema in der nächsten Legislaturperiode wieder aufgreifen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (5)Schließen

  1. Autor ulf krititsch
    am 16. Mai 2013
    1.

    Für das schnelle Geld ist manchen Menschen jedes Mittel recht. Diese verseuchen die uns anvertraute Erde ohne Rücksicht auf Verluste. Was wir unseren nachfolgenden Generationen hinterlassen und zumuten ist gewissenlos und absolut egoistisch. Man denke nur an die versenkten Atomfässer in Bergwerken, Weltmeeren, Ärmelkanal uvm. Und jetzt zerstören diese geldgierigen Individuen auch noch die Gesteinsschichten unter unseren Füßen mit einem Chemiecocktail um das letzte aus Mutter Erde herauszupressen. Das Zeug tritt irgendwann wieder an die Oberfläche und in den Wasserkreislauf (Grundwasser) . Es ist wirklich beschämend und unfassbar egoistisch.

  2. Autor Dieter Horst Engberth
    am 16. Mai 2013
    2.

    Voll einverstanden mit Fr. Monir.
    Zumindest sollte man 3x überlegen bevor man auch nur eine einzige
    Bohrlizenz vergibt, auch für Test-Zwecke! Bereits geschehen - leider!...
    Dieser "amerikanische Run" auf Fracking-gas erinnert sehr an die
    "Goldgräberstimmung in Klondike" - ohne Rücksicht auf Verluste.
    (Donald Duck mit "Dollaraugen"...-das schnelle Geld! )
    Keiner weiß da so genau, wasfür Chemikalien in die Erde gepumpt
    werden(Herstellergeheimnis), und wie lange bleiben sie dort unten?
    Das "lokale Risiko" für die Menschen vor Ort ist offensichtlich und unbestritten, in einem so dicht besiedelten Land wie Dtl.
    Erst sollten `die Verursacher`, auf ihre Kosten(!) in den nächsten
    20/30 Jahren den Atommüll und die ganzen AKW`s entsorgen.
    Das einzig positive dran - wir haben noch tausende Arbeitsplätze
    in den nächsten Jahrzehnten! "Wer kann das bezahlen, wer hat das
    bestellt, wer hat soviel Pinke-Pinke, wer hat soviel Geld"....
    Ich denke KEINER will eine neue "Schachtel der Pandorra" auf-
    machen.
    Aber auch keine weiteren Kohle-KW.(schon gar nicht Braun-Kohle-
    Dreckschleudern), dann lieber europ. Methangas/Russl.,Norweg.,
    Eismeer.../ - als Übergang, aber vor allem erneuerbare Energien!
    MfG
    Engberth

  3. Autor Stefanie Mench
    am 20. Mai 2013
    3.

    Gemessen an den vorhandenen Gasvorkommen in den aktuell hochverschuldeten Staaten Griechenland und Zypern verstehe ich hier gar nichts mehr - wieso lassen wir nicht die vorhanden Schulden mit konventionell gefördertem Gas aus diesen beiden Ländern bezahlen???
    Dank der EU sinkt die Qualität des privatisierten Trinkwassers bereits - und jetzt soll noch Fracking dazu kommen?

  4. Autor Gunda Monir
    am 28. Mai 2013
    4.

    Nun soll die EU den Weg für's Fracking bereiten und Frau Merkel muss sich an dem Thema nicht die Hände schmutzig machen.
    Man sollte die ganze Regierung wegen Meineides anzeigen.
    Wieviel Geld zahlt Exxon etc. unseren Politikern, damit die Fracking so schön reden?
    In Niedersachsen gibt es bereits Unfälle durch Fracking, brauchen wir da noch mehr Probebohrungen?
    Da können wir auch gleich den ganzen Umweltschutz in die Tonne treten!

  5. Autor Martin G. Schultz
    am 31. Mai 2013
    5.

    In der Schweiz würde es einen Aufstand geben, wenn irgendwo in den Kantonen Probebohrungen zum "Fracking" angestellt würden. Denn mit dem Grundwasser darf man nicht Schindluder treiben. Das sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand. Vielleicht verfolgen die Konzerne, die bei uns in Deutschland das "Fracking" mit Schützenhilfe bestechlicher Lokalpolitiker durchboxen wollen, noch ganz andere Ziele. Da müsste doch die "Mineralbrunnenindustrie" und die "Bierbrauerzunft" zwischen Schleswig-Holstein und Bayern längst auf die Barrikaden gegangen sein. Weshalb halten sich diese von mir genannten "Nahrungsmittelhersteller" immer noch zurück? Haben sie etwa nichts zu befürchten? Wie steht es dann um das viel beschworene "Reinheitsgebot", das auf jeder Bierflasche "brewed & bottled in Germany" bescheinigt wird? Soll etwa nur noch Wasser aus den Pyrenäen und von schmelzenden Gletschern aus der Alpenregion auf den Tisch kommen?
    Der Kampf um's gesundheitlich unbedenkliche als auch bezahlbare Trinkwasser wird dank der "Fracking-Lobby" immer perfider. Wehret den Anfängen!

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