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Beantwortet
Autor Hubert Leo Berger am 27. Mai 2013
10691 Leser · 4 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Eu-Beitritt der der Türkei, Sorge vor wachsendem Einfluss der Russen in der Türkei

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, meine Frau und ich waren in den letzten Jahren mehrmals auf Urlaub in der Türkei. Wir haben, gerade auch im Hinblick auf einen möglichen EU-Beitrtritts mit Sorge den wachsenden Einfluss der Russen in der Türkei beobachtet. Natürlich können wir nur etwas über den Tourismus sagen. Der Hotelbau mit russischem Kapital und der Tourismus - nicht nur russischer Neureicher - wächst ständig. Was das bedeutet, können Mittouristen ganz gut beurteilen. Wir befürchten, dass nach einem evt. Beitritt der Türkei der Einfluss der Russen über die Türkei auch bei uns erheblich wachsen würde. Das macht uns besorgt.
Spielt diese Sorge in den Überlegungen der Bundesregierung auch eine Rolle?
Mit freundlichen Grüßen Hubert Leo Berger

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 01. Juli 2013
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Berger,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Der internationale Tourismus hat eine erhebliche soziale, kulturelle, politische und wirtschaftliche Bedeutung. Er ist für viele Urlaubsländer eine wichtige, manchmal sogar die wichtigste Einkommensquelle. Auch in Deutschland ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Jobmotor.

Für die überwiegend mittelständische deutsche Tourismuswirtschaft ist jeder in- und ausländische Gast wichtig und willkommen. Russische Touristen sind beispielsweise auch ein bedeutender Wachstumsmarkt für das Reiseland Deutschland. Im vergangenen Jahr wurden rund 2,2 Millionen Übernachtungen gezählt. Bis 2020 rechnen Tourismusexperten mit einer Wachstumsrate von sieben Prozent jährlich.

Die Bundeskanzlerin hat auf der Internationalen Tourismusbörse im März 2013 in Berlin nicht nur für Deutschland als Tourismusziel geworben. Sie sprach sich zugleich für Reisen in die Länder Europas aus, die derzeit besonders unter der Wirtschafts- und Finanzkrise leiden und dringend Wirtschaftswachstum brauchen. Auch, damit dort mehr Menschen endlich wieder Arbeit bekommen.

Die Erfahrungen, die Reisende in ihren Urlaubsländern mit anderen Touristen machen, fallen naturgemäß sehr unterschiedlich aus. Diese persönlichen Erfahrungen lassen sich allerdings weder verallgemeinern noch zur Grundlage politischen Handelns machen. Deutschland erfreut sich als Reiseland wachsender Beliebtheit, und die Bundesregierung legt großen Wert auf eine freundliche Willkommenskultur.

Weitere Information zur Bedeutung des Tourismus: http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2013/03/...

Mit freundlichen Grüßen Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (4)Schließen

  1. Autor Renate Kaplick
    am 29. Mai 2013
    1.

    Lieber Herr Hubert Leo Berger, warum machen Sie sich über den Einfluß Rußlands Sorgen? Viel wichtiger und berechtigter wäre die Sorge über den Einfluß Chinas.

  2. Autor Wolfgang Mücke
    am 03. Juni 2013
    2.

    Es wäre gut, wenn bei einem Beitritt,egal welchen Landes, die Bedingungen vollständig erfüllt sind. Die EU (und auch die EURO-Staaten) waren in der Vergangenheit immer sehr großzügig. Da reichte bereits der gute Weg oder der gute Fortschritt. Motto: Der Rest kommt dann schon noch. Besonders kritisch ist dabei der deutsche Erweiterungskommissar Verheugen zu nennen. Es ging immer nur um Masse und nicht um Klasse.

  3. Autor Hans-Joachim Romoth
    am 18. Juni 2013
    3.

    Seit 14 Tagen gibt es anders , was ich in der Türkei mit Schrecken beobachte, nämlich, wie eine Regierung unliebsame Meinungen niederknüppelt, Menschenrechte mit Füßen tritt und unser Außenminister meint, wir sollten lieber die Bälle flach halten.

  4. Autor Marina Scheibel
    am 22. Juni 2013
    4.

    Sorgen von Herr Hubert Leo Berger über den Einfluss Russen in der Türkei sind unbegründet und absolut nicht nachvollziehbar.

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