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Abstimmungszeit beendet
Autor C. Schneller am 02. September 2013
8395 Leser · 1 Kommentar

Die Kanzlerin direkt

Syrien

Verehrte Frau Bundeskanzlerin! Angesichts der prekären Regionalsituation Israels einerseits und der bedingungslosen Verpflichtetheit Deutschlands zu Israel´s Sicherheit andererseits, und weiterhin angesichts der ausgeprägten Lenkung der US-Amerikanischen Außenpolitik durch Israel und dessen Sicherheitsinteresse als höchster Priorität: warum nennt die Bundesregierung nicht "Ross und Reiter" und somit Israel´s Sicherheitsinteresse als DEN GRUND für sämtliche gegen Syrien vorbereiteten, militärischen Maßnahmen? Unter dem gegenwärtigen Status Quo wäre dies nur ehrlich und auch realistisch. Meine Bitte an Sie ist Bestätigung einer deutschen Position, die besagt: KEINE WEITEREN KRIEGE UNTER VORWÄNDEN! Als vor dem II. Weltkrieg geborener Deutscher habe ich jedoch eine viel weiter gehende Frage an Sie, ganz gleich wie realitätstauglich: Warum setzt das deutsche Volk, das bis heute die Traumata zweier Weltkriege zu verarbeiten hat,durch seine Regierung nicht sein gesamtes Potential als Friedensmacht ein, als Vorreiter jener grundlegenden Paradigmenwende, die das anscheinend "natürliche" Muster militärischer Aufrüstung, Bedrohung, Kollision und schließlich Vergeltung endgültig abschafft und überwindet? Welchen anderen Weg lassen uns denn die konkreten und einsatzbereiten globalen Overkillarsenale? Uns, d.h. dem jüdischen und dem deutschen Volk mit ihren aus totalen Kriegen und totalem Vernichtungsstreben gewonnenen Lehren als Vorreitern ? Was aber würden unsere Freunde (USA, UK, F und weitere) dazu sagen? Charles de Gaulle sagte: "Staaten haben keine Freunde. Staaten haben Interessen." Im Interesse der Friedenssicherung sehe ich mich mit Ihnen, verehrte Frau Merkel, einig. Sollten wir nicht in Abwandlung von Willy Brandt´s Aufruf als Staatsmotto hinzufügen:" Mehr Frieden wagen!"? Voller Hochachtung für Ihr Bemühen Christoph Schneller

Kommentare (1)Schließen

  1. Autor Helmut Krüger
    am 02. September 2013
    1.

    Wohl kaum ein Staat hat heute Kriegsminister wie zu vergangenen Zeiten, als die Vergrößerung des auf Papier abgebildeten Landes nicht nur durch Einheirat, sondern mitunter auch per Waffen durchgeführt wurde.

    Heute werden keine Angriffskriege mehr geführt um der Vergrößerung des abgebildeten Landes willen und um der ERKLÄRTEN Einverleibung wirtschaftlicher Ressourcen, sondern selbstverständlich nur um Angriffe anderer abzuwehren oder - eigener Angriff wäre ja die beste Verteidigung - um ihnen zuvorzukommen.

    Das Militär, die Bundeswehr wäre die größte Friedensbewegung und diejenige Grenze, die weitaus weniger Brücken hatte als je zuvor, wurde zur Oder-Neiße-Friedensgrenze erklärt. Jahrzehntelang gab es sogar ein Lager des Friedens. Allerdings haben diese Friedensbewegten vor lauter Missgeschick ihre Grenze verkehrt herum gebaut, dass die Stacheldrahtabweiser nicht nach außen, sondern nach innen zeigten, die Vor-Sicherungsanlagen nicht nach außen - den erklärten Feinden gegenüber - zeigten, sondern nach innen, dass die Einheimischen im Gegensatz zu vielen mittelaterlichen Burg- und Bastionsanlagen sie, die Wehranlage noch nicht einmal durch Besteigen besichtigen konnten.

    Der langjährigst amtierende deutsche Außenminister war es, der frühzeitig Kroatien anerkannte, sobald ein Dutzend zusammenstanden, einen eigenen Staat auszurufen, weil sie in dem alten, gemeinsamen nicht mehr zusammenleben wollten. Mittlerweile hat fast jedes zweite Dorf seine eigene Republik ausgerufen, weil Frieden doch eigentlich nur sein könne, sobald die Andersartigen, die Fremdartigen, die doch gar nicht zum neu ausgerufenen Volk gehörten, hinauskomplementiert worden sind, verschwunden oder ausgebürgert.

    Joschka Fischer hat die Buber-Rosenzweig-Medaille bekommen und der Laudator hat sich zu der Bemerkung hinreißen lassen, der Stifter hätte seine wahre Freude an diesem Preisträger gehabt, wenn er denn noch gelebt hätte. Das schien sich auf die gleich hohe Achtung in Israel - wegen der Aufdeckung der NS-Vergangenheit der deutschen Vätergeneration - und seitens der Palästinenser - wegen der Kritik an Israels Vormachtstellung - herzurühren.

    Diese Aktivitäten waren vor dem Regierungsamt.

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