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Abstimmungszeit beendet
Autor Ulrike Heuer am 16. September 2013
8138 Leser · 2 Kommentare

Gesundheit

Sterbehilfe

Sehr geehrte Frau Kanzlerin,

ich weiß nicht, Sie haben ja überhaupt nicht die Zeit (dies machen Angestellte), sich solche Fragen und Beiträge anzuhören, aber ich versuche es einmal.

Haben Sie jemals miterlebt, wie elendig ein krebskranker Mensch in unserem Land "verreckt" (anders kann man es nicht formulieren) ????
Ich hatte leider schon mehrere Fälle in der Familie.
Eine ohnmächtige schreckliche Situation.
Das Morphium wirkt irgendwann nicht genug gegen die Schmerzen, sie können sich nicht bewegen vor Schmerz.

Die Ärzte und Schwestern auf einer Palliativstation dürfen nur einen gewisses Maß an Schmerzmitteln geben, ihnen sind die Hände gebunden.
Die Patienten siechen vor sich hin, und können vor lauter Schmerzen nichts mehr, nicht reden, und das bei vollem Bewusstsein.
Meine Mutter hat gebettelt, sie zu erlösen.
Eine selbstlose liebe Frau - ihr Leben lang.

Ich behaupte, dass es für die Angehörigen am Schlimmsten ist, dieser Zustand der Hilflosigkeit, Ohnmacht.
Einen geliebten Menschen so zu sehen, ohne Helfen zu können.
Jedes Haustier bei uns stirbt "humaner" und wird eingeschläfert.
In der Schweiz oder Niederlande ist Euthanasie legal.
Ich rede nicht davon, jemanden die Geräte auszuschalten, wenn er im Koma liegt.
Aber es sollte doch Möglich sein, solche Menschen kurz vor dem Sterben von den Schmerzen zu erlösen,
INDEM MAN SIE WENIGSTENS INS KOMA LEGT ??????

Es ist mir sehr wichtig, meine kleine Tochter hat einen Adenom im Hirn.
Ich werde das gleiche zu Herrn Steinbrück senden :)
Machen Sie dies zum Thema ???

MFG
Ulrike Heuer

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Helmut Krüger
    am 30. September 2013
    1.

    Sehr geehrte Frau Heuer,

    vor dem Hintergrund NS-deutscher Vernichtungspolitik gegenüber allen, die zu leben als unwert betrachtet wurden, kann ich die Vorsicht gegenüber Sterbehilfe verstehen und nachvollziehen. Und zugleich glaube ich, dass vor dem Hintergrund dieser NS-deutschen Vernichtungspolitik die Aktivitäten über das Maß hinausgeschossen sind.

    Es gibt das Recht auf Leben, unabdingbar und gegenüber allen Ansprüchen. gleich von wem, die einem dieses Leben abspenstig machen wollen. UND es sollte im Umkehrschluss keine Verpflichtung zum Leben geben, wenn der Lebende aus seinem Innersten heraus nicht mehr leben will.

    Das sind für mich zwei Paar Schuhe. Das eine: Dass ein Staat über die Köpfe hinweg entscheidet, wer Leben verdient hat und wer nicht, das andere: ob der Betreffende aus freier Entscheidung selbst leben will.

    Beides ist zu achten. Begegnen und widerstreben wir der Inhumanität auf beiden Seiten. Es wäre Zeit, diese Unterscheidung vorzunehmen, auch wenn das in der Praxis nicht immer und in jeder Situation so klar mit dem Willen ist. Als grundsätzliche Maßgabe.

    Mit freundlichen Grüßen
    Helmut Krüger

  2. Autor Doris Reichling
    am 17. November 2015
    2.

    Liebe Ulrike, ich habe Ihren Beitrag LEIDER erst heute gesehen. Ich bin bei Ihnen und kann Sie gut verstehen. Auch ich wünsche mir, selbst entscheiden zu können, wann ich dieses Leben nicht mehr lebenswert empfinde. Sie mußten mit ihren Familienangehörigen mitleiden und wissen was es bedeutet, so hilflos dabei stehen zu müssen, es jeden Tag auszuhalten und nicht helfen zu können.......
    Ich lebe mein Leben eigenverantwortlich und MEIN Sterben wünsche ich mir genauso. Macht es Sinn, vor sich hinvegetieren zu müssen ohne Aussicht auf eine Verbesserung?
    Besonders schlimm finde ich, wenn schon Kinder so schwer erkrankt sind, in Gedanken bin ich bei Ihnen und wünsche Ihnen viiiiel positive Kraft und Enegie. Ulrike, ich glaube es gibt in Belgien die Möglichkeit, wenn die Situation aussichtslos ist und die Kinder nur noch leiden müssen, einer aktiven Sterbehilfe für Kinder. Diese kleinen Seelen gehen zu lassen!
    Alles Liebe für Sie und Ihre kleine Tochter!
    Doris

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