Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Steve Meyer am 02. September 2013
7389 Leser · 1 Kommentar

Die Kanzlerin direkt

Volk wächst nicht, aber die Wirtschaft soll wachsen, warum?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Was ich nicht verstehe ist:
Wir sind große Exporteure, d.h. dass wir so viel haben, dass wir viel verkaufen können.
Außerdem ist unser Volk in den letzten 10 Jahren so gut wie gar nicht gewachsen, warum brauchen wir dann mehr Wirtschaftswachstum?
Ohne die Ökonomie mal zu berücksichtigen, warum brauchen wir noch mehr Autos, Kartoffeln, Geräte, Äpfel, Fleisch, Steinmetze, Putzfrauen usw. warum?
Können Sie mir diese Frage beantworten ohne auf das Geldsystem einzugehen?

Wenn man sich doch z.B. nun ein Dorf vorstelle mit 10 Menschen und jeden Tag entstehen 60 Mahlzeiten, also schon fast zu viel, da brauch das Dorf doch nicht auch noch mehr.

Wenn es z.B. an unserem Geldsystem liegt, dass wir diesen Wachstum brauchen, dann sollten wir doch schnell umdenken, denn eigentlich brauchen wir Menschen das Wachstum gar nicht oder?

Klar, müssen wir uns bzw. Sie sich um den Jetzt-Zustand kümmern, die Symptome, aber wäre es nicht ratsam die alternativlose Einstellung abzuschaffen und ein Team zu erstellen, die eine Umstrukturierung des Geldsystems ausarbeiten und anschließend vorstellen kann?
Dem dann das Volk erklären/präsentieren und anschließend eine Volksabstimmung abzuhalten?

Die "Wissensmanufaktur" mit Andreas Popp haben meines Wissens nach beispielsweise eine Alternative/"Plan B", bei der ich mir sicher bin, dass sie mit Ihnen gerne darüber diskutieren/unterhalten würden.

Also nochmal kurz:
Brauchen wir Menschen den Wirtschaftswachstum ohne der Berücksichtigung des Geldes?
Wenn ja, weil das Geldsystem es so verlangt, brauchen wir dann nicht eine Alternative?

Mit freundlichen Grüßen

Steve Meyer

Quelle "Plan B": http://www.wissensmanufaktur.net/plan-b

Kommentare (1)Schließen

  1. Autor Helmut Krüger
    am 13. September 2013
    1.

    Ich finde, erst einmal ist es wichtig, Mittel Mittel werden zu lassen und Zweck Zweck, anstatt Beides durcheinander geraten zu lassen.

    Insofern kann Geld immer nur Mittel, Zahlungsmittel und Tauschmittel sein, nicht jedoch Zweck oder gar Selbstzweck, dass möglichst viel davon zu besitzen, einen Menschen bloß behaupteterweise reicher machte als den anderen.

    Würden wir mit dem Mittel Bohrmaschine genauso umgehen wie diese Gesellschaft gewohnt ist mit Geld umzugehen, so wären die Wände unserer Wohnung durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Dies deshalb, weil Menschen jede erdenkliche Gelegenheit wahrnähmen, mittels Bohrmaschine Löcher in die Wand zu stemmen.

    Durch dieses Beispiel wird die Problematik einer Zweck-MIttel-Verkehrung deutlich. Jede Statistik, die geldwerte Größen aufaddiert, ohne den wirklichen Hintergrund als wichtiger zu erachten, ist m. E. ein ausgesprochener Unsinn, weil das auf unsere menschlichen Sinne in ihrer Bandbreite keinen Wert legt, weil es nur auf Abstraktion fern jeglicher Anschauung setzt.

    Nähmen wir Anschauung zu Maßstab, so gäbe es m. E. eine Trilogie:
    1. Die Münzen, Sie bedeuten Handhabe im wahrsten Wortsinne. Im Euro-Raum sind Münzen von Land zu Land von den Motiven her unterschiedlich und noch nie habe ich Menschen so positiv von "Ausländern" reden hören wie beim Auffinden ausländischer Münzen.
    Das 2. ist der Schein, der länderübergreifend gleich ist. Somit verrät er nichts von seiner Herkunft, vielmehr ist der Schein überall gleich und nur nach bloß aufgedruckten Wert her differenziert.
    Das Abstrakteste von allem ist 3. das Buchgeld: Eine reine Zahl auf dem Papier, bei dem sich derjenige, der vielleicht noch weiß, was Butter und Brot kostet, der Eintritt ins Museum und die Fahrkarte des Regionalzuges nach X und Y, in den umlaufenden Summen nichts mehr vorstellen kann.

    Diese Null-Anschauungs-Möglichkeit ist m. E. ein wesentlicher Grund für Beliebigkeit und auch für hemmungslose Spekulation.

  2. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.