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Abstimmungszeit beendet
Autor Dr. Ilse Bräuning am 14. Oktober 2013
8514 Leser · 2 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Wie können wir Flüchtlingen aus Afrika helfen

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin!

Humanitäre Hilfe für Flüchtlinge ist wichtig, aber endlos, wenn nicht die Ursachen ihrer Flucht bekämpft werden. Und zwar in Afrika selbst!
1.)
Internationale Konzerne aus allen Erdteilen fördern in Afrika Rohstoffe. Ihre Steuervermeidungsstrategien sind so erfolgreich, dass sie in diesen afrikanischen Ländern kaum Steuern zahlen. Für die Schürfrechte erhält die jeweilige korrupte Regierung Geld, um reich zu werden, ohne die eigene Bevölkerung teilnehmen zu lassen. Diese arbeitet für einen Hungerlohn in den Minen, umgeben von einer durch den Abbau geschundenen und vergifteten Umwelt. Die Namen dieser Konzerne müssen veröffentlicht werden!
2.)
Viele Regierungen sorgen nur für sich und ihren Clan, die Lage ihrer Bevölkerung ist ihnen gleichgültig. Der Präsident von Kenia z.B. gehört zu den reichsten Männern Afrikas. Trotzdem werden Teile seiner Bevölkerung von UN-Lebensmittelspenden ernährt. Da auch in anderen Teilen Afrikas die GIZ Brunnen bohrt und Straßen und Krankenhäuser baut, können Afrikas Herrscher weiterhin und ungestört sich der Vermehrung des eigenen Reichtums widmen. Regierungen, die nicht für das Wohl der Gesamtbevölkerung sorgen und dadurch Bürgerkriege wahrscheinlich machen, dürfen keine Entwicklungshilfe erhalten.
3.)
Ein wirtschaftlicher Erfolg individueller Leistung muss in vielen afrikanischen Ländern mit der Großfamilie geteilt werden, was den Willen zur persönlichen Anstrengung natürlich lähmt. Individuelle Leistung muss auch zur Verbesserung des eigenen Lebens führen, damit junge Menschen mit ihren Fähigkeiten sich an einer positiven Entwicklung ihres Landes beteiligen.

Nur durch Beseitigung der Ursachen für eine Flucht können Menschen in Afrika ein besseres Leben erreichen.

Mit freundlichen Grüßen
Ilse Bräuning

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Christian Adrion
    am 23. Oktober 2013
    1.

    Sollten wir nicht endlich mal fragen, wie können wir den 40 Millionen Hungernden in Europa helfen?

    Christian Adrion

  2. Autor Helmut Krüger
    am 30. Oktober 2013
    2.

    Ich gehe mal von der Existenz einer EINZIGEN, UNGETEILTEN Menschheit aus, auch wenn es immer wieder "Denk- und Handlungsstrukturen" gibt, die zwischen Menschen und Mensch in ihrer Wertigkeit unterscheiden.

    Sei es nun besser oder schlechter oder politisch richtig und politisch falsch im Sinne von Lagern, richtig auf dem "eigenen" Kontinent oder entfernt auf einem anderen.

    Gerade bei dem euphemistischen, also schönfärberisch geprägten Wort der Globalisierung, was ja nichts anderes ist als uns fremden Lebensweisen unseren Stempel aufzudrücken mit der Behauptung, der sei doch global und universal, werden Zusammenhänge geschaffen, die eine Einschränkung der Hilfe nur auf einen Kontinent geradezu grotesk erscheinen lassen.

    Auch glaube ich nicht, dass die Afrikaner im berechnenden Sinne einfach nur mehr leisten müssten. Ich glaube nur, dass die zuallererst das Recht haben, sich von dem zu ernähren, was vor ihrer Nase wächst, genauso wie wir dieses Recht haben, keineswegs aber das Recht auf Einfuhr eines Darüberhinausgehenden. Das Darüberhinausgehende ist dann Zusatz, der sein kann oder auch nicht, wenn eben gerade nichts über ist.

    Es war weit mehr das europäische nationalstaatliche Denken mit eingegrenztem Gebiet und Hauptstadt, in der sich alles konzentrieren müsse, was Menschen ihr Leben fremd gemacht hat, als dass das mit tatsächlichem Versagen zu tun hätte, nach dem Apfel zu greifen, der vor der eigenen Nase hängt oder wenn da eben nichts wächst, weierzuziehen woanders hin.

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