Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Christian Adrion am 27. November 2013
8999 Leser · 7 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Warum sind Sie gegen Volksentscheide?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
ich habe nur ein Frage an Sie:
Warum sind sie gegen Volksentscheide?
Halten Sie das Deutsche Volk für unmündig?

Gerade Sie als ehemalige DDR-Bürgerin sollten Sie
eigentlich wissen, wie wichtig dem Deutschen Volk das
Mitspracherecht ist. Das liegt an unserer Vergangenheit.
Zig mal wurde das Deutsche Volk von der Politik belogen und
betrogen. Der Wusch zur Mitsprache ist ein zwangläufiges
Resultat aus unserer unrühmlichen Vergangenheit.
Wir sind 1989 dafür aud die Straße gegeangen, haben Sie das schon wieder vergessen?
Wahre Demokratie ist immer Volksdemokratie!
Populismus = VOLKES MUND!!!
Es gibt als am Populismus absolut nichts
auszusetzen. Es sei denn, man ist gegen wahre Demokratie.

Mit freundlichem Gruß
Christian Adrion

Kommentare (7)Schließen

  1. Autor Helmut Krüger
    am 02. Dezember 2013
    1.

    Ich will mal wohlweislich unterscheiden zwischen Volkes Mund - also der verbalen Kommunikation - und Volkes Hand - sprich also das Vorhandensein eines bloßes Handaufhebens, des Zeichnen eines Wahl- oder sonstigen Abstimmungskreuzes.

    Das Erste willl ich mal als QUALITATIVE Form des Einbringens bezeichnen, woran es immer noch gewaltig hapert, beim Zweiten kommt es mir vor lauter Umfragen schon zu den Ohren raus. Das ist die überbordende QUANTITATIVE Form der Beteiligung, die ein tatsächlich Einbringen manchmal sogar verhindert.

    "Sind Sie dafür, dass der auf N 24 gezeigte Straftäter einen Kopf kürzer gemacht werden soll?

    Dann wählen Sie bitte die 2.

    Sind Sie dafür, dass der besagte Straftäter lebenslänglich ins Gefängnis kommen soll?

    Dann wählen Sie bitte die 4.

    Sind Sie dafür, dass der Straftäter mangels Beweisen freigesprochen werden soll?

    Für diesen Fall wählen Sie bitte die 7.

    Vielen Dank!"

    Um es klar auszudrücken: Ich kann den rein rechnerischen Abstimmungen über Alles und Jedes überhaupt nichts abgewinnen, wenn Demokratie doch mehr ist als die bloße Mehrheitsentscheidung und Demokratie die einzige Herrschaftsform ist, die im Gegensatz zu anderen um ihre Grenze (der Mehrheitsabstimmung) weiß.

  2. Autor Helmut Krüger
    am 02. Dezember 2013
    2.

    II.

    Ein wunderbares Zeichen bürgerschaftlicher Beteiligung ist bzw wäre die frühzeitige Einbeziehung von Bürgern in politische Planungsprozesse, solange Bürger davon betroffen sind und hier ihr Sachverstand und ihr persönliches Engagement abgeholt wird.

    Wäre das Eingabewesen in der DDR letztlich nicht wieder von oben - von der Nomenklature - zum Großen hin gedeckelt worden, die DDR als Grundidee hätte weiß Gott bessere Chancen des Überlebens gehabt als am politischen Starrsinn jener zugrunde zu gehen, die kraft Amt die Weisheit mit Löffeln zu fressen behauptet haben. Und damit sich damit dialog unfähig gemacht haben.

    Heute steht gegen einen Bürgerdialog die Trotzigkeit der Verwaltung, die Bürger immer noch als Störenfriede des wohlgeordneten Verwaltungsablaufs betrachten, die parteipolitische Vorfestlegung, bei denen Bürger nur Querschläger sein können und selbstverständlich wiederum wirtschaftliche Interessen, die immer schon per se undemokratisch gewesen sind. Und gegen die Dialogfähigkeit steht so mancher Feuerkopf und Flammenredner, der die Welt ggf. in schlimmerem Maße scheidet als parteipolitisch verortete Menschen es je tun könnten.

    Für das steht ein Zuhören auf allen Seiten.
    Unabhängig der Partei, unabhängig der Herkunft und einer möglichen Religion und unabhängig des Geldbeutels.

  3. Autor Erhard Jakob
    am 03. Dezember 2013
    3.

    Auch hier möchte ich mich wieder der Meinung
    von *Helmut* uneingeschränkt anschließen.
    .
    Wir >in der Ex-DDR< wollten ursprünglich einen
    besseren Sozialismus mit freien Wahlen
    und offenen Grenzen.
    .
    Anstatt einen "besseren" Sozialismus haben
    wir einen "besseren" Kapitalismus
    bekommen.
    .
    Soweit so gut - bzw. soweit so schlecht.
    .
    Wenn Ungerechtigkeiten in der DDR geschehen
    sind, dann wurde oft den Rechtsbrechen mit
    den Worten gedroht: Wenn der Fehler
    nicht korrigiert wird, schreibe ich
    an Honecker oder an das ZK*.
    .
    Schon die Drohung reichte oft aus,
    dass Fehler (Ungerechtigkeiten)
    korrigiert wurden.
    .
    Und falls die Drohung nicht gereicht hat und der
    Fehler nicht korrigiert wurde, und das Opfer
    geschrieben hat, dann kam in den meisten
    Fällen Hilfe und die Rechtsbrecher haben
    einen auf den Deckel gekriegt.
    .
    Heute ist das ganz anders! Heute sagen
    die Rechtsbrecher: *Schreib doch!*
    bzw. *Verklag mich doch!*
    .
    Derartige Schreiben an die Bundeskanzlerin werden
    dann schon von dem "Vorzimmer-Drachen" in den
    Papierkorb geworfen. Und wenn nicht, dann ist in
    aller Regel auch keine Hilfe zu erwarten.
    Das gleiche gilt für eine Klage
    bei Gericht.
    .
    Immer gilt:
    *Arm bleibt arm und
    Reich bleibt reich.*

  4. Autor Ynoel-Anna R.
    am 11. Dezember 2013
    4.

    Warum keine Volksabstimmungen zu bestimmten weitreichenden Entscheidungen, die den Bürger maßgeblich betreffen.
    In den Schweizer Gemeinden und Städten stimmen die Bürger über die Ausgaben für Projekte, Renovierungen usw. ab. Das führt dazu, dass kein Stadtrat und kein Bürgermeister willkürlich Investitionen vornehmen können.
    In Deutschland, wo die unwissenden Wähler aller 4 oder 7Jahre zum Stimmvieh degradiert werden und nur die politischen Eliten in der Lage sind Entscheidungen zu treffen, erleben wir dann finanzielle und politische Ruinen.
    In Köln wurden 300 Millionen Euro in eine Opernrenovierung gesteckt, weil ein Ring von Lobbyisten es so wollte.
    Für eine überflüssige U-Bahnlinie wurden hier in Köln 2 Milliarden investiert. Warum die unmündigen dummen Bürger fragen und mitentscheiden lassen.
    In Hamburg renovierte man die Oper für 1 Milliarde, basierend auf eine Entscheidung des ehemaligen Bürgermeisters Ole von Beust. Aber Schulen, Kindergärten und Straßen verkommen lassen. Die Wähler bleiben außen vor und politische Größen entscheiden.
    Am Nürburgring wurden 350 Millionen in den Sand gesetzt. Verantwortlich zeichnet König Kurt Beck. Wiederum wurde der dumme deutsche Michel nicht befragt.
    Wer sitzt im Bundestag, in den Gemeinde- und in den Stadträten? Im Bundestag sitzen 150 Beamte. 110 Abgeordnete sind Juristen, 52 Abgeordnete sind Lehrer und Erzieher und zwei sind Arbeiter. Wer von denen kennt die Nöte und Ängste des kleinen Mannes? Von diesem noblen Haus bezog noch keiner Hartz 4. Wer von denen hat am Fließband im Akkord gerackert? Wer schuftete Sonntags und Feiertags in der Landwirtschaft? Unsere Volksvertreter sind kein Spiegelbild der Bürger-Vielfalt. Es wird Zeit, dass jeder Abgeordnete in den Ferien an der Werkbank jobbt, im Problemkiez anpackt und mit der Altenpflegerin von Haus zu Haus geht.
    Die Welt bäumt sich auf, das deutsche Murmeltier schläft.

  5. Autor Helmut Krüger
    am 11. Dezember 2013
    5.

    Geehrte Frau Reyern,

    ich denke mal, genauso pauschal wie zu behaupten, dass die anderen da nur das Geld immerzu versieben und dass "das Volk" allemal klüger ist als "die", ist es, "das Volk" als unmündig und dumm zu betrachten.

    Für mich stimmt weder das eine noch das andere.

    Extreme Formen finden sich für Beiderlei zuhauf. Für das Faustrecht der Mehrheit stehen die Schweizer Volksabstimmung zu den Minaretten, wo sich die Mehrheit eines ganzen Landes angemaßt hat, denen vor Ort vorzuschreiben, was sie nicht zu genehmigen hätten, gleich ob Appenzell, die Schwyz oder Basel, Bern und Zürich. Für das gleiche Faustrecht der Mehrheit steht die Entscheidung für ein Brückenbauwerk in Dresden mitten durch ein Weltkulturerbe im Antrag, dass selbstverständlich überhaupt nicht der Mehrheit der HEUTIGEN Generation unterliegt, sondern ihr als WeltkulturERBE ja gerade entzogen ist.

    Für eine differenzierte Meinung anstelle eines Lobbyismus, wie Sie ihn hier aufgreifen, steht die Entscheidung für NOlympia, also die Entscheidung, die Olympischen Winterspiele in München und den anderen Orten nicht stattfinden zu lassen. Für die Vorenthaltung von Volkes Wille steht die nicht stattgefundene Abstimmung über die Verfassung, obwohl das Grundgesetz dies nach Art. 146 vorsieht, Art. 23 mit der Gründung der DDR im Oktober 1949 faktisch erledigt war.

  6. Autor Erhard Jakob
    am 11. Dezember 2013
    6.

    Ja, die Welt bäumt sich auf, will die korrupten
    Regierungen gegen neue korrupte
    Regierungen austauschen.
    .
    Ein gutes bzw. schlechtes Beispiel
    hierfür - ist die DDR.

  7. Autor Erhard Jakob
    am 12. Dezember 2013
    7.

    Ja! Volksabstimmung sollte sein! Aber wirklich
    nur bei weitreichenden Entscheidungen.
    .
    Z. B. sollte über eine Verfassung eine
    Volksabstimmung statt finden.
    .
    In der DDR gab es zumindest für die 2. Verfassung
    1967 eine Volksabstimmung.
    .
    Ob über das Grundgesetz per Volksabstimmung
    entschieden wurde, weiß ich nicht? Bei der
    Sächsischen Verfassung gab es zumin-
    dest keine Volksabstimmung.
    .
    Auch über solch wichtige Entscheidungen, wie z.B.
    >Soll Deutschland der EU beitreten? bzw.
    Soll Deutschland die D-Mark behalten?
    sollte das Volk abstimmen.
    .
    Auch hierzu gab es keine
    Volksabstimmung!
    .
    Natürlich sollte nicht über den Bau jedes einzelnen
    *Kröten-Tunnels* abgestimmt werden. Das
    sollten schon unsere gewählten Volks-
    vertreter selbst entscheiden.
    .
    Über die *Waldschlößchen-Brücke* in Dresden
    haben die Volksvertreter entschieden
    und mit *Ja!* abgestimmt.
    .
    Das hat den Gegnern nicht gepasst und einen
    Bürgerentscheid gefordert und bekommen.
    .
    Die Bürger (das Volk) haben ebenfalls
    mit *Ja!* gestimmt.
    .
    Das hat den Gegnern wieder nicht gepasst
    und sind von einem Gericht zum
    anderen gezogen.
    .
    Die Kosten für den Rechtsstreit waren so hoch,
    dass man gleich einen Tunnel unter der Elbe
    hindurch bauen konnte.
    .
    Das mit der *Demokratie* und *Viele Köche
    verderben den Brei* hat schon manchmal
    ein ganz besonderes Geschmäckle.

  8. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.