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Beantwortet
Autor R. Schneider am 20. Dezember 2013
11649 Leser · 3 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Mütterrente bzw. Gerechtigkeitsrente

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Leider bekommt man täglich duch die Medien mit, dass viele Menschen gegen die versprochene Mütterrente sind.
Das Wort "Mütterrente" allein führt auf einen total falschen Weg. Es müsste "Gerechtigkeitsrente" lauten, denn
gerade in Deutschland soll doch jeder nach Gesetzt und Recht g l e i c h behandelt werden. Die Mütter, die
vor 1992 Kinder geboren haben und deren Kinder - heute Erwachsene - in die Rente auch einzahlen, haben
die ganzen Jahrzehnte nur 1 Punkt in der Rente angerechnet bekommen. Nach 1992 werden aber 3 Punkte
berechnet. Es ist also auf keinen Fall ein Geschenk der Politik, dass die Rente um 1 Punkt also jetzt erst mal
auf 2 Punkte angehoben wird. Im Gegenteil gerechter wäre, ebenfalls 3 Punkte zu berechnen. Wer sollte denn
heute in die Rente einzahlen, wenn die Mütter, die vor 92 geboren haben, auf Kinder verzichtet hätten??
Ausserdem war es wahrlich nicht leichter in dieser Zeit einen Kita-Platz usw. zu finden - im Gegenteil.
Auch die Kosten für diese Plätze waren nicht gerade billig.
Man sollte aufhören, dieses Thema in den Dreck zu reden, so auf die Art: die Mütter nähmen den Jungen
die Zukunft.

Diese Rente muss auch für alle Mütter gelten, die
vor 92 geboren haben. Für uns Berufstätige damals
war es nicht leicht eine Kita-Platz zu finden. Man konnte
nur halbtags arbeiten. Für die Unterbringung am Nach-
mittag gab es keine Möglichkeit oder es war zu teuer.
Also nicht nur für Mütter, die bequem zu Hause bleiben
konnten!

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 27. Januar 2014
Angela Merkel

Sehr geehrter Frau Schneider,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Ohne Kinder könnte es keinen Generationenvertrag in der Rente geben. Die jüngeren Generationen erwirtschaften die Alterssicherung der älteren. Deshalb muss die Zeit, die Mütter (oder Väter) für die Erziehung von Kindern aufbringen, auch besser für die Rente anerkannt werden.

Die Große Koalition hat sich vorgenommen, hier eine Gerechtigkeitslücke zu schließen: In Zukunft soll die Erziehungsleistung aller Mütter und Väter, deren Kinder vor 1992 geboren sind, in der Rente besser anerkannt werden als bisher. Das ist im Koalitionsvertrag festgeschrieben.

1986 wurde die Anerkennung der Kindererziehungszeit als rentenrechtliche Zeit unter dem Schlagwort „Babyjahr“ eingeführt. Wer Kinder erzogen hat, erhielt seitdem einen Entgeltpunkt pro Jahr bei der Rente angerechnet. Für Kinder, die ab 1992 geboren wurden, bekommen Mütter oder Väter drei Entgeltpunkte für Kindererziehung angerechnet.

Nun werden die anrechenbaren Kindererziehungszeiten für Eltern, deren Kinder vor 1992 geboren sind, um zwölf Monate ausgeweitet. Für jedes Kind, das vor dem 1. Januar 1992 geboren ist, gibt es einen Zuschlag von einem persönlichen Entgeltpunkt.

Das entsprechende Gesetz soll 1. Juli 2014 in Kraft treten. Es soll für alle heutigen und künftigen Rentnerinnen bzw. Rentner gelten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Wolfgang Mücke
    am 08. Januar 2014
    1.

    Gewisse Gruppen in Deutschland versuchen, Ehe und Familie zu zerstören. Jeder weiß beispielsweise, dass ohne Kinder unsere Rente nicht funktionieren kann. Väter und Mütter mit Kindern müssten gegenüber Leuten ohne Kinder in der Rente viel besser gestellt werden.

    Die Abschaffung des Ehegattensplittings, die Verhöhnung des Betreuungsgeldes als Herdprämie und ähnliches zielt in dieselbe Richtung.

    Die Grünen stehen bei diesen Positionen an der Spitze.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 11. Januar 2014
    2.

    Der Meinung von Wolfgang schließe ich micht an. Die Gleichung
    >Mütter-Rente = Gerechtigkeits-Rente< geht
    aus meiner Sicht nicht auf.
    .
    Es gibt viele Frauen, die Kinder geboren aber nicht groß gezogen
    haben. Sie haben die Kinder weg gegeben bzw. der Vater hat
    sie allein groß gezogen. Diese Frauen bekommen dann
    mehr Rente, weil sie Kinder geboren haben.
    .
    Aus meiner Sicht hat das nichts
    mit *Gerechtigkeit* zu tun.

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