Sehr geehrter Herr / Frau Bernt,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Die furchtbare Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima 2011 war ein Ereignis, das bis dahin unvorstellbar erschien und sich politisch nicht ignorieren ließ. Infolge dieses Unglücks mussten weit über 100.000 Menschen das Gebiet vorübergehend oder dauerhaft verlassen. Ob und wann das verstrahlte Gebiet wieder bewohnbar ist, ist noch nicht abzusehen. Und der Umfang der Strahlungsspätschäden lässt sich derzeit noch gar nicht abschätzen.
Die Bundesregierung hat deswegen drei Monate später entschieden, die Energiewende zu beschleunigen und bis spätestens 2022 aus der Kernenergie auszusteigen.
Auch wenn ihre Auslastung noch nicht die konventioneller Kraftwerke erreicht, haben Windenergieanlagen im vergangenen Jahr 13,7 Prozent der gesamten Energie in Deutschland erzeugt. An der Versorgung mit Ökostrom haben sie den größten Anteil: mehr als ein Drittel steuern sie dazu bei.
Wie auch andere erneuerbare Energien steht Wind im Gegensatz zu fossilen Energieträgern und Kernbrennstoffen grundsätzlich unbegrenzt zu Verfügung. Anlagen mit erneuerbarer Energie haben auch – im Vergleich mit konventionellen Kraftwerken – deutlich niedrigere Betriebskosten. Und wegen ihres geringen CO2-Ausstoßes heizen sie die Erdatmosphäre nicht so stark auf wie die klassische Kraftwerkstechnik. Andere gesundheitsschädliche Emissionen entfallen.
Auch volkswirtschaftlich spielt die Windenergie eine Rolle – sei es durch den Bau und den Betrieb der Anlagen, sei es durch neue Arbeitsplätze. Allein in der Branche, die Windenergie an Land erzeugt, waren 2012 knapp 100.000 Beschäftigte tätig. In der Offshore-Wind-Technologie nochmals 18.000. Windenergie bringt regionale Wertschöpfung und macht Deutschland unabhängiger von Energieimporten.
In den vergangenen Jahren konnten die Umweltnachteile der Windenergie aus der Anfangsphase deutlich verbessert oder behoben werden. Mattierte Lacke etwa reflektieren weniger Licht, gekapselte Maschinenhäuser senken den Lärm. Und weitaus höhere Türme steigern die Leistung der Anlagen.
Die Umwelt- und Naturverträglichkeit der erneuerbaren Energien bleibt weiterhin ein wichtiges Thema. So hat die Bundesregierung 2013 eine zentrale Fachagentur gegründet, um den Ausbau der Windenergie an Land zu koordinieren. Die Agentur soll zwischen den verschiedenen Interessengruppen vermitteln, beraten und helfen, Konflikte zu vermeiden. Auch bei Energieforschungsprojekten der Bundesministerien spielen die Themen Umweltverträglichkeit und Rohstoffeffizienz von Ökostrom-Anlagen eine Rolle.
Mit freundlichen Grüßen Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 10. Februar 2014
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am 15. Februar 2014
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am 23. Februar 2014
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am 23. Februar 2014
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