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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Lisa Kessler am 12. Februar 2014
7801 Leser · 2 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Exempel statuieren

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,

ich repräsentiere die junge deutsche Mittelklasse (29, w, gehobenes Jahreseinkommen, zielstrebig, etc.) und möchte Ihnen meinen Eindruck der aktuellen Situation in Deutschland sehr plakativ darlegen:
- es fehlt an Unternehmertum in der Regierung - die Koalition nimmt Inhalte zu Lasten des deutschen Staates auf und schafft fleißig neue Stellen
(frage mich, warum ich CDU gewählt habe)
- der Rentenüberschuss wird absolut unnötig ausgegeben, so dass ich befürchten muss im Alter nicht genug zum Leben noch zum Sterben zu haben
- wo ist die Vorbildfunktion? - Beamte können strafrechtliche Fehler begehen (z.B. Hr. Wulf, Hr. Schmitz) ohne dafür belangt zu werden - warum setzt man kein Exempel und entzieht den Beamtenstatus rückwirkend?
- die USA haben freie Hand in Europa - wo findet hier Außenpolitik statt?
- die Energiewende sowie andere Großprojekte (BBA, Stuttgart 21, ..) sind ein Chaos - wo ist das Gesamtkonzept und warum kommuniziert man das nicht? Und wo sind auf Staatsseite die Experten aus der Industrie, um Ausschreibungen zu validieren und zu begleiten?
- es findet keine effziente oder effektive Budgetsteuerung statt (ich wette Sie könnten Millionen einsparen, wenn Sie das Budget transparent managen würden - slide the elephant) - hier gibt es hervorragende Instrumente aus Großkonzernen (bspw. Projekt-Portfoliomanagement)

Daraus resultiert für mich, wie für viele meiner Freunde (gleiche Peer Group), die Frage: "Wie lange halten wir es noch in Deutschland aus?"

Bitte halten Sie daran fest, dass auch junge Menschen der Mittelklasse und darüber Lust haben in Deutschland alt zu werden.

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 15. Februar 2014
    1.

    Eines ist wohl sicher:
    In Deutschland alt werden mag nicht leicht sein.
    Doch als Deutscher in einem anderen Land
    alt werden, ist sicher noch schwerer.

  2. Autor Helmut Krüger
    am 19. Februar 2014
    2.

    Ich halte es immer noch für spezifisch/typisch deutsch, alles möglichst perfekt zu machen ...

    - jede Eventualität der Eventualität der Eventualität ausschließen zu wollen -

    ... und deswegen genau daran zu scheitern.

    Was fehlt, ist eine Kultur die sinnig unterscheidet, bewusst Fünfe gerade sein zu lassen und wo es unabdingbar auf Präzisionsarbeit ankommt.

    Was ist der Aussagewert präziser Szenarien? Mit jeder Stufe der Präzision wächst die Abweichung, weil das menschliche Verhalten aller daran Beteiligter nur bedingt prognostizierbar ist. Der Mensch letztlich frei ist in seinen Handlungen.

    Das betrifft rundum alles:
    Eröffnungstermine, so bezeichnete Wachstumsprognosen und selbstverständlich auch Vorhersagen bezüglich von Wahlen, gerade in Zeiten, in denen glücklicherweise nicht mehr per Parteibindung, sondern recht spontan entschieden wird. Auch wenn mir die Hypes manchmal "auf den Keks gehen".

    Geschlossen für etwas einzutreten, hat der Offenheit schon immer geschadet. Geschlossenheit gilt unabdingbar der Erstellung technischer Werke und soweit diese Verwechslung zwischen Offenheit und Geschlossenheit weiterhin besteht, kann bzw. wird dieses Land nur verlieren. Aus einem vielschichtigen Gemeinwesen jedoch ein Großunternehmen machen zu wollen, verleugnet die ganze Bandbreite an unterschiedlichen Auffassungen, die nicht ärgerlicherweise, sondern als Herausforderung unter einen Hut gebracht werden müssen. Auch wenn die meisten dem ersten Halbsatz zuneigen und es genau DESWEGEN schief läuft.

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