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Abstimmungszeit beendet
Autor Malies Ortmeyer am 02. April 2014
9884 Leser · 15 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Mindestlohn Ausnahme

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
warum, warum entscheiden Sie - wie auch bei der Ausnahme des Mindestlohns gegen die Ärmsten der Armen, die Langzeitarbeitlosen - immer für die Lobbyisten von Unternehmen und Industrie.
Spielt der Mensch in Deutschland keine Rolle?
Geht es nur noch um die gewinnbringende Nutzung der Einwohner in Deutschland?
Nicht nur, dass schon allein diese Entscheidung gegen die Ärmsten der Armen moralisch brutal und menschenverachtend ist, es ist auch sehr kurz gedacht. Denn ein solcher Mensch, der keine Arbeit findet, ist nach einigen Monaten unglücklich, wenn nicht gar depressiv. Wird er dann vielleicht mal eingestellt für einen Hungerlohn, wie soll er sich dabei fühlen? Glücklich und zufrieden, endlich gewünscht zu sein? Nein, bestimmt nicht. Eher: Jetzt nimmt man mich nur, weil ich eine Billigkraft bin, also bin ich eigentlich nichts wert . Was resultiert daraus? Er wird noch depressiver und schließlich auch physisch krank. Nun wiederum werden die Gesundheitskassen belastet.
Aber, das macht ja nichts. Dann werden eben die Krankenkassenbeiträge erhöht, was wiederum der Arbeitnehmer tragen muss, nicht aber der Arbeitgeber.

Und so werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer und kranker.

Wollen Sie das?

In großer Sorge,
Malies Ortmeyer

Kommentare (15)Schließen

  1. Autor Hermi Martens
    am 02. April 2014
    1.

    ich war über diese Ausnahme sehr erschrocken. Kommt einem vor wie in einer 2-Klassengesellschaft. Und warum sollte ein Langzeitarbeitsloser für ein paar Mücken arbeiten gehen, wenn er am Ende weniger Geld in der Börse hat als mit Hartz IV und ohne Arbeit.
    Naja was erwartet man von Politikern, die sich unbürokratisch ein Diätenplus von 10 % gönnen, die sind von dieser Ungerechtigkeit ja nicht betroffen.

  2. Autor Ralf Schumann
    am 07. April 2014
    2.

    Ich persönlich würde, wie in vielen anderen Staaten bereits, sogar ein einheitliches Mindestgehalt wünschen mit dem jeder unabhängig von Sozialleistungen leben kann. So hört die Ausbeutung der "zeitliche flexiblen" Minijobber endlich auf. Hier sollten nur Rentner, chronisch Kranke und Mütter, die sich eine Teilzeit leisten können eine Ausnahme sein.

  3. Autor Helmut Krüger
    am 09. April 2014
    3.

    Wer sich andere zum Maßstab macht bzw. machen lässt, kann dabei nur verlieren. Irgendeiner wird sich immer finden, der auch den niedrigsten aller niedrigen Löhne noch unterbietet, das nenne ich Negativ-Spirale nach unten.

    Der positive Kreislauf hingegen ist derjenige der Wertschätzung. Das letzte Wort beinhaltet zwei Silben: Wert und Schätzung. Wert als materieller UND als immaterieller Wert. Schätzung dabei nicht als Ungenauigkeit, weil wir um die (vermessende) Genauigkeit nicht wüssten, sondern um menschliche Schätzung, auch wenn die Vorhaltung ist, dass Unternehmen kein Wohlfahrtsinstitut seien.

    Selbst unternehmensintern, hier mehr von Weitsichtigen, wird dies als "weicher" Faktor betrachtet neben den "harten" des reinen Rechnens. Mit anderen Worten: Wer mit Menschen immer nur rechnet - nur dies und nichts anderes - bleibt dabei selbst auf der Strecke.

    Schätzung ist nicht, wenn das Mindeste, was der Mensch braucht, verweigert wird. Dann lieber den Laden zumachen bzw. die Leistung nicht mehr anbieten, als einen derartigen, im Grunde genommen ehrabschneidenden Frevel auf sich laden.

    Vor Jahren wurde mal über einen Bundeswehreinsatz in Afrika diskutiert und schon nach kurzer Diskussion war das Thema endgültig vom Tisch. Auf der anderen Seite kämpften Kindersoldaten. Das als positives Beispiel, sich an anderen KEIN schlechtes Beispiel zu nehmen bzw. vom Eigenen nicht abzugehen.

  4. Autor Erhard Jakob
    am 10. April 2014
    4.

    Malies,
    .
    das will weder die Bundeskanzlerin - noch
    die von uns gewählten Volksvertreter.
    .
    Allerdings leben wir nicht
    bei *WÜNSCHDIRWAS*.
    .
    Wir leben in einer freien "sozialen" Marktwirtschaft.
    Und da geht es nicht um das Wohlergehen des
    Menschen sondern um den Profit - das Geld.
    .
    Es geht darum, dass die Reichen immer reicher
    und die Armen immer ärmer werden.
    .
    Gegen dieses *Grundgesetz* in der freien Markt-
    wirtschaft ist jeder Bundeskanzler machtlos.
    .
    Wenn er dieses Gesetz "kippen" will, dann geht er den
    gleichen Weg wie Dr. Salvadore Allende in Chile.

  5. Autor Ralf Schumann
    am 10. April 2014
    5.

    Ich finde das neueste Urteil unverschämt: Das "Senftenberger Jobcenter verliert Streit um Lohndumping". Jetzt möchte Frau Nahles eine Ausnahme für Langzeitarbeitslose machen?
    .
    Sind die Leistungen von Hartz4-Empfängern weniger wert?
    .
    Wir können im Jobcenter Langzeitarbeitslosen keine Weiterbildungen mehr anbieten wenn sie bereits in Arbeit sind. Wie sollen sich Arbeitslose qualifizieren, wenn keine Förderung mehr durch so eine Ausnahmeregelung zulässig und möglich ist? Sie werden ewig in prekären Arbeitsverhältnissen bleiben und sich nicht weiterbilden können, weil sie bereits in Arbeit sind.
    .
    Seit heute geben wir in den Jobcenter auf Hartz4-Empfänger zu ortsüblichen Löhnen zu verhelfen, weil aus Kostengründen kein Urteil mehr riskiert werden darf. Eine sehr gute Lösung. Mein Job im Jobcenter ist somit gerettet und mein Arbeitgeber kann weiterhin Personal einstellen, da Arbeitgeber Langzeitarbeitslose offensichtlich sittenwidrig beschäftigen dürfen.

  6. Autor Erhard Jakob
    am 12. April 2014
    6.

    Leider gilt der Grundsatz.

    *Angebot und Nachfrage regelt den
    Preis (auch der Löhne) von
    ganz allein.*

  7. Autor Helmut Krüger
    am 12. April 2014
    7.

    Auch wenn die Gleichung von Angebot und Nachfrage schon immer für euphemistisch, also schönfärberisch im Sinne einer oftmals auch bloß zynischen Beschreibung halte, so ist sie ja immerhin nicht gänzlich falsch.

    Nicht gänzlich falsch ist die Annahme m. E. insofern, als auch Verbraucher mit ihrer Nachfrage durchaus etwas beeinflussen können. Auf Iniative Bremens werden schon seit etlichen Jahren keine Staatsaufträge mehr erteilt an Unternehmen, die für diese Leistungen unter 8,50 € zahlen. Allerdings gab es bisher Länder - darunter ganz offensichtlich auch Berlin und Brandenburg - die es mit billigeren Arbeitskräften anders hielten. Mit ein Ergebnis davon ist u. a. am Flughafen Berlin-Brandenburg zu sehen.

    Auch privat gilt das. Billig kommt uns auf Dauer teuer zu stehen. Wer Bio kauft, ist in der Regel bereit und auch in der Lage, mehr für Lebensmittel auszugeben. Bisher ist diese Aufmerksamkeit mehr den Nahrungsmitteln, weniger aber den Beschäftigten zugute gekommen. Auch hier gibt es nennenswerte Unterschiede. Inhabergeführte Bioläden zahlen in der Regel vernünftig, große Ketten speisen ihr Personal völlig entgegengesetzt zum ökologischen Gedanken - der ja eigentlich ein ganzheitlicher sein soll - leichtfertig ab.

    Gäbe es hier und woanders - analog des Sternesystems der Qualität bei Hotels - eine Sternesystem in richtiger anständiger Bezahlung, so wäre dem Verbraucher, Konsumenten bzw. Hotelgast auch hier eine Handhabe gegeben, wo er sein Geld lässt.

    So etwas ist m. E. überfällig. Das gilt für Lebensmittel und Dienstleistungen aller Preisklassen: Im Wissen nicht auf den Knochen von anderen.

  8. Autor Ralf Schumann
    am 15. April 2014
    8.

    Ganz so billig ist der Brandenburger Berlin-Flughafen gar nicht. Die Ausschreibungen haben durchaus Firmen gewonnen, die gute Löhne zahlen. Sie haben diese Leute allerdings nie eingestellt, sondern die Aufträge nach Gewinnabzug an Subunternehmer gegeben, die das Gleiche an Subsubunternehmen weitergereicht haben. Gebaut haben ihn dann sicherlich illegal arbeitende Arbeiter, die sogenannte Hartz4-aufgestockte Minijobs haben.
    .
    Diese Minijobs sind groß in Mode gekommen, besonders im Bauwesen, da es hier einen Mindestlohn gibt. Verträge werden dann nur für 10 Stunden im Monat gemacht, falls der Zoll kontrolliert, den Rest gibt es in bar. Immer wieder haben wir im Jobcenter Minijobber am Tisch, die aus diesem Kreislauf nicht mehr herauskommen. Die Politik aber findet minijobbende Hartz4-Empfänger gut, weil es erst einmal wieder ein Einstieg ins Arbeitsleben und angeblich besser als nichts ist.
    .
    Und nun sollen die Jobcenter Bildungsgelder für die Qualifizierung von Arbeitslosen ohne Bildungsabschluss ausgeben. An wen denn? Eine Berufsausbildung kann nur derjenige machen, der keinen Job hat, sonst fehlt die Zeit für eine Ganztagsbildung über 2 Jahre.
    .
    Ich kann nur immer wieder sagen: Weg mit Minijobs und andere schlechtbezahlte Jobs für Langzeitarbeitslose. Sie sind nicht weniger wert als steuerzahlende Arbeitskräfte. Ihnen wird sonst die Chance auf Bildung genommen und es werden so immer mehr Fachkräfte für die Zukunft fehlen. Die Bildungsbudgets können so nicht ausgeschöpft werden.

  9. Autor Malies Ortmeyer
    am 16. April 2014
    9.

    Was machen wir hier eigentlich? Wir sagen uns gegenseitig unsere Meinung, die meist gleich ist und nur durch Informationen ergänzt wird, aber wir bewirken nichts. Ich möchte doch gerne der Frau Merkel ans Schienbein treten, damit sie endlich an "ihr Volk" denkt und nicht an ihre Macht und Belobigungen von Banken und Industrie. Schaut auch sie schon nach einem hochdotierten Vorstandsjob bei einem Großunternehmen, wenn sie abgewählt ist, wie Schröder?
    Das Gros der Politiker ist nur noch auf eigene Vorteile ausgerichtet, Geld und Macht. Ich bin sicher, weder das eine noch das andere macht glücklich. Jedoch, kein Geld oder zu wenig zum Leben zu haben macht krank und unglücklich!!!!!
    Nein, ich gehöre nicht dazu, bin aber auch nicht reich.

  10. Autor Helmut Krüger
    am 23. April 2014
    10.

    So ganz, geehrte Frau Ottmeyer, glaube ich nicht daran, dass die Zweiteilung "hier DAS Volk, dort DIE Politiker" existiert. Das war in ganz wenigen Situationen der Geschichte so, bspw. in der Entphase der DDR, weshalb denn auch der Umsturz erfolgreich war, nicht aber unbedingt dann der Aufbau von wirklich Neuem.

    Ich glaube, dass es gerade solche "Zweiteilungs-Muster" sind, die zu viel zu hohen Erwartungen führen. DIE sollen anders sein als "wir". In der Tat gibt es keine glasklare Grenze zwischen der Bevölkerung, den Kommunalpolitikern und der großen, hohen Politik, vielmehr geht das wie eine Stufenleiter in immer größere Dimensionen.

    Das schreibe ich nicht zur Verteidigung derer, die in den Parlamenten, in dem Ministerien und sonstwo sitzen, sondern weil es genau die Grauzone, wo eine innerlich ehrliche Handlung zu einer kompromottierten Handlung wird - die Partei, der Interessenverband, das eigene Renomee oder sonstwas stünde auf dem Spiel - als PUNKT so nicht existiert.

    1990 sind viele Quereinsteiger aus Ostdeutschland in den Deutschen Bundestag eingezogen. 1994 ist die Hälfte von den Quereinsteigern wieder raus. Ich habe das damals als Katastrophe für den Parlamentarismus empfinden, von seiner Bunkermentalität nicht lassen zu können. Das ist das Festhalten an Paragraphen und an präzise formulierten Regeln, ohne die es ja angeblich nicht ginge, was Menschen über den Kopf wächst und was im Großen zu Ungeheuerlichkeiten führt.

    Ist es Angela Merkel oder ist es eine (aus Ostdeutschland stammende) Verbandsfrau des Friseurhandwerks, die der Auffassung ist, mehr als 5 € pro Stunde wäre der Ruin des Friseurhandwerks? Dahinter sehe ich noch nicht mal Geldgier, sondern schlichtweg die mangelnde Zahlungsbereitschaft der Kunden.

  11. Autor Malies Ortmeyer
    am 24. April 2014
    11.

    Ich halte diese Plattform für eine Farce. Wer liest dies außer diejenigen, die selber schreiben? Es lesen auch noch die dafür Ausgesuchten und billig Bezahlten, die nichts, aber gar nichts mit den Regierenden zu tun haben, um ganz schlimme Aussagen zu vermeiden (mal sehen, ob sie meinen Text rausschmeißen).
    Es ist nur eine Maske, ein Versuch zu versichern, dass die Regierung/Merkel auch ja so volksnah und demokratisch ist.
    Das ist sie eben überhaupt nicht!!!

    Das Problem der Asylbewerber kann nur über Verteilung gelöst werden und nicht durch Aufnehmen in europäischen Ländern. Denn hier gibt es ja eine Menge Menschen, die keine Arbeit haben und unter dem Existenzminimum leiden. Bitte nicht falsch verstehen. Ich habe nichts dagegen, Asylbewerber aufzunehmen, aber ich weiß, dass ihnen hier auch nicht geholfen werden kann.
    Es gibt zu viele Personen, die mehr haben als sie brauchen und ausgeben können. Die es perverserweise als Sport betreiben, Geld und Besitz anzuhäufen, das sie gar nicht nutzen können.
    Das ist für mich unverständlich, und sollte in diesem Sinne für alle sein, die nicht zu dieser Mespoke (10 %) gehören.

    Gegen diese geldgeilen, machtbesessenen Menschen müssen wir agieren - wie auch immer.

  12. Autor Erhard Jakob
    am 28. April 2014
    12.

    Ich freue mich sehr, dass der Beitrag von Malies (12)
    nicht raus geflogen ist, sondern veröffentlich wurde.
    .
    Ich halte die Plattform
    nicht für eine Farce.
    .
    Ganz im Gegenteil!
    .
    Das hier viel mehr User lesen als schreiben,
    sieht man an den Leser - Zahlen.
    .
    Sie gehen bei manchen Beiträgen
    sogar bis in die Tausende.
    .
    Doch ein Aufruf zum Umstürz wird
    hier nicht auf fruchtbaren
    Boden fallen.
    .
    Ich werde mich auf keinen Fall
    am Umsturz beteiligen.
    .
    Grund:
    *Ein gebranntes Kind
    scheut das Feuer!*
    .
    WIR >die Ossis< sind schon einmal
    durch einen Umsturz vom Regen
    in die Traufe gekommen.
    .
    Ich habe große Sorge, dass es
    beim nächsten Umsturz noch
    schimmer kommt.

  13. Autor Erhard Jakob
    am 29. April 2014
    13.

    Der Mindestlohn löst das Problem auch nicht!
    Zumal ca. 10 Mio. Arbeitsuchende (H4 usw.)
    gar keinen Lohn bekommen.
    .
    Wichtig ist, dass alle Menschen Arbeit bekommen
    und einen Lohn von dem sie auch in Würde
    leben und sterben können.

  14. Autor Erhard Jakob
    am 29. April 2014
    14.

    Schaut heute >29.4.14< in die
    SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
    >Anzeigen VERSCHIEDENES<.
    .
    Allerdings ist die Zeitung bereits so
    teuer, dass sie sich die ärmsten
    der Armen schon nicht mehr
    leisten können.

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