Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Sophie Kuhn am 07. April 2014
10868 Leser · 15 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Würden Sie jemals Fracking in Deutschland erlauben?

Sehr geehrte Frau Merkel,

das Thema "Fracking", bzw. der Gedanke daran, dass unsere Politiker dies evtl. auch in Deutschland erlauben könnten, bereitet mir Kopfschmerzen.

Gerade in den letzten Tagen hat unser sogenannter EU-Energiekommissar Günter Öttinger, welcher ja als Lobbyist der Energiekonzerne bekannt ist, wieder einmal subtil angemahnt, dass man doch auch in Deutschland auf diese Art der Energiegewinnung zurückgreifen könnte .... Sehen Sie dies genauso wie Herr Öttinger, dem Sie ja in Brüssel den lukrativen Job als Energiekommissar beschafft haben, nachdem er in Baden-Württemberg nicht mehr haltbar war, und der nun in Brüssel sein Unwesen treiben darf, ohne jemals von irgendjemand gewählt worden zu sein.

Aber zurück zum Fracking: Fracking in Deutschland zu erlauben, das wäre in großem Maße unverantwortlich, da die Risiken für Umwelt und Gesundheit einfach viel zu groß wären. Beim Fracking wird Grundwasser mit toxischen und krebserregenden Zusatzstoffen der Frackingflüssigkeiten verunreinigt, an die Oberfläche zurückgepumptes Bohrwasser kontaminiert Bäche, Stoffe aus der Lagerstätte dringen in andere geologische Schichten ein und große Mengen an Erdgas gelangen in die Atmosphäre. Es gibt Dokumentationen welche das spektakuläre Entzünden von Erdgas, das aus dem Wasserhahn kommt, zeigen, und vieles mehr.

Sollten Sie also, trotz all dieser Risiken, Fracking erlauben, so würde dies gegen Ihren Amtseid verstoßen "Schaden vom deutschen Volke abzuwenden". Oder haben Sie etwa Herrn Öttinger extra damit beauftragt, dies an Ihrer Stelle im Namen der EU zu erlauben? Auch das wäre fatal.

Für eine klare Antwort, welche "ja" oder "nein" lauten sollte, bedanke ich mich im voraus.

Mit freundlichen Grüßen

Kommentare (15)Schließen

  1. Autor markus müller
    am 07. April 2014
    1.

    Wenn das Freihandelsabkommen (TTIP) unterzeichnet wird, dann wird u. a. das Fracking automatisch folgen. Das ist Bestandteil vom TTIP. Es sollte eigentlich Sklavenhandelsabkommen heißen. Wir werden verkauft, verraten und ausspioniert.

  2. Autor Sophie Kuhn
    am 08. April 2014
    2.

    So sehe ich das auch Herr Müller. Deshalb bedauere ich es auch außerordentlich, dass der Beitrag hier, bei welchem es um das TTIP ging, so viele Negativ-Stimmen bekommen hat, und dass er somit nicht zur Beantwortung gelangt. Das ist schade.

  3. Autor Sophie Kuhn
    am 14. April 2014
    3.

    @Rosi Steffens:
    Diese Frage ist schon richtig an die Kanzlerin gerichtet. Immerhin hat sie bei Amtseinführung einen Eid geleistet, welcher da lautet, alles zu tun, um Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Natürlich ist auch mir klar, dass die Politik oft nur noch eine Marionette der Industrielobbyisten ist. Doch dies sollte eben nicht so sein. Die Politiker sind dafür gewählt worden, damit sie die Interessen des Volkes vertreten. Und jeder sollte unsere Politiker immer mal wieder daran erinnern. Was nützt eine gut florierende Industrie, wenn das Grundwasser verseucht ist, oder ganze Landstriche unbewohnbar sind, weil es einen Reaktorunfall in einem AKW gegeben hat, etc. etc. Wir sollten alle daran denken: "Erst wenn der letzte Baum gefällt ist, erst wenn der letzte Fisch gegessen ist... " etc. Und es wäre einfach schön, wenn die Bevölkerung etwas früher zu Bewusstsein kommen würde.

  4. Autor markus müller
    am 16. April 2014
    4.

    Hallo Frau Kuhn,
    Sie haben vollkommen recht. Es gibt Gesetze und Rechte. Durch Gesetze und Rechte sollte u. a. ein faires, gleichberechtigtes und menschwürdiges Leben in einer Gesellschaft geregelt werden. Die Bundesregierung und speziell die Bundeskanzlerin hat die Verantwortung für das Volk, die Bürger. Dies hat sie auch durch Ihren Amtseid geschworen (Schaden vom deutschen Volk abzuwenden). Also müsste sie uns vor der Ausbeutung durch die Industrie.- und Wirtschaftsunternehmen schützen. Dies tut sie aber nicht und handelt in deren Sinn. Für eine demokratische Gesellschaft ist dies der Untergang. Einige wenige, welche durch ihr Geld, in der Gesellschaft bessergestellt sind regieren über den Rest (Volk). Und der Rest wehrt sich nicht und lässt sich alles gefallen, da keine Lobby.
    Wenn man die alltäglichen Nachrichten verfolgt, und Meldungen wie Rodung von riesigen Waldflächen (Palmöl für Biosprit, Pelletindustrie), Überdüngung, Verseuchung (Rotschlam, versenkte Atommüllfässer) der Seen und Flüssen, Ölkatastrophen und Überfischung der Weltmeere, usw. dies geschieht alles aus Profitgier, des Geldes wegen, dann liegt viel Wahrheit in der Weissagung der Cree.

    „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

  5. Autor Erhard Jakob
    am 27. April 2014
    5.

    Wir sollten es mit der Benutzung von Fremdwörtern
    nicht übertreiben. Kann man denn für *Fracking*
    kein deutsches Wort verwenden?

  6. Autor Erhard Jakob
    am 28. April 2014
    6.

    Halle Markus,
    bitte lese zu Thema *Recht und Gesetz* und
    *demokratische Gesellschaft am 29.4.14
    auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
    (Anzeigenteil-Verschiedenes.)

  7. Autor Sophie Kuhn
    am 29. April 2014
    7.

    Hallo Herr Erhard Jakob,
    für "Fracking" gibt es leider kein wirklich deutsches Wort, da es diese Art der Energegewinnung früher nicht gab, und die Methode aus den USA kommt. Eine Erklärung, welche ich aus Wikipedia kopiert habe: "Hydraulic Fracturing oder kurz Fracking[1] (von englisch to fracture ‚aufbrechen‘, ‚aufreißen‘; auch „Hydrofracking“, „Fraccing“,[2] Fracing[3] oder Frac Jobs genannt,[4] deutsch auch hydraulische Frakturierung,[5] hydraulisches Aufbrechen,[6] hydraulische Risserzeugung[7] oder hydraulische Stimulation[1]) "

  8. Autor Helmut Krüger
    am 29. April 2014
    8.

    Ich sehe es ähnlich wie Erhard Jakob. Es geht dabei gar nicht mal um die etwaige strikte Vermeidung von englischen Begriffen, sondern darum, ob und inwiweit wir etwas verständlich machen können.

    Oder ob Menschen ggf. achselzuckend irgendwo davorstehen.

    Brainstorming, diese wunderbare Methode unzensierter Gedankensammlung, ist bspw. so ein englischsprachiger Begriff, dessen deutsche Übersetzung merkwürdig, wenn nicht sogar erschreckend klingen würde.

    Selber muss ich schon zugeben, dass mich das Thema weniger anspricht und das - mehr unbewusst als bewusst - weil ich all zu oft die Empfindung im Sinne eines Marketing solle da etwas verschleiert werden, als dass es erhellt würde.

    Vielleicht als "ehrlicher Hinweis" dazu.

    Ansonsten viel Erfolg in Ihrem Bemühen.

  9. Autor Erhard Jakob
    am 29. April 2014
    9.

    Im *Apotheken-Deutsch* bzw. im *Rechtsanwalts-Deutsch*
    geht es oftmals darum, dass es die Betroffenen
    nicht verstehen.
    .
    Sicher geht es beim *Francking-Deutsch*
    auch darum.

  10. Autor Erhard Jakob
    am 30. April 2014
    10.

    Der *Fehler-Teufel* ist schon bald mein Freund geworden.
    Einschleichen tut er sich sowieso. Da kann man
    aufpassen, wie man will.

  11. Autor Erhard Jakob
    am 02. Mai 2014
    11.

    Politiker und auch Rechtsanwälte vermeiden es,
    geschlossene Fragen, welche nur mit *Ja*
    oder *Nein* beantwortet werden können,
    mit >Ja< oder >Nein< zu beantworten.

  12. Autor Erhard Jakob
    am 02. Mai 2014
    12.

    Unangenehme Wahrheiten sind für böse Menschen eine schlimme Sache. Selbst Ehrliche und Aufrichtige können mit unwahren
    Tatsachenbehauptungen ihre Schwierigkeiten haben.
    .
    Siehe. Meine INNWAND bei Facebook.
    .

  13. Autor Erhard Jakob
    am 07. Mai 2014
    13.

    *Fracking* ist doch keine Sache von
    >erlauben< oder >nicht erlauben<.
    .
    Fracking ist Recht und Gesetz.

    Und, wenn man die Rechtslange ändern
    will, dann brauch der Bundestag
    eine Mehrheit dafür.

  14. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.