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Abstimmungszeit beendet
Autor H. van Opstal am 22. Mai 2014
9208 Leser · 7 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Aussenpolitik - Ernennung von Frau Schavan zur Botschafterin

Wie erklären Sie die Tatsache, dass eine als Betrügerin deutschlandweit bekannte, des Amtes durch geforderten Rücktritt enthobene Ex-Ministerin, ohne Sachkenntnis bzw. Ausbildung im diplomatischen Dienst, zur Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland im Vatikan ernannt wird ? Wie ist derartiges möglich ?

Kommentare (7)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 22. Mai 2014
    1.

    Herr von Obsttal, warum schreiben Sie
    >wie ein Betrüger< annonym? Was
    haben Sie zu verbergen?

  2. Autor Helmut Krüger
    am 22. Mai 2014
    2.

    Als Betrügerin würde ich Annette Schavan nicht bezeichnen, allenfalls als Menschen, der in einem Klima, es seinerzeit "nicht so genau zu nehmen", da wohl abgekupfert hat, ohne die Quellen dafür anzugeben.

    Als Betrüger sehe ich übrigens auch den Karl-Friedrich zu Guttenberg nicht, allenfalls als Mensch, der von seinem Ehrgeiz getrieben die Ordnung über sein Verzeichnis verlor und dann glaubte, dass merke doch schon keiner.

    Da sind eben die heutigen Mittel anders als noch vor 5, 10 oder 20 Jahren andere geworden. Ob die per Computer herausgefundenen Ähnlichkeiten allerdings in jedem Fall aussagekräftig sind, will ich mal dahingestellt sein lassen.

    Noch ist der Ausspruch Klaus Wowereits "Und das ist gut so", jedenfalls nicht urheberrechtlich geschützt, sodass - im Gegensatz zu wissenschaftlich daherkommenden Zitaten - jederzeit jeder ihn auf andere und selbstbezogene Umstände anwenden kann.

    Wo aber ist und wäre die Grenze zwischen der reinen Wissenschaft und demjenigen, was eine wissenschaftliche Arbeit immer auch mit abhandelt, was per Zitiat wissenschaftlichen Standards dann nicht unbedingt genügen muss ...?

  3. Autor Hendrik B. van Opstal
    Kommentar zu Kommentar 1 am 23. Mai 2014
    3.

    Endlich einmal ein gelungener Beitrag ! Bravo !

  4. Autor Hendrik B. van Opstal
    Kommentar zu Kommentar 2 am 23. Mai 2014
    4.

    Ich denke die Bezeichnung ist eine Frage der Definition und der angelegten Maßstäbe. Für mich war auch Herr von Guttenberg ein Betrüger und analog hierzu ist es dann Frau Schavan auch.

    Aber wie dem auch sei. Sowohl von K.F.zu Guttenberg, als auch Schavan mussten zurück treten. Und dies alleine spricht ja schon für sich..... !

    Die abschließende und endgültige Beurteilung über die Aberkennung bzw. auch evtl. Anerkennung der entsprechenden Arbeiten und der damit verbundenen Titel, überlasse ich gerne den dafür zuständigen Professoren und Autoritäten an den Universitäten.

  5. Autor Helmut Krüger
    am 26. Mai 2014
    5.

    Selbstverständlich ist nahezu alles eine Frage der Definition und der angelegten Maßstäbe. Es ist nur die Frage, welcher. Dass der Gescholtene seine Unschuld zu beweisen hätte, gehört heute mehr und mehr offenbar zum guten Ton.

    Ich habe das nie so gehalten und werde da auch trotz BILD und politisch anders ausgerichteter Medien gleicher Strickart nie anders halten.

    Dass ein Rücktritt mit einer Verfehlung zu tun hat, kann so sein, muss aber nicht.

    Heinrich Albertz ist als regierender Bürgermeister von (West-)Berlin zurückgetreten, weil der als oberster Dienstherr die Verantwortung dafür übernommen hat, dass ein gewisser Kurras in der Uniform eines Polizisten einen demonstrierenden Studenten für so gefährlich hielt, dass er ihn mit der Dienstwaffe erschoss.

    Andere treten zurück weil die Parteioberen es für opportun halten, die Partei aus den Schlagzeilen herauszuhalten, wobei die Schlagzeilen oft mehr mit dem Chefredakteur als mit den tatsächlichen Verhältnissen zu tun hat.

    Wiederum andere treten zurück, weil sie tatsächlich gravierende Verfehlungen begangen haben oder es nachlässig haben laufen lassen, dass andere sie begingen, obwohl sie dies hätten verhindern können.

    Und nochmals andere haben sich gehalten über alle Verfehlungen hinweg, weil Gratifikationen und gegenseitige Günstlingsbezeugungen zur Landeskultur und zum Landesüblichen erklärt werden.

    Rückschlüsse würde ich deshalb nicht ziehen.

  6. Autor Hendrik B. van Opstal
    Kommentar zu Kommentar 5 am 27. Mai 2014
    6.

    "Dass ein Rücktritt mit einer Verfehlung zu tun hat, kann so sein, muss aber nicht"

    Im Prinzip richtig - allerdings lag der Fall hier klar anders und in direktem Zusammenhang mit der Erschleichung des "Doktor-Titels" durch Frau Schavan. Ich stimme auch mit Ihren Ausführungen bezüglich "anderer" Fälle überein, was jedoch in vorliegendem Fall keinen Unterschied macht.

    Der eigentliche Skandal ist ja auch nicht der akademische Betrug - sondern die Tatsache dass Frau Schavan wegen der Affäre "Doktor-Titel" zurück getreten ist, die Universität Düsseldorf ihr den Doktor-Titel, als unrechtmäßig geführt, entzogen hat, sie keinerlei Ausbildung im diplomatischen Dienst vorweisen kann und TROTZDEM zur Botschafterin ernannt wird.

    Und anschließend tut man so, als sei dies die normalste Geschichte der Welt ! Ist es aber nicht !

  7. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 6 am 28. Mai 2014
    7.

    Ich will aus meiner Überzeugung keine Mördergrube machen, geehrter Herr van Opstal, dass für mich die Dinge der Fälschung und Überführung so einfach nicht liegen.

    Ich denke schlicht und einfach, Annette Schavan hat sich einer seinerzeit weit verbreiteten, doch gewiss auch unredlichen Praxis mit bedient, es mit den Zitierrichtlinien nicht all zu genau zu nehmen.

    Das macht die Verfehlung aus unserer heutigen Sicht gewiss nicht kleiner, jedoch frage ich mich, warum sich auf sie eingeschossen wird und andere ungeschoren bleiben.

    Meines Erachtens gehört alles auf den Tisch und so manche, die hier exekutieren, sind redlich bemüht, Schaden von der eigenen Person abzuwenden. Das mag wagemutig klingen, aber genau so ist meine Einschätzung zu dieser Angelegenheit.

    Ich würde es also für sehr gut halten, die ganze Gemengelage unbeschadet konkreter Personen auf den Prüfstand zu stellen und auch nicht scheuen, Vergleiche zu heute zu ziehen dergestalt, dass die Qualität einer Studienarbeit davon abhängt, wieviel Quellen der Verfasser angibt.

    Kein Mensch ist jemals in der Lage, all diese zahlenmäßig ins Unermesslich gehenden Quellen auch nur annähernd zu lesen. Da werden einfach, um der hohen Zahl zu genügen, Datensätze rüberkopiert. Von den Zitierrichtlinien, also rein formal überaus korrekt, doch inhaltlich eher ein Etikettenschwindel mit System.

    Es wird Zeit, nur das anzugeben, was tatsächlich auch gelesen wurde und seien es eben nur 4 oder 5 Quellen. Das andere ist und wäre dann die Eigenarbeit. Und es wäre Zeit, die übermäßige Ehrenbezeugung gegenüber dem Doktortitel etwas runterzufahren.

    Doktor ist der nicht als Adelung der Person, auch nicht fachübergreifend, Doktor ist der auf einem spezifischen Fachgebiet. Deshalb ist auch die pauschale, also fachunspezifische Voranstellung des Doktortitels vor dem Namen etwas sehr Fragwürdiges, um nicht zu sagen: eine Vortäuschung falscher Tatsachen.

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