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Abstimmungszeit beendet
Autor Erwin Griesbaum am 29. Mai 2014
7983 Leser · 6 Kommentare

Außenpolitik

Bevorstehende Kriegsverbrechen in Donezk und Lugansk

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
in den letzten Tagen spielen sich im Osten der Ukraine schreckliche Tragödien ab mit fürchterlichen Greueltaten und zwar vor allem im Namen der Kiew-Regierung. Schlimmeres steht derzeit bevor. Diese Informationen erhält meine Frau von dort lebenden Bekannten, ganz normalen Einwohnern und sie erfährt das so unmittelbar, dass sie schon ganz verzweifelt ist.
Warum verurteilen Sie, Frau Bundeskanzlerin, nicht klar und entschlossen das unverantwortliche Handeln der Kiewer Regierung. Warum distanzieren Sie sich nicht deutlich von faschistischen Umtrieben, die sich mehr und mehr zu einem Genozid entwickeln?
Der neue Präsident der Ukraine, Poroschenko liess bereits unmittelbar nach der Machtübernahme ein Blutbad mit über 200 Toten in Donezk anrichten und zeigt sich entschlossen, weiter rücksichtslos vorzugehen, auf eine Weise, die für unsere Wertvorstellungen inakzeptabel ist. Warum beachten Sie nicht die Mahnungen und Analysen von veritablen Persönlichkeiten wie den ehem. Bundestagsabgeordneten Willy Wimmer oder den Altbundeskanzler Helmut Schmidt und zeigen eine eigenständigere Politik, die im Interesse Deutschlands und Europas liegt?
Der Westen im Allgemeinen und Sie, Frau Bundeskanzlerin im Besonderen, haben die Entwicklung in der Ukraine auf diesen - auch faschistischen - Weg gebracht, der jeder Rechtsstaatlichkeit und Demokratie Hohn spricht. Wie wollen Sie diese Büchse der Pandorra, die dort geöffnet wurde wieder schließen? Hat nicht Deutschland hier eine besondere Verantwortung?
Ich habe Ihre Partei und damit indirekt Sie nicht für eine solche Politik gewählt!
Mit freundlichen Grüßen
Erwin Griesbaum
Mannheim

Kommentare (6)Schließen

  1. Autor Christian Adrion
    am 31. Mai 2014
    1.

    Herr Griesbaum,
    Sie haben volkommen Recht. Wären die Russen in der Ostukraine terroristische Muslime, sie würden die volle Unterstützung des Westens, wie in Syrien erhalten. Hier sind es aber Russen und der Westen hat schon im letzten Jahr unter Führung der USA einen neuen Kreuzzug gegen Russland beschlossen. Schon im vergangenen Herbst wurden tausende Panzer der britischen Armee nach Deutschland gekarrt. Unter dem lächerlichen Vorwand, das Britannien zur Zeit kein Platz für sie hätte.
    in den letzten Tagen wurden weitere Panzer über Österreich nach Ungarn und Polen gekarrt. Obwohl Österreich immer noch den Status "neutral" besitzt. Sie merken also, dass der Konflikt noch lange nicht vom Tisch ist. Die USA brauchen dringend einen Konflikt um ihr Pleite-Dilemma zu lösen. Leider spielen europäische Politiker dieses Trauerspiel, kritiklos mit. Soviel zur Unabhängigkeit der EU.

    Mit freundlichem Gruß
    Christian Adrion
    (ein Bürger der kein Blatt mehr vor dem Mund nimmt)

  2. Autor Erwin Griesbaum
    am 03. Juni 2014
    2.

    Die Berichte, die meine Frau von Ihren Bekannten aus dem Osten der Ukraine erhält und Videos, die sie schicken, sind grauenhaft. Städte werden beschossen. Zivilisten und Passanten werden getötet, schrecklich Verwundete schreien um Hilfe neben anderen, die regungslos in einer Blutlache am Boden liegen. Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten, aber auch ganz normale Wohnungen werden zerstört. Geschockte, hilflose und verzweifelte Menschen allenthalben. Und was sieht man in den deutschen Medien? - Fast nichts! Lediglich Berichte über schwere Kämpfe. Was ist das für ein Kampf, wo die Bevölkerung zusammengeschossen wird?
    Ja, es gibt dort auch bewaffnete Aufständische, die gegen die Macht aus Kiew antreten, aber nach allem, was ich höre und wahrnehmen kann, fehlt es an einer erkennbaren russischen Einmischung und Unterstützung.
    Und unsere Politik reagiert im wesentlichen mit Sanktionsdrohungen gegen Russland. Ansonsten werden weitgehend die Augen verschlossen und die Aufmerksamkeit auf andere Dinge gelenkt.
    Ich schäme mich langsam für das Verhalten meines Landes.

  3. Autor Thorben Kaufmann
    am 05. Juni 2014
    3.

    Die Bundesregierung ist dem US-Regime verpflichtet. Die Presse ist der Regierung verpflichtet.
    Ich fasse mich kurz, weil offensichtlich alle meine sachlichen und analytischen Kommentare auf dieser Platt-Form gelöscht wurden.

    Herr Griesbaum, ich schäme mich auch, aber weder ein Deutscher zu sein, noch ob meiner kritischen Weltsicht aus der bürgerlichen Mitte. Ich schäme mich für die, die mich durch ihre Aussagen und Handlungen als Volkszugehöriger mitschuldig an ihren kriegerischen Aktionen machen. Ich schäme mich für die sogenannte Führung, die nur blinde Ausführung betreibt.
    Ich schäme mich für die auch hier betriebene Zensur der Medien bzw. dem Resultat des dummen Pöbels. Geiz ist Geil und so spart man auch an der eigenen Bildung, nur das es dazu keines Geldes bedarf, wie so oft angenommen, da Ausbildung nicht gleich Bildung ist.

    Wem die Kanzlerin dient ist wohl (so man ihrer Pressestelle glauben kann) auch klar: einem totalitären Regime jenseits des Atlantiks.

  4. Autor Erhard Jakob
    am 05. Juni 2014
    4.

    Ja, es ist schlimm was dort passiert. Und noch viel schlimmer ist,
    dass wir Deutsche uns dort mit schuldig machen. An der
    Spitze unsere Kanzlerin.
    .
    Erstaunt bin ich aber, dass der äusserst kritische Beitrag
    von Erwin und die äusserst kritischen Stimme von
    Christian und Torben von *Direktzu*
    veröffentlicht wurden.
    .
    Deutschland, die USA und Russland sollten
    sich an einen Tisch setzen und nach
    Lösungen suchen um den >Krieg<
    dort zu beenden.
    .
    Aus meiner Sicht hat sich dort die USA
    und die BRD weit mehr schuldig
    gemacht als Russland.

  5. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 4 am 06. Juni 2014
    5.

    Das Erstaunen teile ich nicht, das ist eben Teil der Meinungsfreiheit und auch in den - m. E. zu recht gescholtenen - USA würde so etwas ganz klar veröffentlicht.

    Nur eben in der DDR und selbst noch im heutigen Russland wird so etwas selbstverständlich nicht veröffentlicht.

    Allerdings: So lange eben alles anonym und ohne weitere Meinungsäußerung niedergestimmt werden kann, ist zumindest die direkte Wirkung dahin, vielleicht aber ggf. zu einer indirekteren hin, auch wenn wir Letztere nicht messen können.

    Die die rechnerische Mehrheit haben , sehen sich in der direken Macht, die indirekte, die uneinschätzbare, haben sie nicht.

  6. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 4 am 06. Juni 2014
    6.

    Das "Wird" am Ende des ersten Satzes bezieht sich selbstverständlich auf die USA. In Bezug auf die DDR muss es selbstredend "wurde" heißen.

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