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Abstimmungszeit beendet
Autor Petra Gloger am 24. Juli 2014
8045 Leser · 5 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Krieg zwischen im Nahen Osten

Liebe Frau Dr. Merkel,
was halten Sie davon, das Verhalten der Staatengemeinschaft in der Nahost Krise grundlegend zu ändern? Alle befreundeten Staaten sollten ihre Vermittlungsbemühungen einstellen. Sie sollten sich ohne die Kriegsparteien zusammensetzen und überlegen wie diese maximal isoliert werden können. Plötzlich hätten beide Seiten das gleiche Problem. Sie würden als die Mörder ihrer eigenen Kinder und der ihres Nachbarn entlarvt. Quasi als personae non gratae der Weltengemeinschaft geächtet. Solange die Staatengemeinschaft in diesem Konflikt die Vermittlung sucht, unterstützt sie die Kriegsführer in Ihrer Selbstwahrnehmung. Es scheint, als ob Gerechtigkeit erreichbar sei. Das ist falsch! Nach so vielen Verletzungen auf beiden Seiten wird es nie Gerechtigkeit geben. Es wird immer ein Risiko für eine nächste Eskalation geben. Erst wenn in der Staatengemeinschaft immer mehr Staaten konsequent Kriegsführer isolieren und klarstellen dass das Töten und Opfern von Menschen heute als Mittel der politischen Auseinandersetzung nicht mehr existiert gibt es die Chance, dass für die Kriegsparteien die Notwendigkeit entsteht, sich selbst aktiv um eine dauerhafte Lösung zu bemühen. Ganz einfach, wie im echten Leben, wer Menschen töten lässt fliegt raus.
Es wird Zeit, dass im 21 Jahrhundert die Vernunft die Führung übernimmt. Nach allem, was die Menschen vor allem im 2ten Weltkrieg mitgemacht haben, hat die Menschheit den Anspruch, von Ihrer jeweiligen politischen Führung davor geschützt zu werden im Krieg geopfert zu werden. Die Logik des Krieges lässt sich nur dann bekämpfen, wenn man sich ihr entzieht und etwas Größeres dagegen stellt. Die Ehrfurcht vor dem Leben
Hochachtungsvoll
Petra Gloger
Privatperson

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  1. Autor Erhard Jakob
    am 24. Juli 2014
    1.

    Petra,
    Ihr Beitrag ist prima! Leider hat er aber einen Haken. Sie bauen
    auf die Vernunft des gesunden Menschenverstandes.
    .
    Menschen, die Dollar-, bzw. Eurozeichen in der Pupille
    haben, können nicht vernünftig denken. Sie können
    nur nach mehr Geld gieren. Und ihre Gier
    wird alles zerstören, was die Menschen
    immer wieder aufgebaut haben.

  2. Autor Helmut Krüger
    am 30. Juli 2014
    2.

    Geehrte Frau Gloger,

    wenn 20 auf dem Schulhof stehen und sich gesittet benehmen, kann der eine, der immer wieder rabiat querschlägt, doch Missachtung der anderen irgendwann dazu gebracht werden, dass er mit einer anderen Verhaltensweise besser zurechtkommt.

    Wenn von den 20, die zusammenstehen, 15 nach Verlassen des Schulhofs zu ihren Gangs gehen und jeder das auch weiß, wird das Gewicht, jene 1 oder 2, die auch auf dem Schulhof Gewalt ausüben, zur Räson zu bringen, entspricht gering sein.

    Solange es immer nur die anderen sind, die Gewalt ausüben und die eigene Seite Gewalt als Kollateralschaden eines Guten bagatellisiert, werden die Fingerzeige aufeinander nicht aufhören. Nahezu alles, was Menschen als böse bezeichnen, ist zu irgendeinem Zeitpunkt mit anderer Begründung zuvor gut geheißen worden.

    Das soll keine Aufforderung sein, den Kopf in den Sand zu stecken, ich schätze ja im Grunde genommen ihren Beitrag. Ich meine nur, das selbst Gewalt im äußersten Notfall eben als Gewalt benannt werden muss. Und nicht als Inbegriff des Jubelns.

    Wir als Deutsche mögen da leiser geworden sein. US-Amerikaner und auch Russen - ich setze sie hier in diesem Aspekt völlig gleich - sind da bei ihrer Lautstärke geblieben, wenn es um gewaltsame Niederschlagungen gegen das erklärte Böse geht.

    Ich glaube, so herum wird ein Schuh draus. Wer die eigene Gewalt, ZU WELCHEM ZWECK AUCH IMMER, als Übel, als im Prinzip verwerflich, ansieht, der gewinnt an Glaubwürdigkeit, dass andere aufhören. Wer sie zurechtbiegt und Helden daraus macht, der verliert die Glaubwürdigkeit gegenüber den anderen, dass irgendetwas in Richtung Gewaltfreiheit sein soll.

    Danke (dennoch) für Ihren Eintrag, in der Sache meinen wir wohl Dasselbe.

    Helmut Krüger

  3. Autor Erhard Jakob
    am 31. Juli 2014
    3.

    Helmut,
    ich habe erheblich Zweifel, dass Sie
    und Petra in der Sache wohl
    Dasselbe meinen.
    .

    Ich meine zumindest, dass nicht die Bösen
    das Problem sind. Sondern die Guten,
    die das Böse zulassen.

  4. Autor Erhard Jakob
    am 31. Juli 2014
    4.

    Helmut,
    dass 20 auf dem Schulhof stehen
    und sich gesittet benehmen,
    kann man wohl getrost
    ausschließen.

  5. Autor Petra Gloger
    am 01. August 2014
    5.

    Ja, das Gute braucht Entschlossenheit und Mut. Nur wenn die Menschen sich klar zu bestimmten Werten bekennen und auch bereit sind für diese Werte Einbußen hinzunehmen wird sich etwas ändern. Solange wirtschaftliche Interessen vor die Interessen der ermordeten und zu ermordenden gestellt werden wird diese Stufe von Schwachsinn nie überwunden werden.

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