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Abstimmungszeit beendet
Autor Alexander Leicht am 24. Juli 2014
10819 Leser · 13 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Verantwortungsvoller Umgang mit Informationen in den Medien

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

laut §10 "Staatsvertrag für Rundfunk und Telemedien" sind Nachrichten „vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft zu prüfen.“

Als Beitragszahler erwarte ich, dass man mich unabhängig und sachlich über das Weltgeschehen informiert. Dies ist nicht der Fall! In der Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen erkennt man deutlich eine (gezielte?) polarisierende Darstellungsweise.

Könnten Sie vielleicht die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten an ihre Pflichten Erinnern?

Meinen Eindruck möchte ich anhand der Ukraine-Krise begründen. Seit Beginn dieser Krise beobachte ich die Berichterstattung deutscher, russischer und ukrainischer Medien. Mir ist aufgefallen, dass die Medien von allen Seiten für einen dreckigen Informationskrieg missbraucht werden.

Weder russisches, noch ukrainisches Fernsehen sollen hier als Maßstab gelten. Dennoch bin ich vom deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen mehr als enttäuscht. Ich habe die nackte durch Fakten belegte Wahrheit gesucht. Stattdessen muss ich zusehen, wie man immer wieder aufgrund von unbelegten Behauptungen und Vermutungen seitens USA versucht Russland "zur Verantwortung" zu ziehen. Seit Monaten läuft im Mainstream der europäischen Medien eine antirussische (leider muss ich mich schon so ausdrucken) Informationspolitik. Seriöse und umfassende Berichte, die alle Seiten des Konflikts beleuchten gibt es sehr selten und meist außerhalb der Hauptsendezeiten.

Und es wäre halb so schlimm, wenn die deutsche Informationspolitik nur zu Russland so "ungerecht" wäre. Vielmehr befürchte ich, dass die Berichterstattung auch in anderen Krisenregionen sich politischen Interessen (sei es von Deutschland, USA oder EU) unterwerfen muss und bereits ein erschreckendes Niveau erreicht hat. Nähern wir uns unaufhaltsam George Orwells Vision "1984"?

MfG Alexander Leicht

Kommentare (13)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 24. Juli 2014
    1.

    Alexander,
    .
    was die Medien-Politik angeht. Ist sie heute viel schlimmer,
    viel unfairer und viel verlogener, wie zu Zeiten
    des *Kalten Krieges*.
    .
    Allerdings kann die Kanzlerin sicher nichts ausrichten.
    Wenn sie es tun würde, dann wäre sie schneller
    weg, wie der vormalige Bundespräsident von
    Deutschland > Christian Wulff.

  2. Autor Helmut Krüger
    am 24. Juli 2014
    2.

    Ich bin da mit Ihnen. Als Mensch, der das politische Aushauchen der Kalten-Kriegs-Rhetorik der Adenauerzeit auch in den Medien erlebt hat, billige mir schon zu, eine neue, von Feindbildern durchsetzte Berichterstattung einschätzen zu können.

    Besonders deutlich wird es dann, wenn in der Anmoderation schon die "neue Linie" - ich muss da so nennen, auch wenn ich das schrecklich finde - und im dann gesendeten Beitrag noch das Vor-Linie-Denken zu erkennen ist, weil offenbar keine Zeit bestand, am Beitrag entsprechend rumzufeilen.

    Jede Art von Propaganda hat Menschen immer nur zynisch, rebellisch oder lethargisch zu bloßen Mitläufern gemacht. Dass sollten sich Demokratien nicht leisten.

  3. Autor Erhard Jakob
    am 25. Juli 2014
    3.

    Mit dem verantwortungsvollen Umgang der Nachrichten,
    ist das bei den Medien so eine Sache. Oftmals ist
    ihnen die Wahrheit zu wenig spektakulär.
    .
    Wenn ein schlimmes Unglück mit Toten passiert ist, dann
    werden diese ersteinmal noch oben geschätzt.
    .
    Wenn die *SZ*, *FAZ* usw. von 100 Toten spricht,
    dann sind es bei BILD schon 1.000. Umso höher
    die Zahl, desto größer ist die Chance, dass
    die Zeitung schnell verkauft wird.
    .
    Schließlich hängt in den
    Redaktionsstuben
    der Spruch:
    .
    *Bei einer Nachricht kommt es nicht auf die
    Wahrheit an, sondern auf Einzelheiten.*

  4. Autor Alexander Leicht
    Kommentar zu Kommentar 3 am 28. Juli 2014
    4.

    Vermutlich haben Sie Recht und die Bundeskanzlerin wäre hier der falsche Ansprechpartner. Sie soll ja auch nur eine Stellung dazu beziehen und das Thema eventuell öffentlich zur Diskussion bringen.

    Meine Kritik gilt übrigens nicht den privaten Medienanstalten, die auf Umsatz und Renditen angewiesen sind, sondern nur den öffentlich-rechtlichen. Die vormals GEZ darf ja bekannterweise bei Bedarf einfach tiefer in meine Tasche greifen und im Gegenzug erwarte ich, daß diese Medien sich an §10 halten.

  5. Autor Thomas Wenk
    am 29. Juli 2014
    5.

    Die Bundeskanzlerin ist in der Tat der falsche Ansprechpartner, da sie ja von dieser Berichterstattung profitiert. Die Medien sollen den Nachrichtenkonsumenten nur darauf vorbereiten, wofür auch in den politischen Schaltzentren die Weichen gestellt werden. An der aktuellen Haltung und den Taten der Bundeskanzlerin ist doch zu erkennen, dass sie dem Leitfaden aus den USA folgt, anstatt sich ihnen entgegen zu stellen um ihren Eid gegenüber dem deutschen Volk gerecht zu werden. Die aktuellen Maßnahmen gegen Russland, für welche es keine Grundlage gibt, sprechen doch für sich.

  6. Autor Erhard Jakob
    am 30. Juli 2014
    6.

    Thomas,
    einerseits gebe ich Ihnen Recht. Und andererseits ist der
    *Einheitsmedien-Sender* nicht der verlängerte Arm
    der Kanzlerin sondern eher umgekehrt.
    .
    Wenn Frau Dr. Angela Merkel (CDU) nicht nach
    der *BILD-Medien Einheitspfeife* tanzt, ist sie
    genauso schnell weg vom Fenster, wie
    Christian Wulff und viele andere.

  7. Autor Andrea Dimitrov
    am 06. August 2014
    7.

    Sehr geehrter Herr Leicht,

    ich wurde auch schon eines Besseren belehrt: Nach der in Artikel 5 Grundgesetz verankerten Presse-, Rundfunk- und Filmfreiheit sind staatliche Eingriffe oder Einflussnahmen in Medieninhalte grundsätzlich ausgeschlossen. Mit Kritik darf man sich aber an die Zeitung oder an den Presserat wenden, welcher für die Richtlinien der redaktionellen Arbeit (Pressekodex) verantwortlich ist. Man könnte auch eine Eingabe an den Deutschen Bundestag richten.

    Allerdings empfinde ich die derzeitige einseitige antirussische Propaganda schon als dermaßen polarisierend und auch kriegstreiberisch, dass ich es wert finde, sich an die Kanzlerin zu wenden und sie auf die Misstände in der Berichterstattung, hervorgerufen durch ihre Regierungspolitik, aufmerksam zu machen.

  8. Autor Erhard Jakob
    am 07. August 2014
    8.

    *Eingaben*
    (Beschwerden) werden in aller Regel
    nach der >3 f Methode< bearbeitet:
    .
    F ormlos
    f ristlos
    f ruchtlos.

  9. Autor Erhard Jakob
    am 18. August 2014
    9.

    Wer soll den die Medien sanktionieren?
    .
    Wenn es einer versuchen sollte, der wird doch
    auf den >medialen Scheiterhaufen<
    gezerrt und gegrillt.
    .
    Ein gutes bzw. schlechtes Beispiel
    ist Christian Wulff.
    .
    Er hat diese >öffentlich Hinrichtung<
    bis jetzt erst einmal überlebt.
    .
    Doch leider haben sich viele die Demütigungen
    zu sehr zu Herzen genommen und wollten mit
    diesen *Verbrecher-Paparazziz* nicht mehr
    zusammen leben.
    .
    Besser wäre natürlich gewesen, wenn die
    *Lügner- und Verleumder* unsere Erde
    verlassen hätten. Doch diese haben
    kein Herz und folglich können sie
    sich auch nichts zu Herzen
    nehmen.

  10. Autor Alexander Leicht
    am 20. August 2014
    10.

    Was mich am meisten aufregt, ist dieses Getue und Gerede von Meinungsfreiheit. Man kritisiert stets totalitäre Staaten wie Russland oder China, die würden öffentliche Medien missbrauchen. Wenn man die anderen als schlechtes Beispiel darstellt, sollte man aber selbst ein Vorbild sein.

    Die öffentlich-rechtlichen Medien haben in Deutschland einen Bildungsauftrag und diesen verletzen sie mit ihrer offensichtlicher Lobbyarbeit. Ich weiß nicht wer dafür zuständig ist, aber durch die GEZ Gebühren sollte doch sichergestellt werden, dass uns zumindest einige von der Wirtschaft und Politik unabhängige Sender zur Verfügung stehen. Aber das liegt wohl im Ermessen der (Schein)Demokratie.

  11. Autor Alexander Leicht
    am 20. August 2014
    11.

    Focus zitierte am 30.04.2013 den ZDF-Intendant Thomas Bellut mit den Worten: „Mir ist bewusst, dass die Finanzierung durch den Rundfunkbeitrag ein Privileg ist, mit dem wir verantwortungsvoll umgehen müssen“, sagte er. „Unabhängiger Qualitätsjournalismus und ein insgesamt hochwertiges Fernsehangebot brauchen eine sichere Finanzierungsgrundlage."

    Er sprach ausgerechnet vom "unabhängigen Qualitätsjournalismus", den ich in den öffentlichen schmerzhaft vermisse.

  12. Autor Erhard Jakob
    am 23. August 2014
    12.

    Liebe unabhängige Journalisten,

    bitte schaut auf meine PINNWAND bei Facebook.
    Und teilt mit, ob der >Vorfall< in Bezug auf
    meine Person als >ist von öffentlichem
    Interesse< eingestuft wird
    oder nicht?

  13. Autor Erhard Jakob
    am 23. August 2014
    13.

    Liebe Nutzer und vor allem liebe Verantwortungsträger der Medien,
    bitte schaut auf meine Pinnwand bei Facebook (Vorfall) und teilt mit,
    ob die Sache von >öffentlichem Interesse< ist oder nicht?

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