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Beantwortet
Autor Helmut Brückner am 13. August 2014
12308 Leser · 17 Kommentare

Außenpolitik

Waffenlieferungen an Kurden

Sehr geehrte Damen und Herren,

es macht mich richtig wütend, wenn man beobachtet mit welcher Lethargie die Bundesregierung die Kämpfe im Norden des Iraks behandelt.
Da werden zehntausende Jesiden durch die Einöde getrieben, andersgläubige abgeschlachtet und der Bundesregierung fällt nicht besseres ein als die humanitäre Hilfe aufzustocken.

Es ist gerade ein paar Monate her, dass Verteidigungsministerin und Außenminister vollmundig ein stärkeres Arrangement Deutschlands angekündigt haben !!
Doch das Karnickel Deutschland sitzt wie immer in der Ecke und starrt gebannt auf das Eingreifen der USA.

Soforthilfe in Form von Waffenlieferungen an die Kurdischen Kämpfer hätten schon vor Wochen erfolgen müssen, samt dem dazu gehörenden Schulungspersonal.

Aber Berlin hat wohl jetzt schon die Hosen voll, weil es damit Erdogan erzürnen könnte.

Ich bin entsetzt über Ihre Handlungsunfähigkeit !!

MfG

Helmut Brückner

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 19. September 2014
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Brückner,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Deutschland unternimmt alle Anstrengungen, um den Menschen in den Regionen zu helfen, die von ISIS bedroht sind. Für humanitäre Hilfe sind bereits rund 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden. Zur Unterstützung der vor Ort gegen ISIS Kämpfenden stellt Deutschland mit Zustimmung der Zentralregierung in Bagdad Waffen, militärische Ausrüstung und Munition der kurdischen Autonomieregierung zur Verfügung.

Eine erste Lieferung mit militärischer Ausrüstung aus Beständen der Bundeswehr ist im Irak bereits eingetroffen. Sie umfasst 4.000 Gefechtshelme und Schutzwesten, 700 Kleinfunkgeräte, 680 Fernrohre sowie Gerät zur Minen- und Munitionsbeseitigung. Waffen und Munition gehörten noch nicht hierzu.

Noch im September soll eine weitere Lieferung von Ausrüstungsgegenstände aus Beständen der Bundeswehr in den Nordirak – es handelt sich unter anderem um Waffen und Munition – erfolgen.

Im Rahmen der internationalen Gemeinschaft leistet die Bundesregierung damit einen bedeutenden Beitrag im Kampf gegen die Terrororganisation ISIS.

Ein wichtiges Ziel des gemeinsamen internationalen Engagements ist, den Zustrom von Kämpfern und Geld an ISIS wirksam zu unterbinden. Die deutsche Präsidentschaft bei den G7-Staaten soll dazu genutzt werden.

Die Bundesregierung hält eine breit angelegte und regional verankerte politische Strategie für notwendig, um der Bedrohung durch die Terror-Miliz zu begegnen. Möglichst viele Staaten sollten daran beteiligt sein.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.auswaertiges-amt.de/sid_9E784CFC1FED460021DF96... http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2014/09/...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (17)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 14. August 2014
    1.

    Helmut,
    .
    ich bin erzürnt, wie Sie hier über das
    Töten von Menschen sprechen!
    .
    Sie sagen sinngemäß:
    .
    *Gebt den Leuten Waffen, damit sie sich
    gegenseitig ermorden können und
    keiner mehr übrig bleibt!*
    .
    .
    Mehr wie
    zu sagen:
    .
    *Was sind das nur
    für Menschen!?!*
    .
    fällt mir da
    nicht ein.

  2. Autor Helmut Krüger
    am 14. August 2014
    2.

    Ich gebe Joachim Gauck, dem Menschen, der zurzeit das Amt des Bundespräsidenten bekleidet, durchaus Recht, dass es Situationen gibt, in dem alles anderes nicht mehr nützt. Doch schon Joachims Gaucks Unterton klang fordernd, nicht von Bitternis gekennzeichnet, dass wir uns anders nicht mehr zu helfen wüssten.

    Die Worte von Karol Woytilas des ja als kirchenkonservativ eingeschätzten Papstes Johannes Paul II, waren dagegen geadezu revolutionär: "Kriege sind immer eine Niederlage für die Menschheit."

    Bitterkeit heiße, sich dieser Niederlage bewusst zu sein und dennoch - angesichits ansonsten nicht veränderbarer Umstände - dennoch so zu handeln. Es kann somit nur die Wahl zwischen einem Grundfalschen und einem etwas weniger Falschen geben, nicht die Wahl des Richtigen.

  3. Autor Helmut Krüger
    am 15. August 2014
    3.

    Gewiss gibt es recht einseitige Frontstellungen, was die Höhe der Moralität angeht - bspw. der Alliiiierten vs. NS-Deutschland, was dann irgendwann einmal einen Waffengang nachvollziehbar macht. Darauf hob ja eben Joachim Gauck ab.

    Dennoch ist auch dieses bitter Notwendige, weil alle es soweit haben kommen lassen, kein Ruhmesblatt und sollte auch nicht als solches bezeichnet werden. Es gäbe da keine zu ehrenden heroischen Kämpfer, wie das eher der Mentalität der USA, Russlands und Großbritanniens, auch von Frankreich entspricht.

    In diesem Fall sind wir Deutschen da glücklicherweise fern von dieser falschen Ehrung und der Behauptung eines allzu glatten und allzu schnellen Erfordernisses.

    Glelich, wie sich entschieden wird: Ehren- und verdienstvoll ist nichts und rein gar nichts davon. Allenfalls eben bitter notwendig, weshalb ich mich NICHT ausdrücklich dagegen ausspreche.

  4. Autor Erhard Jakob
    am 16. August 2014
    4.

    Früher wurden Kriege oft
    > Land gegen Lander <
    geführt.
    .
    Das ist vorbei.
    .
    Jetzt werden Kriege innerhalb der Länder
    (Bruder gegen Bruder - Nachbar gegen
    Nachbar) geführt.
    .
    Wer genau hinschaut kann doch sehen,
    dass der 3. Weltkrieg längst aus-
    gebrochen ist.

  5. Autor Erhard Jakob
    am 16. August 2014
    5.

    Wenn ein einem Land Bürgerkrieg ausbricht, dann ist es immer
    falsch sich dort militärisch einzumischen und
    eine Seite totzuschießen.
    .
    So wie es in Afghanistan
    geschehen ist.
    .
    Auch der militärische Einsatz
    in Serbien war falsch.
    .
    Richtig ist, sich als Vermittler
    anzubieten.
    .
    Ähnlich ist es bei einem *Rosen-Krieg*.
    Dort ist es auch falsch, sich auf eine Seite
    zu stellen und die andere zu verdammen.

  6. Autor Erhard Jakob
    am 17. August 2014
    6.

    Helmut,
    das Vorgestern und das Gestern, ergibt das Heute.
    Das Gestern und das Heute, wird das Morgen
    ergeben. Die Rechnung ist nicht schwer.
    .
    Nach dieser Rechnung, kann man schon Entscheidungen
    treffen, welche richtig und welche falsch sind.
    .
    Im Falle des Irak-Kriegs hat Schröder zu Bush gesagt:
    *Mit mir nicht!* und das war eine
    richtige Entscheidung.
    .
    Im Falle des Afghanistan-Krieges wurde eine
    falsche Entscheidung getroffen.
    .
    In beiden Fällen ging es nicht darum eine falsche
    oder eine etwas weniger falsche Entscheidung
    zu treffen. Es ging darum die richtige
    Entscheidung zu treffen.
    .
    Das die richtige Entscheidung manchen (Geld-Haien)
    nicht passt, steht auf einem ganz anderen Blatt.

  7. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 6 am 19. August 2014
    7.

    Dass IN MANCHEN SITUATIONEN nur die Entscheidung zwischen grundsätzlich falsch und etwas weniger falsch übrig bleibt, war auf Grenzsituationen gemünzt: Das Einhalt-Gebieten eines Regimes, dass sich zur erklärten Aufgabe gesetzt hatte, die Welt zwischen Germanen und Untermenschen aufzuteilen und Berlin zur Welthauptstadt Germania auszurufen, das Einhalt-Gebieten einer mörderischen Verbrecherbande bei Anführung und MIssbrauch einer Religion, für die sämtliche Konventionen nicht mehr gilt.

    Ich kann dies Motiv nachvollziehen, auch wenn mir die verbale Glättung von Herrn Brückner, als sei es ehrenvoll, was da geschiehen muss, zutiefst zuwider ist.

    Meine Posiition: Ich würde mich dem Ansinnen nicht entgegenstellen, weil es bitterste Gründe gibt, das so zu sehen, mit Glanz und Gloria befürworten würde ich es nicht. Auf diese Formel würde ich es bringen.

  8. Autor Erhard Jakob
    am 20. August 2014
    8.

    Helmut,
    ja so sehe ich das auch!
    .
    Die Welt besteht nicht nur aus oben
    und unten bzw. schwarz und weiß.
    .
    Sie ist sehr bunt und
    sehr vielschichtig.

  9. Autor Erhard Jakob
    am 21. August 2014
    9.

    Ich bin der Ansicht, dass man einen Konflikt weder
    mit Waffenlieferung noch mit Waffenembargo
    lösen kann.

  10. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 9 am 21. August 2014
    10.

    Da stimme ich zu und will es anderes noch wenden:

    Gesetzt den Fall, wir hätten einen Beamstrahl oder so etwas, um gezielt Dinge zu entmaterialisieren: Hätten wir das Recht, die unrechtmäßig Waffen-Tragenden zu entwaffnen und "unsere" Waffen zu behalten oder wäre es nicht sinnvoller, dann sämtliche Waffen zu entmaterialisieren?

  11. Autor Erhard Jakob
    am 21. August 2014
    11.

    Besser 100 Tage verhandeln
    als ein Tag Krieg!

  12. Autor Erhard Jakob
    am 08. September 2014
    12.

    Helmut,
    .
    natürlich kann sich Deutschland bei diesem Bürgerkrieg
    auf eine Seite stellen und Waffen liefern. Allerdings
    werden dann die Waffen dazu missbraucht
    um die andere Seite der Kriegspartei
    >wie die Kanikel< vor sich herzu-
    treiben und totzuschießen.
    .
    Helmut,
    .
    das ist offenbar Ihre Ansicht
    "Frieden" zu schaffen.
    .
    Andererseits ist es aber auch so, wenn Deutschland
    sich nicht an dem Verkauf von Waffen eine
    *goldene Nase* verdient, tut es ein
    anderes Land.

  13. Autor Erhard Jakob
    am 08. September 2014
    13.

    Mit Waffen wird man wohl kaum Frieden
    schaffen können. Weit Gewalt immer
    Gegengewalt erzeugt.
    .
    Wir sollten mit gewaltlosen Mitteln
    und Methoden Frieden schaffen.

  14. Autor Erhard Jakob
    am 09. September 2014
    14.

    Helmut,
    es macht mich sehr wütend, dass es Menschen gibt,
    welche Deutschland auffordert, sich in Bürger-
    kriege (z.B. Irak) einzumischen und die
    Leute >auf welcher Seite sie auch
    stehen mögen< totzuschießen.
    .
    Wir müssen erst einmal vor der eigenen Haustür
    kehren und dort für Recht und Ordnung sorgen.
    .
    Schauen Sie auf meine Pinnwand
    bei Facebook.

  15. Autor Erhard Jakob
    am 11. September 2014
    15.

    Es macht mich auch wütend, wenn Deutschland sich anmaßt,den
    anderen Ländern vorzuschreiben, was sie unter Demokratie,
    bzw. Recht und Ordnung, zu verstehen haben.
    .
    Es gibt nun mal Kulturen, in denen ist es nicht üblich,
    dass Menschen sich mit Drogen (Sex und Saufen)
    ihr Leben ruinieren dürfen.
    .
    Bei diesen Menschen geht es um einen gesunden
    Lebenswandel und um ein anderes Verständnis
    von Recht und Ordnung.
    .
    Wir haben aus meiner Meinung nach nicht das Recht ihnen
    unser chaotisches und von Geld- und Machtgier
    geprägtes System aufzuzwingen.

  16. Autor Erhard Jakob
    am 12. September 2014
    16.

    In unsere Kultur (Demokratie) sagte der vormalige MP-
    Kandidat von Sachsen Dr. Karl-Heinz Kunckel (SPD):
    .
    *In unserer Demokratie kommt es nicht auf
    Wahrheiten an sondern auf Mehrheiten.*
    .
    Es gibt nun mal Demokratien oder andere Staatsformen,
    denen geht es mehr um die Wahrheit und
    weniger um die Mehrheit.
    .
    Und solche Staaten sollten wir in Ruhe lassen
    und nicht mir Waffen bzw. Krieg überziehen.

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