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Abstimmungszeit beendet
Autor Ulrike Mersdorf am 01. September 2014
14276 Leser · 8 Kommentare

Außenpolitik

Warum kein Eingreifen gegen die ISIS-Milliz unter UN-Mandat und Beteiligung "aller" Länder

Sehr geehrte Frau Merkel,
es ist mir unbegreiflich, warum lediglich Optionen der Waffenlieferung von deutscher Seite und das militärische Eingreifen, von Seiten der USA diskutiert werden. Waffen zu liefern kann extrem riskant sein, das ist hundertfach beleuchtet. Ein oder zwei Länder, Dienst an der Waffe abzuverlangen, ist egoistisch und richtet Argwohn der Bekämpften verstärkt auf diese Länder. Für solchen, wie im Irak vorliegenden Fall des Völkermordes, gibt es unter UN-Regentschaft eigens geschaffene Instrumentarien. Warum nützt man diese und die UN nicht?
Würde jeder UN-Mitgliedsstaat einen Teil Waffen, Gerätschaften und Soldaten einbringen in einer einzigen, unter UN-Mandat stehenden Streitmacht, müßten sich nicht einzelne Staaten hervortun, könnten sich nicht profilieren, stünden aber auch nicht alleine in der Schusslinie. Es muss verstanden werden, dass das unaussprechliche grausame Vorgehen dieser Gruppierung der ISIS die ganze Welt angeht und nicht nur drei oder vier Länder, Ebenso und das scheint mir das Wichtigste, muss verstanden werden, dass es hier bei Weitem nicht um die Eroberung des Iraks und Syriens mehr geht, es geht darum, ob sich über kurz oder lang die Welt nach der barbarischen und Menschenverachtenden Weltordnung und -Anschauung dieser selbsternannten Hüter des Rechtes und des wahren Glaubens, wird richten und sich unterordnen müssen. Stellt sich Frage, wievele Opfer dann erforderlich sein werden, um jemals wieder so etwas wie Gleichheit, Menschenwürde, Freiheit und Demokratie erlangen zu können, wieviele unserer Kinder dafür marzialisch abgeschlachtet und um ihr Leben gebracht werden.
Mein Traum: Für menschenwürdiges Leben, uneigennütziger Einsatz zum Wohle "Aller"nicht nur zum Reichtum weniger!
Danke!

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  1. Autor Helmut Krüger
    am 12. September 2014
    1.

    Geehrte Frau Mersdorf,

    ich kann Ihiren Ansatz einer ausschließlichen UNO-Mission vollkommen nachvollziehen, vielleicht wäre das sogar angesichts der restlos verfahrenen Situation und dass alles es soweit haben kommen lassen, die einzig realistische Möglichkeit.

    Gleichwohl setzt sie wieder einmal an einem sehr späten, eigentlich ja zu späten Punkt an. Arundhati Roy schrieb angesichts der menschenverachtenden Anschläge von New York und Washington "Wut ist der Schlüssel". Sprich: Es gibt zu dem Menschenverachtenden, was sich da klar zeigt, ein Umfeld im Denken, was zumindest Vorformen davon gutheißt. Und das hat eben seinen Grund.

    Es ist HIERZULANDE und mehr noch in den USA das klare und offensichtliche Auseinanderfallen zwischen den Werten per Sonn- und Feiertagspredigten einerseits und dem wirtschaftlichen Gebaren andererseits. - Ist es Zufall, dass dies auch an den Stadtbildern der USA ablesbar ist und von denjenigen europäischen Städten, die den USA nacheifern?

    "Was ist das für eine Stadt, in der die Häuser des Geldes höher sind als das Haus Gottes?", so fiel es mir ein angesichts der Abbildung der Freitagsmoschee von Yazd einerseits und der verpackten, hoch aufragenden nichtssagenden Wolkenkratzer von Chicago ein.

    Welten liegen zwischen Mainhattan, dem Bankenviertel von Frankfurt am Main und der Erfurter oder der Freiburger Altstadt, Welten liegen zwischen dem von Hochhäusern geprägten Warschauer Zentrum bzw. dem Gebiet um den Berliner Alexanderplatz und den Altstädten von Lissabon, Prag oder Budapest.

    In Köln gab es keinen, der wegen der geplanten Hochhausbebauung auf dem Deutzer Riheinufer gegenüber dem Dom zur Waffe gegriffen hätte oder Gottes vermeintliche Gesetze dort hätte DESWEGEN einführen wollen. Die Einschaltung des UNESCO-Welterbekomittes reichte, um das Befremdliche, das Unpassende, das Den-Dom-in-den-Schatten-Stellende zu verhindern bzw. auf gebührenden Abstand zu halten.

  2. Autor H. Förnzler
    am 18. September 2014
    2.

    Sehr geehrter Herr Krüger,

    Köln ist ja auch was ganz Spezielles,
    ich habe die Bücher gelesen von Dr. Werner Rügemer über das Bankhaus Oppenheim und die Public Private Partnership Heuschrecken, amerikanische Beraterfirmen wie Freshfield - Fachwissen in den öffentlichen Verwaltungen wird abgebaut, die öffentlichen Projekte werden privatisiert Straßenbau, Autobahnen, Krankenhäuser, Gefängnisse, Justizgebäude - mit Gewinngarantie werden Bau und Betrieb einem privaten Konzern übertragen, keine Verwaltung kann mehr beurteilen, was gespielt wird, was sie eigentlich bezahlt - auch so kann man Staaten kaputt machen, und so wird es gemacht.
    Das nur zu Colonia Corrupta.
    Wir sprachen aber vom Irak.
    Im Irak ist es ja hinwiederum so, wie auch in Libyen, dass ein Diktator, der sein Land recht gut im Zaum hatte, auf die Idee kam aus dem Petrodollar auszusteigen, Saddam wie Gadafi wollten ihr Öl über den Euro verkaufen. Also marschierte man ein - von Bülow, ein Staatssekretär aus alten anständigen Zeiten - regt sich in youtube immer sehr auf über die false flag oder covert operations der Amerikaner in diesen rohstofftragenden Ländern:
    es werden hör- und sprach-programmierte Politiker in diesen Ländern eingesetzt, ansonsten gingen die Vereinigten Staaten unter.

    Teil 2 folgt ...

  3. Autor H. Förnzler
    am 18. September 2014
    3.

    -2-

    Mit Blick auf die IS heißt das:
    nach Syrien kamen die ausländischen Söldnerrebellen, die erst mit ihrer Top- Waffen-Ausstattung und sehr guter Bezahlung inländische Rebellen aktivieren konnten, sie kamen beim syrischen Volk nicht durch, weil das Volk zu seinem Diktator Assad hielt.
    Also suchte man sich einen anderen Schauplatz, firmierte um und die IS-Terrormiliz war vom Himmel gefallen, (oder hatten Sie, Herr Krüger, vor wenigen Wochen von der IS schon etwas gehört? - eine Miliz von 8.000 Soldaten, die nun in wenigen Wochen die Macht im Irak übernommen hat; der Irak, so kann man abschätzen, ist etwa 1 1/2 mal so groß wie die BRD!) - man beorderte jedenfalls >den Terror< wieder in den Irak, wo die Terrormilizen die Ölfelder übernahmen und seither mit politsch begründbarer Orientierung hierhin und dahin liefern, der Gewinn aus den Ölverkäufen kommen nicht mehr dem Volk zugute wie weiland unter Saddam Hussein, sondern den amerikanischen Förderfirmen, Exxon ist eine davon - so rentiert sich Terrorpolitik für die Vereinigten Staaten von Amerika, die amerikanischen Freunde aus Übersee für Merkel und Konsorten.

    Sie dürfen nun sperren.

  4. Autor H. Förnzler
    am 18. September 2014
    4.

    Guten Abend!

  5. Autor Erhard Jakob
    am 28. September 2014
    5.

    Zum *11. September* sagte Frau
    Dr. Sahra Wagenknecht:

    *So was kommt
    von so was!*
    .
    Wo sie Recht hat
    - hat sie Recht!
    .
    Das gilt aber auch
    für die ISIS.
    .
    Wenn der Baum krank ist bringt es wenig,
    wenn wir paar kranke Blätter abreißen
    oder versuchen sie grün anzumalen.

  6. Autor Helmut Krüger
    am 28. September 2014
    6.

    Sehr geehrte Frau Förnzler,

    ob da nun eine ganz gezielte Strategie dahintersteckt oder ob einschlägige US-Amerikaner da wieder ein Poker veranstalten, will ich mal dahingestellt sein lassen. Ich glaube, wir Europäer sind immer sehr geneigt, die USA gemäß euroäischer Koordinaten zu messen.

    Ein von Konkurrenz und Selbstdarstellung "zerfressenes" Land ist m. E. gar nicht in der Lage, über Jahrzehnte hinweg eine in sich geschlossene Strategie zustandezubringen, dafür immer nur ein Hineintölpeln von einem in das andere. Von der Unterstützung des schwerreichen Geschäftsmannes Bin Laden - ungeachtet davon, was der sonst schon damals sagte - bis hin zur Unterstützung aller anderen, über die sich die US-Amerikaner hinterher die Augen rieben.

    Das macht die Angelegenheit natürlich nicht weniger schlimm, jedoch hat das auf die Benennung der Ursachen Einfluss und wie ggf. verfahren werden kann, soll sich denn jemals etwas ändern, anstatt immer nur den Überraschten und hinterher den starken Max zu markieren.

    Wer sich selbst die Fragen nach den Ursachen nicht stellt und diese Frage gar als Schwäche definiert, der wird aus dem Wenden von Not nicht mehr herauskommen.

    Freundliche Grüße
    Helmut Krüger

  7. Autor Gabriele Klein
    am 30. September 2014
    7.

    Stimme der Autorin vollkommen zu.Vielleicht wäre es an der Zeit, sich klar zu werden wo wir eigentlich stehen und wo unsere Werte sind. Schritt 2 wäre dann auch dazu zu stehen und die Konsequenzen zu ziehen.....
    Wie grauenhaft, was jetzt erst geschehen musste, bis man sich schließlich "wagte" einzulenken .... bis man sich sicher wähnen durften vor dem möglichen Zorn falscher "Friendensapostel", "Gutmentschen" "Anti-Amerikaner und Medien, der dem rechtzeitigen Eingreifen auf den Fuß gefolgt wären. Einer Entrüstung hinter der sich allzu oft nur blanker Opportunismus verbirgt....Mit "vollem Magen" als "Made im Speck" lebend den Frieden auf der Welt predigen ist keine Kunst. Es gewährleistet dass man ach so "kritisch" und doch ganz "in" ist. Nicht zu vergessen auch das eigene Tischlein, das dann schön gedeckt bleibt.auch wenn der Nächste dabei vor die Hunde geht.....

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