Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Alicja Nowak am 13. Oktober 2014
13317 Leser · 9 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Idee gegen Arbeitslosigkeit

Sehr geehrter Frau Dr. Merkel,

Ich würde gerne mit Ihnen persönlich sprechen oder mit jemanden der meiner Idee zustimmt. Zur Zeit bin auch ich leider Arbeitslos und wundere mich das ich einfach so vor mich her Leben darf. Ich möchte arbeiten und denke es wäre doch sinnvoll wenn man die arbeitslosen dazu verdonnert wenigstens tagsüber sozial hilfstätig zu werden. Bewerben kann man sich dann am Nachmittag. Ich bin selbst betroffen und mein Tagesablauf sieht wohl anders aus als der von anderen aber wir könnten doch sicherlich viel bewegen... Ich selbst habe Sie auch einmal persönlich kennen lernen dürfen und sogar die Hand schütteln dürfen beim PIK " Potsdam Institut für Klimafolgenforschung" Ich bin Anfang 30 und bekomme nur Absagen da ich leider eine Frau bin und Kinder zur Welt bringen könnte. Mein CV ist aber gut.
Vielleicht haben Sie oder jemand aus Ihrem Stab Interesse sich mal mit mir zu unterhalten? Würde mich sehr freuen da ich wirklich gute Ideen habe und denke ich könnte evtl. auch helfen aus der Sicht einer Arbeitslosen die sich nicht so einfach fallen lassen möchte.

Hochachtungsvoll,

Alicja Nowak

PS: über eine Antwort würde ich mich riesig freuen.

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 24. November 2014
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Nowak,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Sie schlagen in Ihrem Schreiben vor, dass Arbeitslose öffentliche Arbeiten übernehmen könnten. Gemeinnützige Arbeit für Arbeitslose gibt es bereits. Bei den Arbeitsgelegenheiten, sogenannten „Ein-Euro-Jobs“, handelt es sich um eine sozialversicherungsfreie Beschäftigung bei einem Träger. Die Arbeiten müssen zusätzlich, im öffentlichen Interesse und wettbewerbsneutral sein. Denn reguläre Arbeitsplätze sollen nicht verhindert oder verdrängt werden. Arbeitsgelegenheiten sollen Langzeitarbeitslose wieder an den allgemeinen Arbeitsmarkt heranführen.

Für Langzeitarbeitslose hat Bundesarbeitsministerin Nahles gerade ein neues Konzept vorgestellt: Die Betreuung in den Jobcentern wird verbessert, um die Stärken und Schwächen der Arbeitslosen besser zu erkennen. Arbeitslose können dann passgenaue Angebote erhalten. Denn oft hindern zum Beispiel fehlende Bildungs- bzw. Ausbildungsabschlüsse, gesundheitliche Einschränkungen, Mutterschaft, Lebensalter über 50, der Status als Zuwanderer oder fehlende Deutschkenntnisse daran, einen geeigneten Job zu finden.

Ein weiteres Programm wird ab 2015 bis 2019 gemeinsam mit der EU aufgelegt (ESF-Programm). Die Jobcenter sollen dann beispielsweise durch Coaching Arbeitslose in den Arbeitsmarkt zurückholen. Das Programm wird mit insgesamt rund 885 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und von deutscher Seite finanziert. Bis zu 33.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen daraus eine Förderung erhalten.

Außerdem legt das Arbeitsministerium ein Programm für öffentlich geförderte Beschäftigung für Langzeitarbeitslose auf, wenn sie keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Durch Zuschüsse an Arbeitgeber bis zu 100 Prozent vom Arbeitsentgelt sollen sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse gefördert werden. Jobcenter und Kommunen begleiten die stufenweise Beschäftigung von Langzeitarbeitslose: anfangs mit niedrigerer Stundenzahl, die sich im Laufe der Zeit erhöht. Das Programm soll im Juli 2015 starten und insgesamt 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fördern. http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Meldungen/...

Bei „Direkt zur Kanzlerin“ handelt es sich um eine Frage-Antwort-Plattform. Gesprächswünsche können wir leider nicht vermitteln. Wir empfehlen Ihnen aber, regelmäßig in die Jobangebote des Bundes zu schauen: http://www.bund.de/DE/Stellenangebote/Festeinstellung/fes...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (9)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 15. Oktober 2014
    1.

    Es sollte ins Grundgesetz bzw. in die
    Verfassung geschrieben werden:
    .
    *Das Recht und die Pflicht auf
    Arbeit bilden eine Einheit.*
    .
    Arbeit ist genug da! Es will
    sie nur niemand bezahlen!

  2. Autor Erhard Jakob
    am 18. Oktober 2014
    2.

    Wenn man bedenkt, dass jetzt ein einziger Betrieb
    1.600 Arbeitskräfte "abbauen" will wird es
    wohl sehr schwierig werden wieder
    eine neue Arbeit zu finden.

  3. Autor H. Förnzler
    am 19. Oktober 2014
    3.

    Ich habe das auch nie verstanden, warum man in Deutschland Arbeitslosengeld zugestanden bekommt, in einigen Fällen sogar auf Lebenszeit, ohne alle Gegenleistung, obwoh man durchaus etwas für die Gemeinschaft tun könnte.
    *
    Wer in unserer Gesellschaft hat einen Nutzen davon, Menschen, die den ganzen Tag ohne nach außen wirkende Beschäftigung sind, nicht in irgendeine sinnvolle Beschäftigung zu bringen, in der sie Anerkennung finden und dennoch nicht Arbeitskräften auf konkurrierenden freien Märkten die Arbeit wegnehmen -
    aber gebraucht werden und Anerkennung finden.
    *
    Es gibt doch eine Vielzahl von Möglichkeiten.
    Warum ist bezahltes Nichtstun derart selbstverständlich aus Sicht der "politischen Entscheidungskräfte"?

  4. Autor Jessika Brinkmann
    am 21. Oktober 2014
    4.

    Warum gehen Sie dann nicht einfach richtig arbeiten? Eine Frau in Ihrem Alter muss ja wohl nicht arbeitslos sein. Sagen Sie jedem Arbeitgeber, dass Sie jetzt ganz viele Kinder haben wollen?

  5. Autor Erhard Jakob
    am 22. Oktober 2014
    5.

    In der DDR gab es weder Arbeitslosengeld noch Hartz 4.
    In diesem Land gab es auch keine Arbeitslosigkeit.
    Dort musste/konnte/wollte jeder arbeiten.
    .
    Auch in der BRD gibt es genügend Arbeit
    Es will sie nur keiner bezahlen.
    .
    Der Staat sollte das >Schmarotzertum<
    beenden, jeden Arbeit geben und
    diese anständig bezahlen.
    .
    Arbeit=Ehre und Würde.
    .
    Man sollte Menschen nicht einen Tag
    ohne Ehre und Würde lassen.

  6. Autor Erhard Jakob
    am 13. November 2014
    6.

    Jessika, sie fragen:
    *Warum gehen Sie dann nicht einfach arbeiten?*
    .
    Das ist oft gar nicht so einfach. Viele Millionen
    Männer und Frauen würden gern einfach
    arbeiten gehen. Und nicht *Bettelbriefe*
    ans Amt schreiben müssen.
    .
    Doch Tag für Tag machen weiter Firmen
    zu und schicken ihre Ex-Mitarbeiter
    in die Arbeitslosigkeit.

  7. Autor Erhard Jakob
    am 14. November 2014
    7.

    Die wenigsten Menschen wollen sich fallen lassen
    und sich mit *Bettelbriefen an das Amt*
    über Wasser halten.
    .
    Hierfür einfache Lösungen anbieten, ist einfach.
    Nur werden sie die Geld- und somit tatsächlich
    Machthabenden nicht umsetzen. Das würde
    schließlich ihren >Geldbeutel< schmälern.

  8. Autor Falk Trapp
    am 16. November 2014
    8.

    Herr Jakob, kann es sein, dass Sie zu allen Anlässen eine Lösung haben ? Wenn ja warum, würde mich mal interessieren.

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