Sehr geehrter Frau Rickmeyer,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Das Umweltbundesamt (UBA) hat sich mit der von Ihnen angesprochenen Frage ausführlich beschäftigt. Gerne übermitteln wir Ihnen das Ergebnis:
Für Aluminiumverbindungen oder giftige Substanzen in der Atmosphäre und die Bildung sogenannter Chemtrails gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege. Auch im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind die beschriebenen Phänomene nicht bekannt. Das Institut für Physik der Atmosphäre untersucht seit vielen Jahren durch zahlreiche Messungen die Wirkung der Abgase des Luftverkehrs auf die Atmosphäre.
Falls es Chemtrails gäbe, müssten beim DLR darüber Informationen vorliegen. Die Messungen enthalten jedoch keinerlei Hinweise darauf. Die Deutsche Flugsicherung GmbH bestätigte, dass sie im Rahmen der Luftraumüberwachung keine auffälligen Flugbewegungen beobachtet hat, die etwas mit dem beschriebenen Sachverhalt zu tun haben könnten. Darüber hinaus teilte der Deutsche Wetterdienst mit, dass in den Beobachtungsdaten keine Besonderheiten auffindbar seien, die auf abweichende Formen von Kondensstreifen hindeuten.
Auch die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) hat auf Anfrage des UBA versichert, weder Kenntnis über so genannte Chemtrails noch eine Studie dazu beauftragt zu haben.
Auf verschiedenen Fotos mit angeblichen Chemtrails, die besorgte Bürgerinnen und Bürger dem Umweltbundesamt zusandten, sind langlebige Kondensstreifen und Zirruswolken, die aus Eiskristallen bestehen, zu sehen. Offenbar werden als Kondensstreifen meist nur jene wahrgenommen, die sich kurzzeitig bilden und dann - wegen zu geringer relativer Feuchte - rasch wieder auflösen.
Das Institut für Physik der Atmosphäre des DLR gibt folgende Auskunft dazu: Kondensstreifen entstehen in hinreichend kalter Atmosphäre als Folge der Wasserdampfemissionen aus Flugzeugtriebwerken. Ist die Atmosphäre hinreichend feucht, können Kondensstreifen länger existieren und weiter wachsen, bis hin zu großflächigen Zirruswolken. Diese Zirruswolken aus Kondensstreifen sind optisch nicht von natürlichen Zirren zu unterscheiden.
Alles in allem steht fest, dass Ihre Befürchtungen im Zusammenhang mit den sogenannten Chemtrails unbegründet sind.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Kommentare (9)Schließen
am 15. Oktober 2014
1.
am 19. Oktober 2014
2.
am 20. Oktober 2014
3.
am 28. Oktober 2014
4.
am 28. Oktober 2014
5.
am 31. Oktober 2014
6.
am 31. Oktober 2014
7.
am 31. Oktober 2014
8.
am 31. Oktober 2014
9.
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.