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Abstimmungszeit beendet
Autor Andreas Liedl am 02. Dezember 2014
8763 Leser · 2 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Geschwister-Scholl-Preis 2014

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

der diesjährige Geschwister-Scholl-Preis 2014 wurde an den amerikanischen Journalisten Glenn Greenwald für sein Buch „Die globale Überwachung. Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen“ verliehen.

Diese Auszeichnung ist - man kann es leider nicht freundlicher ausdrücken - eine Schande für die aktuelle Politik der Untätigkeit, die offensichtlich nur darauf ausgelegt ist, den transatlantischen Bündnispartner auf keinen Fall zu verstimmen. Leider honoriert der deutsche Wähler - Sie wissen das sicherlich sehr genau - eine Amtsausübung der ruhigen Hand. Denn wer nichts macht, macht keine Fehler.

Selbst diese unbedeutende Nachricht wird vermutlich von Geheimdiensten abgefangen, gefiltert und automatisch ausgewertet. Das vom Grundgesetz eigentlich garantierte Fernmelde- und Postgeheimnis wird zur Farce - grundlegende, freiheitliche Rechte unseres Volkes werden kurzerhand abgeschafft - der Anfang vom Ende. Alles wird überwacht - zu jeder Zeit, auf jedem Gerät und an jedem Ort. Die perfekte Einschüchterung und Beschneidung jeglicher freien Meinungsäußerung, denn das Internet vergisst bekanntlich nichts. Kritische Meinungsäußerungen werden schneller zum Nachteil, als einem lieb ist.

Frau Dr. Merkel, ich schäme mich aus tiefsten Herzen, dass Sie und die aktuelle Bundesregierung meine Person und das deutsche Volk durch Ihre unterwürfige Haltung nach außen vertreten. Wir müssten eigentlich aus unseren unheilvollen Geschichte gelernt haben, dass Unterdrückung der falsche Weg ist und niemals zum Ziel führt.

Ich frage Sie dennoch ganz konkret: Können wir hoffen, dass Sie der totalitären NSA-Überwachungspolitik in naher Zukunft entschieden entgegentreten? Die Geschwister Scholl hätten es - wie jüngst Edward Snowden - auf jeden Fall getan.

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Helmut Krüger
    am 03. Dezember 2014
    1.

    Geehrter Herr Liedl,

    auch wenn ich die Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises an Greenwald von ganzem Herzen begrüße, totallitär ist das nicht, was da läuft, eher schon von der Phantasie geprägt, sich rundum von Feinden umgeben zu sehen, sich ständig verteidigen zu müssen und GERADE DADURCH die jeweils konkrete Gefahr nicht zu erkennen.

    Eine Mischung von. pardon den Betreibenden, eine Art Paranoia und einem Pfeifen um dunklen Walde.

    Das ist den Jungs - und den Männern in Frauenkleidern - jenseits des Ozeans wohl wie per Muttermilch gegeben, die Deutschen und die Europäer aber sollten mit der Dateianhäufung und den Kilometern letztlich sinnloser Akten vorsichtiger sein.

    Die Stasi hat die Zahl der Tüten und Taschen von den Austretenden aus dem Haus gegenüber akribisch gezählt, die thüringischen Geheimbündler sind von Fehden zwischen Migranten-Familien ausgegangen, weshalb sie auf die tatsächliche Spur nicht kamen und so sicher kann kein Staat der Welt gemacht werden, um gegen "geweckte Schläfer" gewappnet zu sein.

    Ich denke, wir sollten uns nicht weiter in Illusionen hinein steigern, sondern den Realitäten ins Auge sehen. Besser im Zuge einer Gefahr augenblicklich, spontan und beherzt handeln, als mit einem festgefügten (Geheimdienst)Apparat eins ums andere Mal einen hocheffizienten Schlag ins Wasser zu führen.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 04. Dezember 2014
    2.

    Das staatliche Geheimdienste andere Personen/Institutionen/Staaten
    ausspähen, ist ihre Aufgabe. Das galt bereits vor Tausend Jahren
    und das wird auch noch in Tausend Jahren gelten.
    .
    Mit Hilfe des Internets ist eine neue Qualität der Ausspähung
    vorhanden und alle Länder dieser Erde
    nutzen die neue Technik.
    .
    Wer nicht mit Hilfe des Internets ausgespäht
    werden will, darf nichts engeben. Aber
    auch wer nichts eingibt, wird
    ausgespäht.
    .
    Post-, Bank-, Anwalts-, Beicht und andere
    Geheimnisse gelten doch schon
    lange nicht mehr.
    .
    Auch wenn es sehr bitter ist, sollten wir
    der Wirklichkeit bzw. der Wahrheit
    ins Auge blicken.
    .
    Das Internet hat aber auch gute Seiten!
    .
    So kann man verübte Straftaten und
    die Straftäter mit Namen nennen.
    Diese bleiben ewig im Internet.

    Und wenn sich die Zeiten ändern,
    können diese Leute zur Verant-
    wortung gezogen werden.
    .
    Ich meine Straftaten, welche heutigen
    Richtern, Staatsawälten, Rechts-
    anwälte und Politiker begangen
    wurden.

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