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Abstimmungszeit beendet
Autor Christoph Tornau am 12. Januar 2015
8378 Leser · 3 Kommentare

Kultur, Gesellschaft und Medien

Warum existieren immernoch die Rundfunkgebühren?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel,

seit der Umstellung der Rundfunkgebühren von einer geräteabhängigen Abgabe auf eine Haushaltsabgabe bin auch ich zwangsläufig Zahler dieser geworden, obwohl ich das Angebot der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten nicht nutzen möchte.

Grund für meine Nicht-Nutzung ist, dass mir Internetquellen viel bessere, umfangreichere und auch für mich bestens abgestimmte Informationen bieten als das Fernseh- oder Radioprogramm. Hier finde ich nicht nur die Nachrichten, die die Allgemeinheit interessieren, sondern auch Nischen-News. Weiterhin eignet sich das Internet (neben den öffentlichen Büchereien) hervorragend zur Weiterbildung, was ein Rundfunk nicht leisten kann.

Persönlich halte ich die Ausstrahlung eines Fernseh- und Rundfunks deshalb für veraltet. Zusätzlich bieten die Öffentlich-Rechtlichen ein weites Programm, welches aus meinen Mitteln finanziert wird, aber trotzdem die Tiefe des Internets nicht erreicht. Auch die Internetangebote der Öffentlich-Rechtlichen sind zu oberflächlich.

Aus diesem Grunde möchte ich vorschlagen, das Programm der Öffentlich-Rechtlichen radikal zu kürzen. Um allgemein wichtige Informationen zu verbreiten, reicht ein deutschlandweites Fernsehprogramm und Radioprogramm. Die so freigesetzten Gelder könnten dafür genutzt werden, um tiefgehende Informationsprogramme zu entwickeln, die dem deutschen Bürger beispielsweise über das Internet kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Produzenten solcher Programme könnten sich um diese Gelder bewerben und ihre ohnehin schon bestehenden Angebote würden so zusätzlich finanziell unterstützt werden, was deren Qualität nochmals erhöhen würde.

So könnten die Rundfunkgelder gut genutzt werden, statt dass sie Monat für Monat für ein allgemeines Programm ausgegeben werden müssen. Dauerhafte Werte in Form dieser Angebote würden entstehen.

Was halten Sie von diesem Vorschlag?

Mit freundlichem Gruß
Christoph Tornau

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Gabriele Klein
    am 08. Februar 2015
    1.

    Sehr geehrter Herr Tornau,
    Ihre Aussage verstehe ich nicht, einerseits das Bemängelnd der Gebühren mit der Frage warum es sie denn immer noch gäbe und andererseits das Davon Ausgehen, dass sie bleiben sollen um nur anders und "besser" verwendet zu werden, so der Schluss Ihres Arguments.
    Sehr geehrter Herr Tornau,
    die Qualität ist eine Frage die Völlig unabhängig ist vom Recht.
    Zwangsgebühren ganz egal wie die Qualität sein mag, halte ich mit abendländischer Ethik unvereinbar aus folgendem Grund:
    Fernsehsendungen sind ein verzichtbares Luxusgut und das kann niemals zwangsverkauft werden. Auch nicht wenn es dann alle etwas billiger käme, auch nicht wenn die Qualität dann besser wäre.... Solcher Zwangsverkauf ist mit fundamentalen Menschenrechten unvereinbar denn er zwingt Menschen für etwas zu arbeiten das sie nicht nur nicht wollen sondern teils gar noch aus Glaubensgründen ablehnen .... Ich vermute kriminelle Machenschaften deshalb, weil die Bilanzen und Vertragsverhältnisse dieses Gebildes nicht offengelegt werden. Ferner glaube ich nicht, dass die Einnahmen in die Leistung investiert werden, dafür ist die Leistung viel zu schlecht und wiederholen sich zu sehr. Mir scheint dass diese Thematik Pro und Contra ÖR nicht diskutiert zu werden braucht. Die Integrität dieses Gebildes sollte erst mal über alle Zweifel erhaben sein so wie die "sauber Küche" eines Lokals mit der der Wirt dann auch postwendend wirbt. Erst dann kann man über all die andern Dinge reden. Ich bin schockiert und entsetzt über das was sich da abspielte..... Wäre undenkbar gewesen unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg....

  2. Autor Gabriele Klein
    am 08. Februar 2015
    2.

    P.S. Was noch schlimmer ist als die 17.98 ist die Tatsache dass ohne Gerichtsverhandlung quasi die Enteignung möglich scheint. Hier fragt man sich wäre es möglich, auf Grund eines "Mißverständnisses" einfach, eine Schuld z.B. bei einem alten Menschen zu behaupten die dieser zu zahlen hat bis er seine Unschuld bewiesen hat,? Sprich, eine Umkehr der Beweislast. Bekanntlich mahlen die Mühlen der Gerichte langsam, dies führt dazu, dass der alte Mensch, wenn er irgendwann mal das Seinige wieder als das Seinige bestätigt bekommt vielleicht gestorben ist. Wenn nicht, wäre die Frage, was wenn er irgendwann zwar Recht bekäme aber das Geld in dunkle Kanäle verschwunden ist. Wie ginge es denn dann weiter? Daher sehe ich das Enteignen bzw. Vollziehen ohne Gerichtsverhandlung als ein handfester Menschenrechtsverstoß der für mich bald noch schwerer wiegt als die 17,98 Euro Gebühr. Ein Menschenrechtsverstoß sehe ich auch darin dass flächendeckend eine Art Rasterfahndung über "Vermögensverhältnisse" möglich scheint durchgeführt von Menschen die dazu bislang eigentlich der Verbeamtung bedurften. Jetzt hingegen offensichtlich nicht mehr,Was hindert die GEZ (pardon Beitragsservice) eine interessierte Zeitkraft einzustellen, die sich sodann schlau macht wo es was zu holen gibt? Ich glaube nicht dass die GEZ die gleichen Kriterien an ihre Arbeitnehmer stellt wie der Staat einst an verbeamtetes Personal....

  3. Autor Christoph Tornau
    am 09. Februar 2015
    3.

    Sehr geehrte Frau Klein,

    herzlichen Dank für Ihre beiden Kommentare.

    Persönlich sehe ich die Rundfunkgebühren wie eine Steuer an. Auch unsere Steuern bezahlen wir teilweise für Leistungen, die wir nie persönlich nutzen werden. Der Unterschied bei der Rundfunkgebühr ist es, dass diese "Steuer" nun aufgeschlüsselt ist, nämlich der Betrag der für das öffentliche Fernsehn und Radio auszugeben ist.

    Grundsätzlich sind solche Ausgaben sinnvoll. Nur leider werden diese Ausgaben nicht mehr zeitgemäß für ein Medium angebracht, welches im Rückgang ist. Das Internet ist ein viel besserer Informationskanal geworden. Über das Internet lässt sich auch der sogenannte Long Tail bedienen, d.h. Informationen bereit stellen, die zwar für die Allgemeinheit nicht interessant sind, wohl aber für Interessenten, die sich in ganz bestimmten Gebieten vertieft informieren wollen.

    Seit kurzem werden Rundfunkgebühren nicht mehr Geräteabhängig, sondern Haushaltsabhängig erhoben. Nun plötzlich wird ein massiver Überschuss erwirtschaftet. Die Frage, die sich dabei stellt, ist, woher dieser Überschuss überhaupt kommt? Ich habe keine konkreten Zahlen als Grundlage (diese könnte ja die Bundesregierung einmal erheben), aber ich denke, dass diese Mehreinnahmen von all denjenigen Haushalten nun zustande kommen, die entweder keinen Fernseher/Radio besitzen und deshalb nun trotzdem zahlen müssen oder denjenigen, die die öffentlich-rechtlichen Sender nie nutzen und deshalb aus Prinzipgründen keine Gebühren entrichtet haben.

    Mein Anliegen ist es, dass man grundlegend darüber nachdenken sollte, wie wir in Zukunft staatlich die Bürger mit Informationen versorgen. Meiner Meinung nach sollte man den staatlichen Rundfunk an die Eigenheiten der neuen Medien dringend anpassen, statt zu versuchen nur ein breites Massenprogramm zu veranstalten.

    Mit freundlichem Gruß
    Christoph Tornau

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