Sehr geehrter Herr Bayer,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Grundsätzlich sind Impfungen sehr sicher. Dennoch können manchmal leichte und sehr selten schwerere Nebenwirkungen auftreten. Keine einzige Impfung vermag ausnahmslos alle Geimpften zu schützen. Ebenso wirkt kein Medikament bei sämtlichen Patienten. Allerdings können Impfungen die Wahrscheinlichkeit, schwer zu erkranken, deutlich senken.
Moderne Impfstoffe sind gut verträglich und unerwünschte Nebenwirkungen werden nur in seltenen Fällen beobachtet.
In Deutschland gibt es keine Impfpflicht. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, gegen verschiedene Krankheiten schon im Säuglings- oder Kleinkindalter zu impfen. Masern, Röteln, Diphterie, Mumps, Kinderlähmung oder Wundstarrkrampf lässt sich so vorbeugen. Einmal jährlich veröffentlicht das Robert-Koch-Instituts (RKI) einen Impfkalender auf seiner Internetseite. Darin steht, in welchem Lebensmonat welche Impfung sinnvoll ist. Jede Impfempfehlung ist ausführlich begründet.
Wie wichtig und wirksam das Impfen ist, zeigt das Beispiel der Schluckimpfung gegen Kinderlähmung. Während in der Bundesrepublik 1961 noch fast 4.700 Kinder an Kinderlähmung (Poliomyelitis) erkrankten, waren es 1965 bereits weniger als 50 Kinder. Heute ist die Kinderlähmung in Deutschland und in Europa so gut wie ausgerottet.
Wer gegen Masern geimpft ist, steckt sich viel seltener an, obwohl die Krankheit hochinfektiös ist. Und sie nimmt viel seltener einen schweren Verlauf: Ohne Impfung bekommt eins von 1.000 an Masern erkrankten Kindern eine Gehirnentzündung. Nach einer Impfung liegt die Rate bei eins zu einer Million.
Impfstoffe werden sehr streng geprüft, bevor sie routinemäßig eingesetzt werden: Das Arzneimittelrecht schreibt vor, dass ein Impfstoff nur dann zugelassen wird, wenn nachgewiesen ist, dass er auch wirksam ist. Der Hersteller muss dafür experimentelle und klinische Studien durchführen. Zusätzlich prüft die Europäischen Arzneimittelbehörde EMA (European Medicines Agency) die wissenschaftlichen Belege. In Deutschland ist dafür das Paul-Ehrlich-Institut als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel verantwortlich.
Mehr zum Thema Impfen und zu möglichen Risiken: http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/impfen_node.html
http://www.impfen-info.de
Mit freundlichen Grüßen Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 31. Januar 2015
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am 31. Januar 2015
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