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Abstimmungszeit beendet
Autor Siegfried Roller am 03. Februar 2015
9505 Leser · 11 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Schuldenschnitt

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin

Da ich in einer ähnlichen Situation wie Griechenland bin (total überschuldet) , möchte ich bitten bei einem Schuldenschnitt für Griechenland gleich behandelt zu werden.
Wenn der deutsche Steuerzahler für Griechenland zahlen soll, bitte ich als deutscher Bürger und Steuerzahler seit 49 Jahren um die gleichen Vorteile.
Ich bitte eine entsprechende Antwort.
Mit freundlichen Grüssen

S. Roller

Kommentare (11)Schließen

  1. Autor Helmut Krüger
    am 06. Februar 2015
    1.

    Es gibt da sehr wohl das Instrument der Privatinsolvenz, analog zur betrieblichen Insolvenz. Allerdings hat das dann eben Konsequnezen auf die spätere Gewährung oder treffender: Nichtgewährung von Krediten.
    -
    Bei Griechenland hingegen hat je nicht nur eine Person oder ggf. zwei in einer Gemeinschaft entschieden, sondern im Zweifelsfall als "Souverän" mehrere Millionenen mit sehr verschiedenen Wahlabsichten. Menschen, die sich kaufen ließen und Menschen, die sich - jetzt vermehrt - nicht kaufen lassen.
    -
    Mit dieser "unverkäuftlichen" Überzeugung sieht die Sache ggf. anders aus und auch überzeugender als bisher. Der Unterschied zwischen der Nachkriegszeit nach dem 1. und nach dem 2. Weltkrieg war der, dass der Verlierer nach dem 1. Weltkrieg allesamt alles bezahlen musste und mit ein Ergebnis davon die NS-Herrschaft war, nach dem 2.Weltkrieg der Verlierer und zuvor nach stärker Kriegstreibende nur ein Teil bezaheln musste und wesentlich mehr noch bekam.
    -
    Warum sollen die Griechen, die jetzt den Schnitt vollzogen haben, für die vorherigen Verhältnisse, die vom Clanwesen beherrscht waren, immer noch büßen?

  2. Autor Siegfried Roller
    am 09. Februar 2015
    2.

    Hallo H. Krüger
    Der griechische Staat ist in meinen Augen genauso zu behandeln wie ein normaler Kreditnehmer. Er hat Kredite bekommen weil er pleite war. Jetzt wird trotz bestehenden Verträgen von der Griechischen Regierung ein Teilerlaß der Schulden gefordert. Wenn Deutschland darauf eingeht hat meiner Meinung auch jeder Deutsche Bürger das Recht Verträge ebenfalls nicht einzuhalten und einen Teil seiner Schulden von der Regierung einzufordern.
    Die Griechen sollen nicht büßen, sondern ihrere Verpflichtungen einhalten.
    Ich kann meine Schulden auch nicht meiner Ex-Frau anlasten. Ich muß dafür gerade stehen.

  3. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 2 am 11. Februar 2015
    3.

    Geehrter Herr Roller,
    -
    Sie und ihre Frau sind jeweils Einzelperson, Staaten und besonders ihre Vertretungen resultieren aus verschiedenen Personen und vor allem aus dem Verändern von Ansichten.
    -
    Selbstverständlich tritt die jeweilige Nachfolgeregierung in die Rechtsnachfolge der Vorgänger-Regierung, dennoch eben nicht grenzenlos, denn sonst hörte Politik auf, politische Gestaltung zu sein. Dieses Recht billige ich - nicht unbegrenzt, doch in begrenztem Maße - jedem Staat zu. Vorheriges kann und darf angekündigt revidiert werden und es kündet von sehr hohem deutschen Ross, darauf nicht einzugehen.

  4. Autor Siegfried Roller
    Kommentar zu Kommentar 3 am 13. Februar 2015
    4.

    Hallo H. Krüger

    Es ist schon verwunderlich, daß Sie einem Staat Vertragsbruch zubilligen, einer Person aber nicht. Und weiter ist es ziemlich unverschämt von Ihnen, einem deutschen Bürger vorzuhalten er sitze "auf einem sehr hohen deutschen Ross". Sie billigen also den Vertragsbruch von Griechenland und sagen wir sollen uns als Deutsche doch nicht so anstellen und den Griechen unser Geld
    schenken. Ist Ihr Name evtl, Krügerropulos?

    Gruß mit deutlichen Unverständniss für Ihre Meinung

    S. Roller

  5. Autor Erhard Jakob
    am 14. Februar 2015
    5.

    Roller und Krüger, ihr solltet euch nicht persönlich angehen sondern eure Meinung äussern.
    Hierbei solltet ihr den gegenseitigen Respekt und Achtung nicht verlieren.
    Schuldenschnitt ist Vertragsbruch und schlecht.
    Auch >Privatinsolvenz< ist Vertragsbruch und schlecht. Zumindest für den Gläubiger.
    Allerdings bei >Nicht-Insolvenz< be-
    kommt der Gläubiger in der Regel
    gar nichts und bei Insolvenz
    oft wenigstens noch einen
    kleinen Teil.
    .
    So gesehen ist der Schuldenschnitt
    für den Gläubiger = Pest und
    Nicht-Schuldenschnitt wäre
    für den Gläubiger =
    Cholera.

  6. Autor dietrich czioska
    am 15. Februar 2015
    6.

    Hallo H.Krüger
    Schuld an der Krise in Griechenland sind die Griechen selbst und nicht die
    nicht die dummen deutschen Steuerzahler! In Deutschland werden Steuer-
    sünder strafrechtlich verfolgt und dieses muss auch in Griechenland passieren.Man muss erst bei den Milliardären anfangen und dann sich mit
    dem Fussvolk beschäftigen. Wo ist das Geld der stolzen Reichen Griechen
    geblieben,die Reichen Griechen lachen sich kaputt über die dummen deutschen Steuerzahler. Verträge müssen eingehalten werden das gilt auch für Griechenland. Falls unseren griechischen Freunden mit zusätzlichen
    Milliarden geholfen wird , werden Sie die Hilfe einer strengen gerechten Troika gerne annehmen! Ich habe das Gefühl es gibt viele Trojanische Pferde
    die nicht mit Hafer gefüttert werden. Man muss die Pferde suchen dann geht es den leidenden ,armen Griechen besser.
    D.Czioska

  7. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 4 am 22. Februar 2015
    7.

    Geehrter Herr Roller,
    -
    ich habe nicht pauschal dem "deutschen Bürger" vorgeworfen, auf einem hohen Ross zu sitzen, sondern nur denjenigen, die gegenüber Griechenland trotz veränderter Lage auf so etwas beharren. Andere nehme ich selbstverständlich davon aus.
    -
    Die "veränderte Lage": Endlich einmal gibt es ernsthafte Anzeichen, eine Steuergesetzgebung nicht nur per St. Nimmerleinstag anzukündigen, sondern wirklich zu wollen. Um diese Steuergesetzgebung auf den Weg zu bringen, braucht es selbstverständlich Investitionen. Für das, was ein "normales Staatswesen" ausmacht, selbstverständlich auch.
    -
    Erst muss erst einmal mehr ausgegeben werden, damit mehr eingenommen werden kann. Schon hierzulande gibt es zu wenig Finanzbeamte, wobei jeder Finanzbeamte das Zweieinhalbfache dessen einbringt, was er kostet.

  8. Autor CONSTANTINOS KYVENTIDIS
    am 24. Februar 2015
    8.

    1) Die reichen Laender Europas(Metropolen) brauchen den Rest Europas(Kolonien) nur fuer den Exporten ?? Die Deutschen und nicht nur sagen JA , weil so werden immer reicher zu lasten der anderen...=Meine Damen und Herren das ist aber nicht Europaesche Union sondern ungerechte Metropolen-Kolonien Union.......
    2) Wer Deutscher/in will wie in Griechenland , Slovakei ,Portugal oder sogar Polen leben?? Bestimmt KEINER !!
    Lieber ,setzen sie zuerst ein ihre gedanken fuer Europa und zum zweiten fuer Deutschland...= ..Dann werden sie echte Europaer sein und nicht einseitige Germanen !!!

    3)UmkehrungsKriterium :Welche sind ihre Argumente unter einer theoretischen Umtausch ...Griechen <---> Deutschen ??

  9. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 8 am 26. Februar 2015
    9.

    In meinen Augen leidet die Europäische Union vor allem daran, dass sie nicht mehr ein politisches Projekt wie zu Anfang, sondern fast nur noch ein wirtschaftlicher Zusammenschluss ist.
    -
    Das rein Wirtschaftliche mag dem Überleben dienen, für viele auch behaupteten Reichtum spenden, Iidentitätsstifend ist das alles nicht. Selten ist eine so wegweisende Jahrhundertidee so an die Wand gefahren worden. Wenn man mal vom ursprünglich sogar recht schöpferischen Impuls eines Staatssozialismus absieht, der schließlich in einem "Kasernenhof-Szoialismus" dann endete.
    -
    Wo bleibt Feuer und Flamme für die wirkliche Europäische Idee, die weiß, was es bedeutet, den Riss durch Europa überwunden zu haben, analog der Überwindung der jahrhundertealten Erbfeindschaft zwischen Deutschland und Frankreich? Wo bleibt die Freude abseits des Satzes, dass die Aufnahme mittelosteuropäischer Staaten erst noch wirtschaftlich "verdaut" werden müsse?
    -
    Analog mit Griechenland: Wer Lockmittel auslegt, braucht sich über das einschlägige Anbeißen nicht zu wundern. Die Einigung Europas siehit anders aus als der Gedanke bloßer Erweiterung, Verschiebung und Vereinnahmung in alle möglichen Himmelsrichtungen.

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