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Beantwortet
Autor Clarissa Schäfer am 25. Januar 2015
10125 Leser · 6 Kommentare

Wirtschaft

Beschlüsse der EZB zum Ankauf von Staatsanleihen

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel,

Mein 50 Jahre währendes Arbeitsleben lang habe ich für meinen Ruhestand gespart. Und nun lese ich, dass die Beschlüsse der EZB zum Ankauf von Staatsanleihen meine Ersparnisse werden verdampfen lassen. Die Medien unken ja nur, anstatt zu erklären. Werden Sie es wirklich zulassen, dass man dem "kleinen Mann" die Ersparnisse klaut?

Freundliche Grüße von Ihrer

Clarissa Schäfer

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 20. Februar 2015
Angela Merkel

Sehr geehrter Frau Schäfer,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Wir können Sie beruhigen: Es besteht kein Grund für die Annahme, dem „kleinen Mann“ würden die Ersparnisse geklaut. Sorgen um das Ersparte wegen der niedrigen Zinsen sind unberechtigt. Denn das Verhältnis von Sparzinsen und Preissteigerungsrate ist heute nicht wesentlich ungünstiger als in den vergangenen zwanzig Jahren.

Die aktuelle Preisentwicklung ist sehr moderat. Die Preise in Deutschland sind im letzten Jahr kaum gestiegen. Die Inflationsrate lag 2014 bei nur 0,9 Prozent, so niedrig wie in kaum einem Jahr. Bis zu einer Inflationsrate von 2 Prozent spricht man von Preisstabilität.

Mit Ihrem Beschluss zum Kauf von Staatsanleihen will die Europäische Zentralbank (EZB) einer selbstverstärkenden Deflation entgegenwirken. Bei einer Deflation steigen die Preise nicht, sondern gehen zurück. Das kann zu einer schweren Wirtschaftskrise und hoher Arbeitslosigkeit führen. Wenn es dazu käme, wären die Ersparnisse des „kleinen Manns“ tatsächlich gefährdet.

Weitere Informationen: http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Themen/2015/2015_02...

http://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Europ...

http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Intervie...

Mit freundlichen Grüßen Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (6)Schließen

  1. Autor Wolfram Fischer
    am 26. Januar 2015
    1.

    Die deutsche Politik macht vieles richtig und einiges falsch. Die von der EZB verursachte Geldschwemme ist eine falsche Sache und es wundert mich ausserordentlich, dass die deutschen Volksvertreter inkluisve des Kabinets und der Kanzlerin nicht dagegen angehen. Jeder Bürger der isch immens verschuldet oder seine Schulden nicht zurückzahlt wird zur Rechenschaft gezogen. Staaten anscheinend nicht. Jetzt wird der Euro immer schwächer und Einsatz und Arbeit lohnt sich immer weniger.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 30. Januar 2015
    2.

    Clarissa,
    Sie gehen davo aus, dass die Politik bzw. die Bundes-
    kanzlerin die wichtigen Fragen der (Finanz)
    Wirtschaft entscheidet.
    .
    Dem ist nicht so.
    .
    Der Politik kommt es höchsten zu,
    dem Wähler die Zitrone schmack-
    haft zu machen.

  3. Autor Erhard Jakob
    am 03. Februar 2015
    3.

    Die Geldschwemme kommt doch fast ungefiltert bei den Reichen
    auf ihren Konten an. Sie sollen damit modernere Maschinen
    anschaffen, damit sie billiger produzieren und noch
    mehr Arbeiter entlassen können.
    .
    Wie lange das noch gut
    geht, weiß keiner.

  4. Autor Wolfgang Mücke
    am 15. Februar 2015
    4.

    Obwohl die Zinsen unter der Inflationsrate liegen und damit real Verluste erwirtschaftet werden, muss auf diese Zinserträge Steuern bezahlt werden. Die Inflation, bzw. der Kaufkraftverlust, wird bei der Steuer einfach nicht berücksichtigt. Im Grunde ist dies bereits eine Vermögenssteuer, die die Linke immer fordert.

  5. Autor Erhard Jakob
    am 16. Februar 2015
    5.

    Was die LINKE immer gefordert hat,
    darauf kommt es doch gar
    nicht an.
    .
    Wichtig ist doch der Mensch
    und nicht das Geld bzw
    die Zinsen.
    .
    Mit dem Ausritt/Rauswurf bzw.
    Nicht-Austritt/Nicht-Rauswurf
    Griechenlands aus der EU wird
    das Geld sowieso ein ganz neue
    (Un)Bedeutung erfahren.
    .
    Und in Hinblick auf die geplante
    >Geld-Schwemme< wird diese Pro-
    blematig noch verschärft.
    .
    Wenn die Krim-Krise sich zu einem
    Atom-Krieg auswächst hat sich das
    mit dem Geld bzw. den Zinsen
    sowieso erledigt. Was die
    LINKEN diesbezüglich wol-
    len, ist dann sowieso
    irrelevant.

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