Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Erika Buschong am 09. Februar 2015
11651 Leser · 20 Kommentare

Familienpolitik

Altenheime

Email an
Frau Kanzlerin Angela Merkel:

Sehr geehrte Frau Merkel,
unsere Bundesregierung hilft vielen Ländern in aller Welt, wenn sie in Not sind.
Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, wenn deutsche Senioren Angst vor deutschen Altenheimen und ihren oft unwürdigen Zuständen haben (mangelndes Personal, mangelnde Pflege, mangelnde Zuwendung)? Manche Senioren ziehen den Selbstmord vor, bevor sie sich dem ausliefern.
Können Sie den Senioren eine Antwort geben? Ich gehöre einer Senioren-Community an,
und diese Frage wird oft und mit großer Besorgnis diskutiert.

Mit freundlichem Gruß
Erika Buschong
Wiesbaden

Kommentare (20)Schließen

  1. Autor Gabriele Klein
    am 14. Februar 2015
    1.

    Sehr geehrte Frau Steffens, danke für Ihren Kommentar, Ich verstehe meinerseits nicht warum bei diesen Preisen in Heimen Folgendes nicht möglich ist:
    Trennung von normalen Menschen und vollkommen Debiler, die die andern belästigen und diese gar angreifen. Ging doch vor langen Jahren, warum nicht heute?
    -Trennung auf Wunsch zwischen Männern und Frauen (ging doch auch vor langen Jahren)
    -ausreichend Rohkost und frisches Obst. Gesunde Ernährung
    - Beschäftigungsangebot das komplett freiwillig ist.
    - keine Aktivierungsprogramme die vom Betroffenen unerwünscht sind.
    - Anonymes Wertungssystem z.b. im Internet.
    Die Arrangierten Zertifizierungssysteme scheinen mir aus soziologischen Gründen nicht zu funktionnieren, denn es ist nunmal "arbeitserleichternd" keine Probleme zu finden auch wenn sie zu Hauf vorhanden sind....
    Es besteht ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Alten und Pflegern dies könnte man angehen durch anonyme Umfragen (wird aber wohl nicht erwünscht).

  2. Autor Gabriele Klein
    am 14. Februar 2015
    2.

    ... PS. frisches Obst kostet nicht viel, und ein Beschäftigungsangebot komplett freiwillig auch nicht auch dann nicht wenn es täglich angeboten wird z.b. durch Ehrenamtliche:
    1. Malen und Kunst ( hier muss kein Pöstchen für einen Kunstpädagogen geschaffen werden es ginge auch so)
    2. Angebot sehr einfacher gymnastischer Übungen
    3. Liturgisches Angebot entsprechend des Glaubens
    4. Musikangebot, Chor etc
    5. Gartenangebot für betreuten Ausgang.
    Dies kann mit Freiwilligen zB. geschaffen werden.
    Ausflüge in Museen (wie ich erlebte) hingegen halte ich für strapaziös und überflüssig wahrscheinlich dienen diese vorrangig dem Geschäft der "Busunternehmen".
    Auch leben wir in einer Zeit wo halt jeder nur den andern "einfordert" und man selbst nicht bereit ist das Geringste zu geben und das funktionniert halt nicht.
    Wer selbst seine Kinder im zarten Alter in die Krippe steckt um den nächsten Urlaub zu finanzieren sollte sich nicht wundern wenn diese Kinder ihn dann im Alter (nach elterlichem Vorbild) ins Altenheim stecken.....Man sollte sich vielleicht ehe man behindert bzw. alt ist Gedanken diesbezüglich machen aber das hat etwas mit Ethik, Empathie und sich daraus ergebendem Vorstellungsvermögen d.h. auch mit Intelligenz zu tun woran es mangelt.

  3. Autor Monika Bonaventura
    am 15. Februar 2015
    3.

    Ich glaube das Problem liegt an der Gier der Menschen. Niemals hätten diese Institutionen in private Hände gedurft. Aber auch die Bevölkerung ist gefragt. Wie kann es sein, dass wir den Stars die Millionen regelrecht nachwerfen, aber für Alten-Kranken- und Kinderpflege kein Geld aufbringen. Wir werden alle alt und vielleicht krank, offensichtlich denkt kaum einer darüber nach. Ich hoffe, dass mir dieser Weg einmal erspart bleibt. Meine Erfahrungen war auch sehr schlimm. Das gilt für Altenheime sowie für Krankenhäuser.

  4. Autor Erhard Jakob
    am 16. Februar 2015
    4.

    Monica, Sie beschreiben hier in vielen Farben
    das ganz normale System des Kapitalismus.
    Dieser Weg ist der ganz normale Weg
    unseres Systems. Somit wird er
    Ihnen erspart bleiben.
    Schließlich müssen
    wir ihn alle
    gehen.

  5. Autor Gabriele Klein
    am 21. Februar 2015
    5.

    überall wo Machtmißbrauch möglich ist sollte man davon ausgehen dass er auch erfolgen könnte . Der Kapitalisumus hat damit nichts zu tun da die staatlichen Einrichtungen hier oftmals noch schlimmer sind . Es gibt Krankenhäuser die kursieren im Volksmund bereits als "Totenhäuser" Wie war das doch mit diesem Krankenpfleger dessen "Hobby" es war den Leuten aus Sport eine tödliche Spritze zu verabreichen ?... Siehe Pressebericht vom 20. Feb 15. Leider kann der Staat und die beste Rechtsprechung ein wohl funktionnierendes Gewissen nicht ersetzen , dieses ist und bleibt die letzte entscheidende Instanz, die durch keine Kontrolle ersetzt werden kann denn auch der Kontrolleur hat Mittel und Wege seine Arbeit nicht zu tun und gleiches gilt für den Kontrolleur des Kontrolleurs. Das ausgebildete Gewissen ist wiederum keine Selbstverständlichkeit und ergibt sich auch nicht einfach wie von selbst, sondern war eine Folge des ethischen Monotheismus der schon längst anderen Strömungen wich.
    Begrenzte Abhilfe könnte vielleicht noch geschaffen werden durch
    . ein durchdachtes Wertungssystem das vor Repressalien bei Negativwertung schützt. Letztere mag noch nicht unbedingt einen Handlungsbedarf nahelegen. Ergibt sich jedoch ein schlechtes Bild durch Vielfachwertung sollte man handeln..... Auch würde es z.B. helfen Vorkommnisse wie regelrechte "Epidemien" in Heimen zu publizieren. Treten sie gehäuft auf scheinen mir Rückschlüsse auf Küche und Hygiene berechtigt und Handlungsbedarf gegeben.....
    Sollte ein alter Mensch sich weigern an einem "Aktivierungsprogramm" teilzunehmen muß er vor "Repressalien" im Kleinen seitens der Pfleger irgendwie geschützt sein......der Besucher sollte nicht den alten Menschen am Tisch sitzend vorfinden und den Gehwagen, den er dringend benötigt, um sich vom Tische weg zum Bett hin bewegen zu können weit weg.... Egal ob nun versehentlich oder nicht, dererlei Unachtsamkeit hat nicht vorzukommen....)

  6. Autor Gabriele Klein
    am 21. Februar 2015
    6.

    PS: Zum Thema "Aktivierung" auch alte Menschen haben Schlafstörungen somit sollte man ihn in Ruhe lassen wenn er in seiner "Freizeit" schlafen will.....Mehr als ein vielfältiges Programm täglich bereitstellen, wie z.B. auch PC Schulung, Vorlesen etc kann man nicht.... Der Rest ist Sache der Leute ob sie wollen oder nicht....

  7. Autor Helmut Krüger
    am 23. Februar 2015
    7.

    Ich verstehe den Zusammenhang mit der "Hilife in aller Welt"nicht so ganz, Frau Buschong, doch in der Angelgenheit der Altenheime gebe ich Ihnen grundsätzlich Recht. Der Gedanke an Freitod oder mit anderer Bezeichnung Selbstmord sehe ich als ein Ergebnis der faktischen Rundum-Entmündigung in den Altenheimen.
    -
    Alles Wissen ist versammelt in der Hand der dokumentierten Pflege, alles Unwissen und aller so bezeichneter Widerwille wird behauptet bei den Alten. Kriegt der oder die jetzt noch die Scheibe Brot oder nicht? Ein Blick in die Dokumentation offenbart: Die festgestellten Werte schießen durch die Decke ...
    ... also nicht.
    -
    "Wir wollen doch nur dein Bestes!" hören gerade pubertierende Kinder von ihren Eltern, wenn diese nicht mehr recht weiterwissen oder ihre Wege einfach nicht triftig begründen können. 70 bis 80 Jahre Lebenserfahrung später geschieht das Gleiche.
    -
    "Seien Sie doch nicht so unvernünftig1", wird mehr gedacht als gesagt. Daraus entsteht der Objektcharakter der zu pflegenden Alten. - Wo Menschen tatsächlich vor sich selber geschützt werden müssen wie bei Demenz, mag das ja noch richtig sein, wenn aber die Scheibe Brot der HInderungsgrund ist, dass die optimierten Werte eingehalten werden, ensteht daraus eine Unmenschlichkeit des Apparates.
    -
    Gibt es nicht ein Mernschenrecht auf Unvernunft und gerade bei Menschen in hohem Alter, soweit andere dabei nicht zu Schaden kommen? Beim Zugeständnis müssten allerdings alle MItspielen:
    1. Die Angehörigen
    2. Die Pflegeeinrichtungen
    3. Die Krankenkassen -
    -
    Undenkbar?

  8. Autor Erhard Jakob
    am 24. Februar 2015
    8.

    Nur unvernünftige junge und gesunde Menschen
    können mit alten (Demenz)Kranken
    Menschen unvernünftig
    umgehen.
    .
    Doch diese werden von den Geldgeiern
    (Heuschrecken lt. Münte) dazu ge-
    zwungen, so mit den Alten
    umzugehen.

  9. Autor Jessika Brinkmann
    am 24. Februar 2015
    9.

    Wenn es genügend Pflegekräfte geben würde, könnte so manch einer ohne Heim auskommen. Aber wer will sowas schon machen? Es gibt eben zu viel Hartz 4. Da bleibt man lieber vor dem Fernseher sitzen und hält die Hand auf.

  10. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 8 am 25. Februar 2015
    10.

    Es ist in meinen Augen weit mehr die Vernunft, die der tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Unvernunft der Alten grob und sehr unbillig daherkommt, geehrter Erhard Jakob.
    -
    Sofern nicht ein Zimmer- oder Hausbrand auf dem Spiel steht und aus Sicherheitsgründen der Unvernunft von Demenzkranken Einhalt geboten werden muss, gäbe es nach meiner Überzeugung sehr wohl ein Recht auf gelebte Unvernunft, an dem die Vernunft ihr Ende finden muss.

  11. Autor Gabriele Klein
    am 28. Februar 2015
    11.

    Sehr geehrter Herr Krüger, danke dass Sie dieses wichtige Thema ernst nehmen. Ich darf die Begriffe Vernunft und Unvernunft etwas hinterfragen.
    Meine Erfahrung waren derart dass ich sehr viel Unvernunft bei den Pflegern vorfand aber sehr viel Vernunft bei vielen alten Menschen. Dem Recht auf "betreuten Ausgangs" und zwar regelmäßig kommt jeder Knast nach, die Altenheime scheinbar nicht. Als ich in einem Heim,( und es war noch eines der Besten und vielgerühmten) eine Pflegerin fragte ob ich eine alte Dame in den hauseigenen und wohl umzäunten Garten begleiten dürfe meinte die Pflegerin kurzerhand, dies würde das Weglaufrisiko der alten Dame gefährden.....( Hier beißt sich die Katze in den Schwanz.. D.h. Wer nie an die Luft darf läuft verständlicherweise gerne weg, und wer gerne weg läuft darf deshalb nicht an die Luft......)
    Wenn Sie nun allerdings monieren hat so ein Pfleger tausend Möglichkeiten sich am betreuten und besuchten alten Menschen zu rächen....und das will man natürlich nicht. Daher scheint mir ein ausgeklügeltes Wertungssystem sinnvoll. Könnte auch z.B. durch die Besucher erfolgen.

  12. Autor Gabriele Klein
    am 28. Februar 2015
    12.

    Korrektur: soll heißen Weglaufrisiko erhöhen

  13. Autor Gabriele Klein
    am 28. Februar 2015
    13.

    P.S. Notiz: In einem Ersthelfer Lehrgang lernte ich, dass man den Wünschen der Betroffenen z.B. wie er sich positionieren will, durchaus nachkommen sollte. Den Grund sehe ich darin, dass ein Mensch zwar nicht immer aber meist instinktiv das Richtige im physischen Notfalle macht. Versuche zeigten, dass selbst Babies als Nahrung just das grabschen was sie tatsächlich brauchen, gibt man ihnen Auswahl. (Quelle habe ich vergessen)
    Wie sieht das nun bei einem alten Menschen aus der bislang mit ganz bestimmter Ernährung, Tees, Hausmittel, Sälbchen funktionnierte und dieses plötzlich nicht mehr hat? Ich kannte eine Dame die ernährte sich mit wenig Finanzmittel äußerst gesund, streng vegetarisch, ohne Zucker, ohne Saltz, viel Obst, Rohkost, Nüsse etc. Wer so lebt würde wahrscheinlich die Kantine eines Altenheims im Anschluß daran nicht überleben, Der Schock wäre viel zu groß.
    Sicherlich mit ein Grund warum viele Menschen unmittelbar nach Eintritt ins Heim sterben. (Natürlich ist die Sterblichkeitsziffer hier generll hoch, da viele ehe sie überhaupt eintreten schon vom Tod gezeichnet sind)

  14. Autor Gabriele Klein
    Kommentar zu Kommentar 8 am 01. März 2015
    14.

    S.g.HerrJakob, die Aufgabe einesPflegers ist schwer, weil fast menschenunmöglich scheint, die eigenen "Schranken" selbst finden. Nur wenigen, bescheidenen,demütigen Menschen gelingt dies.Betrachten wir die Bedingungen und Eckpfeiler unseres Daseins u.wir erkennen,dass wir das Feedback(Kritik) des Andern benötigen wie der Fisch das Wasser, um funktionnieren zu können. Deshalb sind Demokratien erfolgreicher was Wohlstand und Fortschritt anlangt als weltliche/religiöse Diktaturen. Bei diesem Gedanken spielt keine Rolle ob wir es mit einem Diktator an der Spitze oder ganz "unten" zu tun haben. Es spielt auch keine Rolle ob sich die Macht in den Händen einesPflegers oder reichen "alten Menschen" befindet der den Pfleger "springen lässt" Wesentlich scheinen 2 Dinge, a) der Mensch ist so geschaffen , dass er sich sozial und gerecht verhalten MUSS wenn er das grösstmögliche Wohl der größtmöglichen Zahl an Menschen wünscht b) dass er hierzu das Feedback Andern braucht.. So sind die Grundpfeiler menschlichen Daseins über die wir nicht hinaus können. Ausdruck findet dies in dem Bild das mir sowohl in der jüdischen wie auch christlichen Glaubenslehre begegnete: Alle haben wunderbare Speisen vor sich, nur die Gabeln sind zu lang.
    Versucht jeder sich selbst zu füttern gelingt es nicht, füttert jeder den andern wird der Zustand paradiesisch...In einem Staat wo die Wahlen jedoch mißbraucht werden und der Wähler im Grunde nur noch entscheiden kann wer ihn als nächstes "beklaut" oder gar enthauptet, sollte man nicht mehr mit Ehrenamtlichen rechnen.... Letzteres scheint nur noch in einer geschlossenen klosterähnlichen Gemeinschaft möglich die die gesamte Palette an Dienstleistungen und Spezialisierungen selbst unter Gleichgesinnten erledigt und die Türen nach außen verschließt. Bei den zahlreichen wirklich unschuldigen Hilfsbedürftigen kann das Ehrenamt nicht nach Gießkannenprinzip erfolgen. Jenen die meine "Spenden" für Arme per Gerichtsvollzieher fürs "Traumschiff der Mattscheibe" "veruntreuen"
    , kann und will ich nicht im Alter ehrenamtlich den Nachttopf leeren.....

  15. Autor Gabriele Klein
    Kommentar zu Kommentar 2 am 01. März 2015
    15.

    ..bei dem angeregten Angebot das fortwährend in bestimmten Räumlichkeiten wie ein "Laden" vorhanden sein sollte könnte man sogar noch in vielen Fällen auf Videos oder Vergleichbares ausweichen, sollte keine Lehrkraft bereitstehen.
    Beispiel: Gymnastikprogramm mit allereinfachsten Übungen, und genauen Anleitungen für unterschiedliche Zielgruppen. Liturgie, Lehrprogramme, all das geht auch ohne Lehrkraft bei bestimmten Zielgruppen. Im Garten genügt eine einzige Kraft die diesen mit seinen Gästen im Auge behält.

  16. Autor Erhard Jakob
    am 02. März 2015
    16.

    Gabriele,
    .
    wir befanden uns früher in einer
    *WIR - Gesellschaft*. Heute
    befinden wir uns in einer
    *ICH - Gesellschaft.
    .
    Das beginnt in der kleinsten Zelle
    der Gemeinschaft (Ehe und
    Familie) und endet in der
    Europäischen Union.

  17. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 13 am 02. März 2015
    17.

    (Auch zu den beiden Beiträgen vorher)

    Sehr geehrte Frau Klein,
    -
    ich denke einfach, dass die Pfleger in Altenheimen in einem strukturellen Zwiespalt hineingebracht werden, einerseits die "vorhandenen Ressourcen" der alten Menschen zu bestätigen und zu stabilsieren und andererseits mit ihr angesammelten "Allwissen" über die alten Menschen faktisch Vormünder der alten Menschen sind.
    -
    Jede zugestandene Teilautonomie muss so ins Leere laufen.
    -
    Ich sehe es gleich wie Sie, dass ganz intuitiv Menschen wissen, was gut für sie ist. Vor allem dann, wenn sie unbeeinflusst von gesellschaftlichen Normen unüberlegt handeln. Das mag provokativ klingen. Genauso provokativ, wie ich den Begriff "Unvernunft" keineswegs in einem abwertenden Sinne gebrauche, wie es gesellschaftlich geschieht, sondern schlicht und einfach meine, dass es etwas gibt, was "höher ist als alle Vernunft": Das ist das situative natürliche Walten.
    -
    Damit will ich die Vernunft keineswegs in Abrede stellen. Nur in den richtigen Kontext. Waltet in einer Gesellschaft keinerlei Vernunft, so werden Menschen apathisch, rebellisch oder ziehen sich einfach zurück. Das betrift vor allem Despotien. Waltet in einer Gesellschaft dem Anspruch nach nur und ausschließllich die Vernunft, geschieht exakt Dasselbe.
    -
    Wir sind Menschen durch so bezeichnete Vernunft, will meinen:alles mit dem Verstand exakt begründen zu können und wir sind Menschen gleichermaßen mit so bezeichneter Unvernunft. Das ist das gefühlsmäßige Handeln, selbst wenn die Ratio, der Verstand geht. Menschen mit Demenz sind mnicht unempfindlicher gegenüber Grobheiten, sie sind empfindsamer.

  18. Autor Erhard Jakob
    am 03. März 2015
    18.

    Sehr viele alte Menschen versuchen bis zum letzten Tag ,
    sich selbst zu versorgen, bzw. können im Rahmen
    der Familien bzw. bei Freunden und Bekannten
    ihren Lebensabend verbringen.
    .
    Leider gibt es auch viele, bei denen klappt das
    nicht und diese verbringen ihren letzten
    Abschnitt ihres Lebens in einem
    Alters- oder Pflegeheim.von
    .
    Viele von ihnen sind >nicht< pflegeleicht.
    Sie müssen teilweise weggeschlossen
    werden, damit sie nicht abhauen oder
    gar irgend welche Straftaten
    begehen.
    Manche davon wissen gar nicht mehr
    was sie tun und sind oft strafmündig.
    .
    Diese alten Leute bedürfen einen
    besonders großen personellen
    und zeitlichen Aufwand.
    .
    Das ist natürlich zum Nachteil von den
    Heimbewohnern, welche *pflegeliecht*
    sind bzw. sich so gut wie möglich
    noch selbst kümmern.

  19. Autor Helmut Krüger
    am 11. März 2015
    19.

    Ich weß nicht, ob es "früher" so viel besser war, damit meine ich die Zeit der Großfamillien. "Besser" gewiss im Zusammehalt der Familienbande, "schlechter", dass sich Menschen gegenseitrig auf den Geist gehen können und bei unverarbeiteten Konflikten der alte Mensch dann postwendend wieder zurück kriegt, was sich ein halbes Leben aufgestaut hat.
    -
    Das System der Zuordnung jedes Handgriffs vermittelt mit Geld empfinde ich allerdings als unmenschlich, auch wenn uns gesellschaftlich offenbar die Phantasie fehlt, uns anstelle dessen anderes auszudenken.
    -
    Wo die penible Rechnerei anfängt, da ist die Menschlichkeit definitiv zu Ende.
    -
    Kann Großzügigkeit walten beim gewiss auch notwendigen Rechnen, weil das ja alles irgendwie bezahlt werden muss?
    Darf Großzügigkeit walten mit Spielräumen anstatt alles in Minuten einzutakten, aus lauter Misstrauen heraus, wäre das nicht so, würde so manches Schlitzohr zum Zuge kommen?
    Darf Großzügigkeit walten, sich in Maßen auch selbst "objektiv" schaden zu dürfen, um den Preis der Freiheit willen, dass die Sahnetorte in Ordnung geht, auch wenn dann hinterher die erfasste Werte eben nicht mehr optimal sind?
    Darf Großzügigkeit walten zwischen den Angehörigen, dem Personal in den Altenheimen, den begutachtenden Krankenkassen, beim Gesetzgeber: im Wissen darum, dass alles formulierte Recht doch nur Notnagel, äußerste Grenze ist, das Eigentliche aber nur im Mitmenschlichen gelöst und verhandelt werden kann? Per Empathie zu den Alten, sie nicht als defizitäre Menschen anzusehen, die durch ihre Langsamkeit jeden Plan versauen, durch die Begriffsstutzigkeit Umstände bereiten, wo der Computer doch entsprechend bedient alles auf Anhieb versteht?
    -
    Wer so gelassen mit und in der Welt umgehen kann, den wünsche ich mir in den Altenheimen, die es offenbar ja auch geben muss. Neben allen anderen.

  20. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.