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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Gabriele Klein am 08. März 2015
16572 Leser · 48 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Wer bezahlt das Komasaufen?

schon immer verbrachte ich einen großen Teil meiner Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln und mir fällt in den letzten Jahren der enorme Alkoholkonsum auf. Sehr viele männliche Fahrgäste haben eine Fahne, das Bordbistro stinkt Freitag Mittags nach Fusel und scheidet für Nichttrinker nach Feierabend aus. An Bahnhöfen schwanken mir ganze Horden betrunkener Jugendliche, weiblich und männlich in ekelerregendem Zustand, bettelnd entgegen.
.... Es scheint regelrecht schick zu sein sich so früh wie möglich und so intensiv wie möglich zu betrinken und wer es nicht macht wird Außenseiter, wie mir eine Dame aus eigenen Erfahrungen berichtete. ...
Hier meine Frage: Wer kommt für Intensivstation und Rehabilitation der jungen Komasäufer auf? Die Kassen? die Allgemeinheit oder die Verursacher?
Noch sehr wohl entsinne ich mich der Debatten von einst wonach z.B. die AOK Unfälle bei Risikosportarten wie z.B. Skifahren und Reiten nicht übernahm. Wie sieht das heute mit der Risikosportart "Komasaufen" aus. Übernimmt das die Kasse, sprich wir , oder kommen die Ausübenden dieser neuen "Sportart" dafür auf und schließen eine Versicherung speziell dafür ab (falls es die gibt).

Danke für eine Antwort

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 17. April 2015
Angela Merkel

Sehr geehrter Frau Klein,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Im Februar 2015 hat das Statistische Bundesamt aktuelle Daten zum Alkoholmissbrauch von Kindern und Jugendlichen veröffentlicht. Erfreulicherweise mussten 13 Prozent weniger Kinder und Jugendliche wegen eines Vollrausches im Jahr 2013 stationär in einem Krankenhaus behandelt werden als noch 2012. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor.

Insgesamt trinken junge Menschen weniger Alkohol als früher. Auch Einstiegsalter und erste Rauscherfahrungen verlagern sich auf spätere Jahre.

Verantwortlich für die positive Entwicklung ist vermutlich eine Reihe von Maßnahmen. Vor allem sind bundesweit Aufklärungskampagnen angelaufen. Die Abgabe von Alkohol an Jugendliche wird durch sogenannte Testkäufe besser kontrolliert. In Baden-Württemberg gibt es zudem ein nächtliches Verkaufsverbot von Alkohol nach 22 Uhr. Das verhindert, dass Jugendliche spontan über mehr Alkohol verfügen können und so manche Party aus dem Ruder läuft. Für solche Regelungen sind die Länder und nicht der Bund zuständig.

Die Bundesregierung setzt auf Prävention. Ein gutes Beispiel ist die Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung „Alkohol? Kenn dein Limit.“, die sich gezielt an Jugendliche richtet. Die Erfolge der letzten Jahre zeigen: Präventionsmaßnahmen greifen.

Weitere Informationen: http://www.kenn-dein-limit.info/

Trotzdem: Noch immer müssen viel zu viele Menschen wegen eines Vollrausches in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Alle Altersgruppen sind betroffen. Das ist besorgniserregend. Übermäßiger Alkoholkonsum schädigt nicht nur die eigene Gesundheit, sondern belastet auch unser Gesundheitssystem. Denn die Kosten übernehmen die Krankenkassen. Derzeit gibt es keine Überlegungen, das zu ändern. Denn eine Einschätzung von selbst verursachten Erkrankungen ist schwierig: Wie will man z. B. Ernährung, Bewegung, Verkehrsverhalten bewerten?

Zentrale Säule unseres Gesundheitssystems in Deutschland ist die Gesetzliche Krankenversicherung. Sie basiert auf Solidarität: Die Gesunden helfen den Kranken. Alle Versicherten erhalten die gleiche umfassende Versorgung. Der Beitrag richtet sich nach der finanziellen Leistungsfähigkeit der Versicherten, nicht nach Alter, Geschlecht und individuellem Krankheitsrisiko.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (48)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 10. März 2015
    1.

    Nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene
    brauchen das Gefühl von Geborgenheit
    bzw. Sicherheit.
    .
    Manchen Menschen, welche dieses Gefühl
    nicht haben, flüchten sich in Rauschgift
    und Koma-Saufen!

  2. Autor Erhard Jakob
    am 11. März 2015
    2.

    Die Frage ist berechtigt! Aber an dieser Stelle sollte man
    auch fragen: *Wer bezahlt das Gras fressen?*

  3. Autor Helmut Krüger
    am 11. März 2015
    3.

    Ich denke schon, dass es schwierig wäre, krankenkassenmäßig zwischen Alkoholikern und NIchtalkoholikern zu unterscheiden. Bei Risiko-Sportarten ginge das ja relativ einfach, denn diese Sportarten werden ja nicht einfach für sich alleine ausgeübt, sondern in Mannschaften mit geführten Mitgliederlisten.
    -
    Problematisch halte ich eine Unterscheidung im oben genannten Sinne deswegen, weil damit Tür und Tor geöffnet würde für den Rückschluss auf alles Mögliche an INDIVIDUELLEM Verhalten: Intensiver und immenser Fleischkonsum fördert keinesfalls die Gesundheit und die Lebenserwartung, sondern senkt sie tendenziell und beeiinträchtigt sie. Übermäßige Einnahme von Kaffee gleichermaßen. Das überwiegende Essen von "weißem Brot" ebenso.
    -
    Dennoch sehe ich die Problembeschreibung genauso. Und ich halte die Konsequenzen für gesellschaftlich unabsehbar. Nach meiner Beobachtung hat der Gruppendruck auf Jugendliche ganz klar zugenommen. War es in den 1970ern noch schnurzpiepegal, ob die Turnhose nun ohne Streifen daherkommt, ein, zwe oder drei Streifen hat, kann sich heute kein Jugendlicher, der etwas auf sich hält - und das ist das Diktat, dass das jeder tun muss - ohne Adidas- und Nike-Anzug und -Schuhe mehr blicken lassen.
    -
    Ich mit meiner Jugend möchte mit den Heutigen nicht tauschen. Bei allerlei Unsinn, den jede junge Generation anstellt: Auf dieser Ebene, wo schon im Kindergarten die Karriereplanung beginnt und es späterdarum geht, kein Ausgeschlossener zu sein mit welchen Mitteln auch immer, sind die heute zehnmal weniger frei, als wir es waren.

  4. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 1 am 11. März 2015
    4.

    Sucht ist der verzweifelte Versuch, im Äußeren - also außerhalb von mir - dasjenige zu finden, was ich nur im Inneren von mir finden kann. Deshalb bleibt die Suche vergeblich ...
    -
    Was gesellschaftlich gebraucht wird, sind stabile Persönlichkeiten, fast schon gleich aller Umstände, die dann als Umstände zwar nicht begrüßt werden, aber doch ausgestanden und gegen die die Kraft reicht, sie zu verändern.

  5. Autor Erhard Jakob
    am 12. März 2015
    5.

    Sucht ist wohl eher ein verzweifelter und vor allem untauglicher
    Versuch einer unerträglichen Wirklichkeit zu entfliehen.

  6. Autor Erhard Jakob
    am 12. März 2015
    6.

    Vor geraumer Zeit sagte ein Frau zu mir:
    *Die Welt ist nur noch im Suff zu ertragen.*
    .
    Die Frau hat mit der Welt bzw. Gesellschaft
    ganz sicher nicht nur gute Erfahrungen
    gemacht.

  7. Autor Erhard Jakob
    am 12. März 2015
    7.

    Sucht ist der verzweifelte und untaugliche Versuch
    aus einer skrupellosen und niederträchtigen
    Gesellschaftform zu entfliehen.
    .
    Das gilt für Junge genauso,
    wie für Alte.

  8. Autor Gabriele Klein
    am 13. März 2015
    8.

    Danke für die Mühe des Kommentierens, manche Kommentare scheinen mir allerdings zu verkennen worum es hier geht: Es geht mir nicht um den Säufer aus Verzweiflung (dieser schämt sich eher und macht das heimlich) Nein es geht mir um die neue "Sportart" die ganz klar "cool" ist. Die Säufer die ich in den Zügen sehe finden sich unglaublich toll bei ihrem Tun. Sie zücken die Flasche so wie einst meine Schulkameraden die Zigarette.....
    Dabei sind sie überhaupt nicht verzweifelt sondern höchst vergnügt....Sehr viele sind Hochschulstudenten den Wortfetzen zu Folge die ich so vernehme....
    Ich meine wenn ein Jugendlicher im Alkoholkoma in der Intensivstation landet liegt der Fall eigentlich genauso glasklar wie bei jemand der mit Schlüsselbeinbruch und "strengem" Stallgeruch eingeliefert wird.
    Damals legte sich die Kasse bei Sportunfällen meist quer und hier komischerweise nicht was mich doch sehr erstaunt....Skifahren Rodeln und Reiten etc sind gesund für Leib und Seele. Der Fusel allerdings nicht wie kommt es nun dass die Allgemeinheit für die Kosten eines "Lasters" aufkommt und die der gesunden Betätigungen wiederum nicht?

  9. Autor Erhard Jakob
    am 14. März 2015
    9.

    Das Komasaufen bezahlt erst einmal der Komasäufer!
    Fraglich ist nur, wer für die Folgen des
    Komasaufens aufkommt!
    .
    Das sind die Gleichen, welche für die Fehler
    aufkommen müssen, welche unsere
    Politiker gemacht haben!

  10. Autor Gabriele Klein
    am 14. März 2015
    10.

    ....da bin ich mir nicht so sicher. Das Komasaufen bezahlen die Eltern, mittels Taschengeld. Und diese "heilige" "Gruppensolidarität" von der Sie Herr Krüger schreiben sah ich in pädagogischen Werken die für die Lehrerausbildung hier verwandt werden. Also ich glaube der Spuk wäre ganz schnell am Ende wenn die Eltern für die Intensivstation von Jugendlichen Komasäufern zur Kasse gebeten würden.... Ich kann mich noch sehr gut entsinnen und Sie sicherlich auch, es gab Tabus und die wurden geachtet und vermittelten von Gesellschaft, Kirche, Eltern Lehrern . Aus Gesprächen von Eltern und Erziehern die ich zufällig mitbekam entnahm ich, dass Sie keine sonderlichen Probleme hatten z.B. mit der Sachbeschädigung durch Jugendlich (Häuserbesprühung z.B.)
    Kleinkinder stehen mit nassen Straßenschuhen auf den Sitzen (nicht die im eigenen Wohnzimmer, sondern die der öffentlicher Verkehrsmittel. Nur, wer das Eigentum bzw.überhaupt die Rechte der Andern nicht respektiert kann auch seinerseits keine Rücksicht erwarten weder im Hinblick auf seine Person noch sein Eigentum......

  11. Autor Erhard Jakob
    am 17. März 2015
    11.

    Gabriele,
    Ihr Fokus richtet sich allein auf die Jugendlichen!
    Doch hier gibt es solche und solche. Wir dürfen
    nicht alle über einen Kamm scheren. Leider
    gibt es mehr solche als solche.
    .
    Doch der Missbrauch von Alkohol (Komasaufen)
    ist doch nicht nur unter den Jugendlichen
    verbreitet. Und hier gilt: *Der Apfel fällst
    nicht weit vom Stamm, bzw. die
    Pflaume fällt nicht weit vom
    Pflaumenbaum.*

  12. Autor Erhard Jakob
    am 18. März 2015
    12.

    Rosi,
    genauso sehe ich das auch!!!
    .
    *Komassäufer* und andere Menschen, welche mit Rauschgift
    aus der Wirklichkeit flüchten wollen, schreien ganz laut:
    :
    *Ich sehe keinen Sinn mehr im Leben. Bitte
    helft mir! Ich will noch nicht sterben!*
    .
    Was machen wir? Wir verhalten uns wie die drei Affen!
    >>>Nichts hören! Nichts sehen! Nichts sagen!<<<

  13. Autor Gabriele Klein
    am 22. März 2015
    13.

    ..... wie wäre es denn damit: Meines Wissens gibt es sie noch, die Pfadfinder.
    für die die ganz laut nach "Sinn" schreien....Es gibt auch das "Rote Kreuz" für Sinn suchende und noch viel viel mehr....... Wer die Wahl hat hat die Qual manche vorher und manchehalt hinterher........ So ist nunmal das Leben ein gewisses Maß an Freiheit bleibt selbst dem ärmsten Sklaven, und für diese Freiheit zeichnen wir verantwortlich und zu unseren Entscheidungen sollten wir stehen und die Konsequenzen nicht andern überbürden

  14. Autor Gabriele Klein
    am 24. März 2015
    14.

    Sehr geehrte Frau Steffen, es gibt grundsätzlich nicht jenseits des menschlichem Ermessen "irgentwelche natürliche Vorgaben". Diese zwei Dinge gehören zusammen und man kann und sollte sie nicht trennen. Wir sind soziale Wesen . Dabei ist im Grunde jeder alleine mit einmaligen Bedingungen aus denen es gilt das Bestmögliche zu machen. Ich behaupte das kann der ärmste Sklave....Denn ein einziges Wort im richtigen Moment geäußert kann unglaubliches bewirken und damit hat dieser Mensch (dessen Hände ansonsten gebunden sein mögen vielleicht bereits etwas vollbracht das mindestens so wichtig ist wie das größte Kunstwerk eines andern. Ja vielleicht verdankt sich dieses Kunstwerk so einem einzigen Wort?
    Das Problem ist halt ob man sein Päckchen annimmt oder nicht. Und ob man den Mitmenschen auch im Gesichtsfeld hat oder ob man sich in die eigene "Nabelschau" vertieft. Mit dem was Sie schreiben würden Sie wahrscheinlich keinem einzigen Alkoholiker helfen, "nüchtern" zu werden. Der brilliante Psychiater Twerski der in den USA eine risige Anstalt für Drogen und Alkoholmißbrauch leitete lobt die Anonymen Alkoholiker als eine der besten und erfolgreichsten Therapeuten überhaupt. Und wissen Sie was da so unter den ersten Leitsätzen steht: Die Einkehr und die Einsicht dahingehend wie viele man durch sein Verhalten geschädigt hat...Hinzu kommt die Erkenntnis der Lüge vor sich selbst.. Am Anfang jeder Kur steht die klare Wahrnehmung des Problems ohne wenn und das Erkennen der eigenen Verantwortung für das eigene Verhalten.....

  15. Autor Gabriele Klein
    am 27. März 2015
    15.

    Sicher gibts"natürlicheVorgaben" nur scheintdas Natürliche vomSozialen nicht so einfach trennbar . Ferner.meinThema ist derSäufer aus "Sport"der natürlich genauso abhängig wird wie jener der dies aus Verzweiflung macht. Es ist legitim ein Thema einzuengen, es scheint mir jedoch nicht fair das Thema eines andern erst zu erweitern um ihm dann daraus den Vorwurf zu basteln er schere in der Argumentation nun sein Thema um diese Erweiterung über einen Kamm. Dann, Sie schreiben, es sei "dreist sich einzumischen".(16)...Da geb ich Ihnen recht, aber nur unter der Voraussetzung dass der "Saufsportler" die Zeche komplett selbst bezahlt und für den Schaden aufkommt. Ist dem nicht so, sei uns erlaubt uns zu Wort zu melden. .. oder was würden Sie machen wenn Ihnen jemand unter Hinweis auf seine "Traumen" auf Ihren Füßen rumhopst??? So verhält sich das mit den Säufern auch. Es tangiert die Andern vor allem die geschlagenen Frauen die schon damals in den Angelsächsischen Ländern auf die Barikaden gingen .
    Ich glaube Sie würden ganz anders schreiben wenn so jemand bei Ihnen als neuer Nachbar vorstellig würde und empfehle Ihnen die Geschichten der Ratsuchenden im Internet.
    Es gibt nicht nur arme Säufer sondern auch: , mißhandelte Kinder, belästigte Fahrgäste, verkotzte Gärten, Straßenunfälle mit tödlichem Ausgang. Dann, als Patient möchte ich sowenig unter dem Messer eines Chirurgen mit Alkoholproblemen landen wie als Reisender in einem Flugzeug in dessen Cockpit ein Alkoholiker sitzt . Sozialarbeiter die einen nicht saufenden Obdachlosen unterbringen wollen haben Schwierigkeiten eine Bleibe zu finden, weil sich in den entsprechenden Heimen die Säufer gegenseitig die Schädel einschlagen... Da wirds natürlich wichtiger diesen Personenkreis bei den allein erziehendenMüttern unterzubringen um zu entschärfen.Nicht lange, Letztere suchen mit ihrem letztenCent dasWeite.Kenn jemanden da liegt der Schaden im fünfstelligen Bereich, weil der Einzug des Säufers denAuszug erforderlich machte.DieSchadensliste Leidtragender ist noch länger als d.Rechnungsposten v.Intensivbehandlung undRehabilitation.....

  16. Autor Erhard Jakob
    am 31. März 2015
    16.

    Der Schaden des Alkoholmissbrauch ist ganz
    sicher viel höher als der Nutzen (Arbeits-
    plätze, Steuereinnahmen usw.).
    .
    Viele von den *Komasäufern* wollen der
    Wirklichkeit entfliehen. Doch das gelingt
    ihnen nicht. Sobald der Alkohol die
    Wirkung verloren hat, sind die
    Sorgen und Probleme
    wieder da.
    .
    Und oftmals noch viel
    stärker als zuvor.
    .
    Manch nehmen sich das Leben, wenn sie
    mit den Sorgen und Problemen nicht
    mehr fertig werden. Und manche
    nehmen noch 149 Leute mit
    auf ihre letzte Reise.

  17. Autor Erhard Jakob
    am 01. April 2015
    17.

    Ich kann das *Koma-Saufen* nicht bezahlen.
    Ich kann nicht einmal ein *Koma-Faufen*
    veranstalten. Mir fehlt das Geld!

  18. Autor Erhard Jakob
    am 01. April 2015
    18.

    Ich kann höchstens zuschauen, wenn
    sich der >Fehler-Teufel< einschleicht
    und dadurch die Leute zum
    Lachen bringt.

  19. Autor Gabriele Klein
    am 02. April 2015
    19.

    Analog Ihres Arguments könnte man auch schreiben: Wir ziehen den Nutzen aus dem Verkauf von Messern und Gabeln, wenn nun jemand einen andern mit einem Messer ersticht, sollten wir gemeinsam und solidarisch die Konsequenzen dieser Tat tragen..... Recht und Knast wären somit überflüssig.

  20. Autor Gabriele Klein
    am 02. April 2015
    20.

    PS. Oder: Schuldig an den Verkehrsunfällin sind wir alle, auch die die nur mit dem Gehwagen von Zimmer zu Zimmer reisen, denn wir alle sind urgebdwi Nutznieser Autoverkaufs..... Setzt sich einer besoffen ans Steuer müssen alle gleichermaßen für den Schaden aufkommen, denn wir sind alle Verkehrsteilnehmer und irgendwie Nutznießer der Autoindustrie...

  21. Autor Gabriele Klein
    am 02. April 2015
    21.

    .... ich darf nochmals betonen, was ich hautnah erlebe und bezeugen kann ist der Einstieg in die Alkoholsucht nicht aus Verzweiflung sondern aus Übermut und Sport einhergehend mit grenzenloser Rücksichtslosigkeit gegenüber den andern, z.B. mitreisenden Fahrgästen.
    Ein Verzweifelter hat ein Recht auf Hilfe nach abendländischer Ethik. Wer jedoch aus Übermut und um sich zu beweisen andern bzw. auch sich selbst schweren Schaden zufügt bzw. dies wissentlich riskiert handelt nach meinem Dafürhalten grob fahrlässig, ja vorsätzlich, denn das Wissen um diese Dinge darf ab einem bestimmten Alter vorausgesetzt werden Sowie auch das Wissen darum, dass menschliches Leben das kostbarste Gut ist. Sei es das eigene oder das des andern.

  22. Autor Gabriele Klein
    am 06. April 2015
    22.

    PS: Eine Lösung wäre vielleicht den Fusel derart zu besteuern dass ihn sich Schüler mit Gewissheit nur unter höchstem Verzicht leisten können. Leider beobachte ich bei Verkäufern, dass bezüglich Alter kaum kontrolliert wird. Wobei auch bei einem 18 Jährigen Azubi oder Medizinstudenten sowas nicht gerade vertrauenserweckend f. die Profession ist.
    Ganz fatal finde ich Plakate die trinkende Jugendliche zeigen mit dem Hinweis .... Kenn Dein Limit. Dies scheint mir deshalb so gefährlich weil die Botschaft im Klartext lautet das Trinken ist ok wenn Du Dein Limit kennst........und das ist fatal, Ich kenne keinen einzigen schweren Säufer, der sein "Limit" nicht gekannt hätte...Die Therapien und AA Teilnehmer reden hier von "stinking thinkin...." und das sollte man nicht auch noch mit Plakaten fördern.. Auch jene Jugendlichen die ich einst in der S Bahn ansprach meinte souverän, sie habe alles unter Kontrolle...Bitte beachten Sie, dass diese Gruppe nicht nur den Steuerzahler in Co-Dependenz nimmt sondern auch irgendwann einen Beruf ergreift....Ein Alkoholiker ist im Grunde nie "kuriert" d.h. es bleiben bei Hinnahme des Problems nur noch laufende Kontrollen wie beim Doping (Vorschlag eines FAZ Lesers) um z.B die Allgemeinheit vor Führungskräften zu schützen, deren Sucht sie das Leben kosten könnte.....

  23. Autor Gabriele Klein
    am 06. April 2015
    23.

    ... PS: Ein Vorschlag den ich sehr gut finde und der anlässlich der letzten Flugkatastrophe mit GERMANWINGS ganz allgemein von einem Leser ,( Name hab ich vergessen), gemacht wurd

  24. Autor Erhard Jakob
    am 06. April 2015
    24.

    Ganz so sehe ich das nicht.
    .
    *Saufen* (Alkoholmissbrauch) ist kein Ausdruck
    von Wohlstand und Zufriedenheit. Sondern,
    eher das Gegenteil!

  25. Autor Erhard Jakob
    am 07. April 2015
    25.

    Der Einstieg in die Alkohol-, Drogen- und
    andere Sucht, hat viel mit Neugier zu tun.
    .
    Der Missbruchbrauch von Alkohl und
    Drogen und Medikamenten hat viel
    mit Flucht aus der Wirklichkeit
    zu tun.

  26. Autor Erhard Jakob
    am 07. April 2015
    26.

    Auch der Pilot wollte mit Medikamenten, bzw.
    äztlicher Hilfe aus der >bösen Wirklichkeit<
    fliehen. Es ist ihm nicht gelungen. Ganz
    sicher hat er tausendmal geschrien:
    *Helft mir! Ich will nicht sterben.
    Ich will leben.*
    .
    Doch wir waren taub für seine Hilfeschreie.
    Stumm und blind für seine Sorgen
    und Nöte.
    .
    Für unsere *Drei-Affen-Mentalität*
    hat er sich bitter gerecht.

  27. Autor Erhard Jakob
    am 08. April 2015
    27.

    Leider ist das folgende
    die bittere Wahrheit:
    .
    *Wer keine/n schöne/ Frau/Mann
    hat, säuft sie/ihn sich schön.
    Und, wer kein schönes
    Leben hat, säuft es
    sich schön.*

  28. Autor Erhard Jakob
    am 08. April 2015
    28.

    Zu *34*
    .
    Man kann diese *Binsen-Weisheit*
    auch ummogeln.
    .
    *Wer keine schöne Regierung hat,
    säuft sie sich schön. Bzw., wer
    kein schönes Volk hat, säuft
    es sich schön.*
    .
    Doch auf diese Art und Weise werden
    wir die anstehenden Problem
    sicher nicht lösen.
    .
    Siehe:
    taz vom 11.4.15.

  29. Autor Gabriele Klein
    am 08. April 2015
    29.

    Sehr geehrte Frau Steffen, Sehr geehrter Herr Jakob,
    danke f. Ihre Zeit, Ihre Mühe und das Lesen auch wenn ich überhaupt nicht Ihrer Meinung bin. Ich betone nochmals, worum es mir ging war der Einstieg in die Sucht aus Sport und Übermut. Ich erlebe dies hautnah als akutes Problem und durchaus auch als Opfer. Ich schreibe meine Einträge hier aus jeweils akutem Anlass. Ich tue niemandem was und erhebe daher den Anspruch ungestört meiner Arbeit nachgehen zu dürfen. Ansonsten: gleiches Recht für alle und wir saufen alle, z.B. aus Verzweiflung über den Suff um anschließend die Allgemeinheit zur Kasse zu bitten....die bald nicht mehr klingeln wird. So eine Gesellschaft kann nicht überleben, . Eine Frage hätte ich noch zur Nebenthematik von der Sie nicht lassen, dem Säufer aus Verzweiflung: Was wenn jemand zum Säufer wird weil die Eltern auch gesoffen haben? Was, wenn der Suff sich selbst verdankt? Soweit ich weiß wird bereits ungeborenes Leben süchtig. Also spätestens hier müssten Sie dem Suff selbst zu Leibe rücken und können nicht mehr auf andre Ursachen ausweichen...Nochmals, es geht mir nicht um eine beliebige Diskussion sondern um ein akutes Problem das ich hautnah mitbekomme, das mich entsetzt und das ich auf fehlende Tabuzonen zurückführe die wohl mit einem Wertewandel hierzulande zu tun haben. Weg von der Jüdisch-Christlichen Ethik die sich logisch aus einem gemeinsamen Nenner ableitet, hin zu einer Vielzahl von Ideologien um deren jeweiliges Zentrum sich ein jeweils eigenes "Rechtsempfinden" dreht. Ihre Kommentare bestätigen mir diese Vermutung

  30. Autor Gabriele Klein
    am 08. April 2015
    30.

    ....dass Mangel an Geld herrscht, denn die Ursache dafür sollte im Mangel an Arbeit liegen ...
    ... D.h. wenn viel Arbeit zu tun ist dann ist viel Geld vorhanden? Soeben las ich einen erschütternden Artikel in der Jerusalem Post über Länder wo nach wie vor sehr viele Sklaven gehandelt werden..... Diese Sklaven haben alle Arbeit allerdings weder Freiheit noch Geld.....und was noch wichtiger ist: Diese Länder sind als ganzes bettelarm was meine Behauptung unterstreicht dass der Wohlstand etwas mit der zu Grunde liegenden Ethik zu tun hat. Eine Einsicht die ich nicht mir selbst verdanke (siehe z.B. Max Weber)

  31. Autor Erhard Jakob
    am 09. April 2015
    31.

    Gabriele,
    Sie haben Recht! Wir sollten nicht beliebig über das
    Koma-Saufen debatieren, sondern ganz konkret.
    .
    Das sollten wir respektvoll tun. Auch, wenn wir
    manchmal die Meinung des anderen
    nicht teilen können.
    .
    Das Flüchten in eine Sucht (Alkohol, Drogen usw.),
    hat viel mit dem Flüchten aus der
    Wirklichkeit zu tun.
    .
    Diesen Leuten bzw. diesen Sachverhalt
    mit Unverständnis begegnen, wird
    das Problem nicht lösen.
    .
    Zur *Sklavenhalter-Gesellschaft*.
    Viele Menschen (auch in Deutschland)
    finden in der Heimat keine Arbeit und
    suchen diese in der Ferne.
    .
    Manche von diesen >Wanderarbeiter<
    fühlen sich auch als Sklave, obwohl
    sie frei sind. Manche finden die
    Situation nicht schön und
    saufen sie sich schön.
    .
    Andere finden gar keine Arbeit
    und fühlen sich ausgegrenzt.
    Und einige greifen zur
    Flasche um das
    zu vergessen.
    .
    Zuviel und zuwenig Arbeit kann
    krank machen. Manche ver-
    suchen die Schmerzen
    dieser der Krankheit
    mit Alkohol zu
    begegnen.
    .
    Das sind alles untaugliche Mittel.
    Jeder weiß das und trotzdem
    wird *gesoffen*.
    .
    Wir sollten ein bessere Gesellschaft
    (Umwelt) schaffen. Dann schaffen
    wir auch bessere Menschen.

  32. Autor Erhard Jakob
    am 09. April 2015
    32.

    Rosi,
    Ihren Schlußsatz kann ich voll und ganz mittragen.
    Wir alle tragen für uns selbst Verantwortung aber
    auch eine gewisse Mitverantwortung
    für unsere Mitmenschen.
    .
    Wenn wir jemanden der laut nach Hilfe schreit,
    nicht helfen. Dann wird das Konsequenzen
    haben für ihn aber auch für uns.
    .
    Ich denke ich nur an das schlimme Flugzeug-
    unglück in den französischen Alpen.

  33. Autor Gabriele Klein
    am 09. April 2015
    33.

    Sehr geehrte Frau Steffen, und H. Jakob, danke und, weil ich ein sehr freiheitsliebender Mensch bin darf ich diese Freiheit nochmals betonen im Hinblick auf Ihre Themenerweiterung (Suchteinstieg aus Verzweiflung). Freiheit ohne die damit einhergehenden Verantwortung ist leider nicht möglich. Der Griff zur Flasche setzt eine Entscheidung voraus und die erfolgt zumindest am Anfang nüchtern. Ich kann grob 2 Gruppen Verzweifelter erkennen: A) die die Geld haben z.B. alkoholsüchtige Prominenz, Mittelstand etc und B) die die kein Geld haben aber dafür Zeit. Beide Gruppen könnten sehr viel Gutes tun um Sinn zu finden und zwar ganz einfach: Die mit Geld spenden Geld und die die Zeit haben spenden Zeit anstelle sich in die eigene "Nabelschau" zu vertiefen und andern zur Last zu fallen. Ich Komme immer mehr zur Erkenntnis dass eine Grundvoraussetzung der Depression die Langeweile und ja, auch die Schuld ist....Ich Glaube das Leben einer Mutter Theresa war nicht immer einfach. Aber zu Depressionen und Nabelschau hatte sie wahrscheinlich nicht die Zeit. Gleiches gilt für jenen Rabbi dessen engste Angehörige beim Attentat in Mumbai gefoltert und ermordet wurden. Wenn jemand Grund zum Saufen hätte wäre es dieser Personenkreis. Statt dessen, Mutter Theresa und besagter Rabbi haben riesige Hilfsprojekte auf gebaut.und nicht nur sich selbst sondern auch den Andern den Weg zu einem sinnvollen Leben gewiesen....

  34. Autor Erhard Jakob
    am 10. April 2015
    34.

    Die Rosi hat so eine gute Weltanschauung,
    dass ich sie gern persönlich kennen
    lernen möchte.

  35. Autor Gabriele Klein
    am 10. April 2015
    35.

    Was Ihre Aussagen zur Freiheit ganz konkret hier bedeuten verstehe ich nicht ganz. Es fehlt mir hier der ganz konkret aufgezeigte Bezug zur Thematik Dann zum Satz:
    "Diese Zufriedenheit ist das fehlende Glied in der Kette derer, die mehr wollen als das was sie haben, ohne zu erkennen, was sie eigentlich wollen."

    Hier sei bemerkt dass noch was fehlt: Sie erkennen nicht nur nicht was sie wollen sondern sie erkennen auch nicht was sie haben, nämlich hier in diesem Sozialstaat vergleichsweise mit anderen Ländern materiell sehr viel. Auch halte ich jemanden mit gesunden Gliedern für sehr reich,
    Wenn wir hierzulande materiell nicht genug haben dann frage ich mich wer eigentlich genug hat... Weltweit geht es uns hierzulande überdurchschnittlich (noch) . .... Sie relativieren das Recht hinweg, nur, ohne die Gerechtigkeit wird es keinen sozialen Frieden und somit langfristig auch keinen Wohlstand mehr geben......Ein Säufer ist kein Opfer sondern durchaus ein Täter davon zeugen die mißhandelten Kinder, Frauen,Verkehrstote, sowie Belästigungen ohne Ende.seien sie nun sexuell oder sei es das Gegröhl zu nächtlicher Stunde das z.b. bei Fußball WMs sich 14 Tage lang mit Hilfe staatlicher Medien über den Sterbenden im Hospiz, den Patienten in der Intensivstation geflissentlich hinweg setzt . Dieser Personenkreis der Schwachen ist für die Besoffenen schlichtweg nicht existent.

    Ein Bürger der seine Arbeit verrichten will um seinen Teil beizutragen hat ein Anrecht vor derartigen Auswüchsen verschont zu bleiben... Und ja, er hat auch ein Recht auf Schlaf und Schutz vor dem Säufer neben an, der in seinem Delirium zur mitternächtlichen Stunde sein Mobiliar kurz und klein macht......

  36. Autor Erhard Jakob
    am 12. April 2015
    36.

    Anmerkung zum Gedicht:

    *Sei freundlich zu den Leuten,
    wenn du aufsteigst. Du
    könntest sie wieder
    treffen, wenn du
    absteigst.*

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