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Beantwortet
Autor Markus M. Schmidt am 26. Februar 2015
9198 Leser · 17 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Fortsetzung der Hilfen für Griechenland?

Ihre bisherige Politik, im Gesamtinteresse der EU und der Währungsunion die massiven Hilfen für Griechenland umzusetzen, habe ich auch als Wähler demokratisch aktiv unterstützt. Nunmehr jedoch kann ich angesichts der aktuellen Haltungen aus Griechenland (Stand 26.02.2015) nur noch absolutes Unverständnis äußern. Im Interesse der Geamt-EU und insbesondere auch für Deutschland müssen m.E. klare Regelungen und Vereinbarungen eingefordert und eingehalten werden. Griechenland verstößt gegen dieses Fairplay seit mindestens 15 Jahren. Geschichte wiederholt sich. Griechenland hat in den letzten 150 Jahren wiederholt seine Geldgeber und Partner massiv betrogen. Ich muss dies so hart ausdrücken. Als erfahrener Unternehmer muss ich, trotzt aller auch möglichen negativen Konsequenzen, auch schmerzliche Entscheidungen treffen. Wie wird die Bundesregierung konkret auf die wiederholten Verstöße der Vereinbarungen seitens Griechenland reagieren? Werden wir uns weiter am Ring durch die Manege führen lassen? Unser europäisches Haus verdient erhebliche Anstregungen, aber bis zur Selbstaufgabe darf dies nicht führen. Frau Dr. Merkel, Sie werden von vielen Bürgern, die sich in der vergangehit nicht geäußert haben, ähnliche Einschätzungen bekommen haben. Bitte wägen Sie dies bei Ihren Entscheidungen ab. Ich möchte weiterhin in einem geeinten Europa leben. Subsidiarität und Solidarität sind hierfür wesentliche Bestandteile. Aber nicht Egoismus einzelner Länder. In diesem Fall Griechenlands.

Mit freundlichen Grüßen
Markus M. Schmidt

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 29. März 2015
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Schmidt,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Ihr Unmut über das Verhalten Griechenlands ist verständlich. Sie haben recht: Vereinbarungen sind einzuhalten. Darauf pochen die Bundesregierung sowie die Eurogruppe, die über die weiteren Hilfen für Griechenland entscheiden muss.

Die Bundeskanzlerin hat immer wieder betont, dass Griechenland die Vereinbarungen einhalten muss, zuletzt beim Besuch des griechischen Ministerpräsidenten Tsipras in Berlin.

Sie weisen auch darauf hin, dass wir weiter in einem geeinten Europa leben wollen. Zu diesem Europa gehört auch Griechenland, und daher setzt sich die Bundesregierung dafür ein, dass Griechenland im Euro bleibt. Niemand kann absehen, welche Folgen ein Ausscheiden des Landes aus der Eurozone hätte. Die Bundeskanzlerin formuliert es so: Scheitert der Euro, dann scheitert Europa.

Seit Ende Februar hat sich die Situation in Griechenland mit Blick auf seine Zahlungsfähigkeit erheblich verschlechtert. Das führt offensichtlich auch zu einem Umdenken bei der griechischen Regierung. Das hat etwas gedauert und die Geduld der europäischen Partner auf eine harte Probe gestellt. Der Besuch des griechischen Ministerpräsidenten bei der Bundeskanzlerin am 23. März gibt aber Anlass zu der Hoffnung, dass die griechische Regierung nun dringend notwendige Reformen einleitet.

Weitere Informationen: http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/03/...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (17)Schließen

  1. Autor Helmut Krüger
    am 28. Februar 2015
    1.

    Wäre die Europäische Union von jener Zusammengehörigkeit geprägt, die Sie hier beschreiben, hätten wir die genannten Probleme nicht bzw. nicht in diesem Ausmaß. Vielmehr hat die EG bzw. in Nachfolge die EU durch die Abwendung von der politischen Union und durch die Ausrichtung auf eine vorrangige Wirtschaftsunion ernorm gelitten.
    -
    Jeder sucht seinen Vorteil und demzufolge leidet EU unter der Vorherrschaft der natiionalen Kassenwarte.
    -
    Nach dem Jahrhundertwerk der deutsch-französischen Aussöhnung unter Beisein von Itallien und den Benelux-Ländern ist der europäische sinnstiftende Gedanke nahezu verloschen, denn es werden vorrangig wirtschaftliche Köder ausgelegt, die dann die Beitrittskandidaten nur allzu gern annehmen.
    Wie lkann in dieser rein zweckdienlichen wirtschaftlichen Vortelsgemeinschaft auf etwas gebaut werden?
    -
    Es wird Zeit für Feuer und Flamme für Europa. Herzblut für Europa. Das kann nur politisch geschehen und erst in zweiter Linie - flankierend, aber nicht vernachlässigt - wirtschaftlich.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 06. März 2015
    2.

    Markus,
    .
    *Seit 150 Jahren hat Griechenland
    nur gelogen und betrogen.*
    .
    Welches Griechenland ist hier gemeint.
    Das Land der Armen oder das
    Land der Reichen?
    .
    Fast in jedem Land tobt ein Bürger-
    krieg >arm gegen reich<.
    .
    Griechenland, wird seit 150 Jahren
    erstmal von Armen regiert.
    .
    Wenn das so weiter geht, werden bald
    auch noch viele andere Länder von
    Armen regiert werden.
    .
    Dies wird wohl zum Ende des Euros,
    der EU und dem Frieden führen.

  3. Autor Erhard Jakob
    am 12. März 2015
    3.

    Die Fortsetzung der Hilfen für Griechenland
    bedeutet für den Euro bzw. die EU,
    die Pest.
    .
    Die Nicht-Fortsetzung der Hilfen bedeutet
    für Griechenland und den Rest
    der Welt, die Cholera.
    .
    Wir können uns jetzt
    entscheiden.
    .
    Wir können es natürlich auch so machen,
    wie der Deutsche Bundestag. Die
    Entscheidung auf später
    verschieben.

  4. Autor Erhard Jakob
    am 14. März 2015
    4.

    Der Austritt/Rausschmiß Griechenland aus der Euro-Zone
    wird den Zusammenbruch des Euros und später den
    Zusammenbruch des globalen Geld-Systems
    nicht verhindern können.

    Dieser Exitus wird aber auch folgen, wenn Griechenland
    nicht austritt bzw. nicht rausgeschmissen wird.
    .
    Dieses >Finanz-System< ist bereits tot. Es wird
    nur noch mit Lug und Trug bzw. mit Waffen-
    gewalt am Leben gehalten.

  5. Autor Erhard Jakob
    am 15. März 2015
    5.

    Winston Cherchill:

    *Von den schlechten Gesellschaftformen ist die Demokratie
    (egal, ob sozialistische oder kapitalistische D. - der Verf.)
    immer noch die beste.*
    .
    Ganz sicher ist es an der Zeit eine gute Gesellschaftsform
    zu suchen und vor allem zu finden.

  6. Autor Erhard Jakob
    am 16. März 2015
    6.

    Die Fortsetzung der Hilfen für Griechenland
    wird nur den Oligarchen in diesem
    Land nützen.
    .
    Dem europäischen >insbesondere deutschen
    und griechischen Arbeitern bzw. einfachen
    Volk< helfen die Kredite nicht.
    .
    Es muss ein radikaler Neu-Anfang gemacht
    werden. In dem das arbeitende Volk
    und nicht die nicht-arbeitenden
    Oligarchen den Lohn der
    Arbeit ernten.
    .
    Heute ist es so:
    .
    Die Gewinne der Unternehmen landen
    auf den Konten der Unternehmer.
    .
    Die Verluste der Unternehmen werden
    verstaatlicht bzw. vom Steuer-
    zahler getragen.
    .
    Das hält auf Dauer der
    beste Staat nicht aus.

  7. Autor Erhard Jakob
    am 16. März 2015
    7.

    Ich habe große Zweifel, dass ein *radikaler
    Neu-Anfang* auf friedlichem Wege
    möglich ist.
    .
    Und ein *radikaler Neu-Anfang* auf kriegrischen
    Wege, werden nur die Wenigsten erleben.
    .
    Alber Einstein wurde nach dem Zweiten Weltkrieg
    gefragt, ob er sich vorstellen kann mit welch
    verheerenden Waffen der Dritte Welt-
    krieg geführt werden wird?
    .
    Seine Antwort:
    *Ich habe keine Vorstellung. Aber ich habe eine klare
    Vorstellung mit welchen Waffen der Vierte Welt-
    krieg geführt werden wird und zwar mit
    Steinaxt und Faustkeil.*

  8. Autor Erhard Jakob
    am 16. März 2015
    8.

    Wir (die die Erde nicht den Säuen zum Fraß vorwerfen wollen)
    sollten den Kriegstreibern bzw. Oligarchen in den Arm
    fallen und alles tun, damit die Erde noch für
    viele Generationen bewohnbar ist.

  9. Autor Erhard Jakob
    am 17. März 2015
    9.

    Wir sollten immer
    daran denken:
    .
    *Wir haben die Erde nicht geerbt
    von unseren Eltern. Sondern
    nur geborgt von unseren
    Kindern.*

  10. Autor Helmut-A. Weilandt
    am 17. März 2015
    10.

    Hallo, das Zwangsdarlehen ist ganz sicherlich nicht verjährt. Es gehört
    zur Staatsphilosopie unseres Ordnungswesens Verrtäge einzuhalten.
    Diese Sichtweise ist Grundlage unserer Staatsform. Dies ist unabhängig
    von einem wirtschaftlich tönernden Füßen stehenden Staatwesen wie Griechenland.
    Also Einigung auf Rückzahlug der Zwangskredietes und Eu Entscheidung
    ob Grichenland dabei bleiben kann.
    freundliche Grüße H.-A. Weilandt

  11. Autor Erhard Jakob
    am 18. März 2015
    11.

    Ob der (Deutsche) Kredit verjährt ist, sieht der eine (Oppermann usw.)
    so und der andere (Göring-Eckardt usw.) so. Hier gibt es ganz sicher
    auch zwei Verjährungsfristen. Die Moralische verjährt nie und die
    Juristische ist möglicherweise bereits verjährt. Ich als Laie weiß
    das sowieso nicht. Selbst die Fachleute sind sich uneinig.

  12. Autor Erhard Jakob
    am 18. März 2015
    12.

    Zu Fachleute:
    .
    *Juristen oder Politiker aus Deutschland und Griechenland, sollten sich
    bei der Bewertung, ob die Sache verjährt ist oder nicht, heraus halten.*

  13. Autor Erhard Jakob
    am 20. März 2015
    13.

    Die Fortsetzung der Hilfen für Griechenland
    kann den Zusammenbruch des Euros
    nicht verhondern sondern nur
    verzögern.
    .
    Lesen sie hierzu auch am Sonnabend,
    den 21. März 2015 - die taz.

  14. Autor Erhard Jakob
    am 20. März 2015
    14.

    Berichtigung:
    Natürlich kann die Fortsetzung der Hilfen für Griechen-
    land den Zusammenbruch des Euro
    nicht verh i ndern.
    .
    Allerdings kann die Nicht-Fortsetzung der Hilfen
    für Griechenland den Zusammenbruch
    des Euro auch nicht verhindern.

  15. Autor Erhard Jakob
    am 20. März 2015
    15.

    Der Zusammenbruch des Euros hat weder mit
    Griechenland noch die anderen Länder
    in der EU etwas damit zu tun.

  16. Autor Erhard Jakob
    am 20. März 2015
    16.

    Der Zusammenbruch des Euros kommt dem
    Zusammenbruchs des Kapitalismus
    in Europa gleich.
    .
    Den Sozialismus in Europa haben wir mit
    >brennenden Kerzen< zu Grabe getragen.
    .
    Den Kapitalismus werden wir nicht mit
    brennenden Kerzen zu Grabe tragen.
    .
    Wenn der stirbt - dann
    brennt die Luft!

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