Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Jörn Schön am 23. Februar 2015
9059 Leser · 11 Kommentare

Innenpolitik

Wieso das Volk nicht Islamkritisch ist....

Sehr geehrte Bundeskanzlerin und alle die dieses hier lesen.
das deutsche ist nicht islamkritisch, sondern sorgt sich meiner Meinung nach um die christlichen Grundwerte. Als damals der Buß- und Bettag der Wirtschaft geopfert wurde gab es ein Stöhnen aber keinen Aufschrei, aber in den letzten Jahren passiert ja mehr: St.-Martinszüge werden in Laternen und Lichterfeste umbenannt. Eine Politikerin in Berlin fordert die Umbenennung der Weihnachtsmärkte. Der niedersächsische Ministerpräsident fordert die Einführung eines muslimischen Feiertages. In den Medien wird mehr über die Hintergründe des Ramadans und des Zuckerfestes berichtet als über die derzeitige Fastenzeit (oder haben Sie in den großen Nachrichtensendungen etwa das Thema der ev. Kirche zur aktuellen Fastenzeit wahrgenommen?).
Und genau aus solchen Gründen, nämlich den Wegfall der christlichen Grundwerte unserer Gesellschaft in den Medien und der Politik haben manche Bürger das Gefühl, das es in unserer Gesellschaft mehr um andere Kulturen und Religionen geht als um unsere eigene.
Vielleicht sind ja noch andere Mitbürger meiner Meinung, dass dieses ein anderer Diskussionsansatz sein könnte um das Thema aus einer anderen Sicht zu behandeln. Ich persönlich würde mich jedenfalls freuen wenn die Diskussion dadurch mal wieder versachlicht würde.

Mit freundlichen Grüßen
Jörn Schön

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 29. März 2015
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Schön,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Seien Sie versichert, dass sich die Politik der Bundeskanzlerin am christlichen Menschenbild orientiert. Die Bundeskanzlerin hat diese Haltung bei zahlreichen Veranstaltungen der christlichen Kirchen betont und damit immer wieder Zeichen der Verbundenheit gegeben.

Auch im Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung zum Dialog mit den christlichen Kirchen verpflichtet: „Wir pflegen den Dialog mit den christlichen Kirchen, Religionsgemeinschaften und religiösen Vereinigungen. Sie bereichern das gesellschaftliche Leben und vermitteln Werte, die zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft beitragen.“

Die christlichen Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände sind für die Gesellschaft unverzichtbar. Dies gilt im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, bei der Betreuung, Pflege und Beratung von Menschen wie auch in der Kultur. Zahlreiche Leistungen für Bürgerinnen und Bürger sind nur möglich, weil die Kirchen in erheblichem Umfang eigene Mittel beisteuern und sich viele Kirchenmitglieder ehrenamtlich engagieren.

Wichtig ist aber auch, dass Deutschland ein weltoffenes und tolerantes Land ist und bleibt. Religionsfreiheit und religiöse Toleranz sind tragende Pfeiler unserer freiheitlichen demokratischen Gesellschaft. Die Ausübung der Religionsfreiheit ist in der Bundesrepublik verfassungsrechtlich garantiert. Der Grundsatz gilt für alle Religionsgemeinschaften.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (11)Schließen

  1. Autor Helmut Krüger
    am 23. Februar 2015
    1.

    Geehrter Herr Schön,
    -
    Die Beschreibung eines kulturellen Verlustes, dass ein Großteil der Hiesigen nicht mehr um den Hintergrund von Ostern und Pfingsten wissen, empfinde ich als zutreffend, allerdings sind die Ursachen älter und auch andere, als dass dies mit den Zuzüglern aus anderen Regiionen und mit anderen Religionen der Erde zu tun hätte.
    -
    Das Nichtwissen ihat schlichtweg mit dem Materialismus zu tun, dass Gelderwerb und auch bloße abstrakte Wissenanhäufung alles, Glaube und Identität aber nichts sei.

    -
    Dass das St. Martinsfest nicht mehr so heißen soll und dass in den USA Christmas als X-Mas daherkommt, sehe ich dann als HInzukommendes einer "political correctness", dass ich vor lauter Ingenieurinnen und Ingenieuren, vor Seniorinnenbänke und Seniorenbänke, aufgestellt vor Altenheimen, gar nicht mehr recht weiß, was die Überkorrekten eigentlich sagen wollen.
    -
    Der erste Schritt, die Adventssonntage wieder stärker zu schätzen als bisher, wäre die Abschaffung der Ladenöffnung an genau diesen Tagen. Dass dies nicht geschieht, zeigt dann auch, wo die Ursache in der Religionsabgewandtheit liegt.

  2. Autor Gabriele Klein
    am 28. Februar 2015
    2.

    .... was Sie schreiben ist interessant, (hatte noch nie einen Fernseher und das Radio hab ich schon längst entsorgt) Wenn ich Ihre Zeilen lese frage ich mich wie da die Finanzierung wohl verläuft. Genaueres weiß ich zwar nicht doch der ausländischen Presse entnehme ich dass Qatar und Saudi Arabien sehr aktiv sein sollen was die Unterstützung bestimmter Vorhaben anlangt. Gibt es vielleicht gar schon Co-op Projekte zwischen den ÖR und den Medien Saudi Arabiens oder Qatar?

  3. Autor Erhard Jakob
    am 11. März 2015
    3.

    Ja, die veränderte Berichterstattung hat weniger mit dem christlichen
    bzw.götlichen Glauben zu tun, sondern mehr mit
    dem >schöden Mamon<.
    .
    Lest hierzu auch meinen Brief auf Facebook
    und setzt euch dafür ein, dass der dort
    aufgezeigte Widerspruch auf-
    geklärt wird..

  4. Autor Erhard Jakob
    am 16. März 2015
    4.

    Lasst es vor allem nicht zu, dass unsere Medien
    als *Lügen-Presse* verunglimpft wird!

  5. Autor Helmut Krüger
    am 16. März 2015
    5.

    Und ich will noch eine Ergänzung vornehmen zu meinem ersten Beitrag: Die Entchristlichung wird urrsächlich nicht von Muslimen betrieben, sondern von den Gepflogenheiten des schnöden Geschäfts:
    Adventsmärkte werden als Weihnachtsmärkte bezeichnet, so, als hätte die Weihnachtszeit bereits Ende November, Anfang Dezember begonnen, nicht aber erst MIT BEGINN des Weihnachtsfestes. Jetzt wird geschäftlich einträgilch schon die Osterzeiit ausgerufen, obwohl sie erst nach dem Osterfest beginnt. Beides Sinnbild einer Zeit, die einen spezfischen gehaltvollen und bedeutungsstiftendes Ereignis nicht mehr abzuwarten bereit ist, wo fast schon Dinge abgerissen sind, bevor sie überhaupt erst errichtet werden.
    -
    Diese skizzierten Abläufe will ich hysterisch, nicht aber reflektierend oder sinnierend bezeichnen.
    -
    Die Muslime haben mit derlei Abwendung ursächlich nichts zu tun, wenngleich den Vertretern extremistischer Strömungen hier und woanders Grenzen aufgezeigt werden müssen. Freilich aus anderen Gründen und nicht aus denen von Ihnen genannten.

  6. Autor Chris Stamitz
    am 18. März 2015
    6.

    Es spräche ja nichts dagegen den Buß- und Bettag endlich wieder einzuführen, gemeinsam mit einem muslimischen Feiertag.

  7. Autor Erhard Jakob
    am 18. März 2015
    7.

    Chris,
    es spräche wirklich nichts dagegen, weitere
    2 bezahlte gesetzliche Feiertage
    einzuführen!

  8. Autor Erhard Jakob
    am 18. März 2015
    8.

    Im Prinzip spricht auch nichts dagegen, den >8. Mai<
    wieder als *Tag der Befreiung* einzuführen!
    .
    Auch habe ich nichts dagegen, den >9. November<
    als *Tag des Zusammenbruchs der DDR*
    einzuführen.

  9. Autor Erhard Jakob
    am 19. März 2015
    9.

    Zu Kaisers Zeiten war sein Geburtstag immer
    als gesetzlicher Feiertag festgelegt worden.
    .
    Diese Tradition sollten wir in einer Demokratie
    auch über nehmen und den Geburtstag der/s
    Kanzler/in als Feiertag festlegen.

  10. Autor Gabriele Klein
    Kommentar zu Kommentar 6 am 21. März 2015
    10.

    Als muslimischen Feiertag rege ich einen Gedenktag für die vielen Opfer des Islams an. Das wäre im Sinne der Ökumene

  11. Autor Gabriele Klein
    Kommentar zu Kommentar 6 am 21. März 2015
    11.

    ... schlage noch 2 weitere Gedenktage vor:
    Wie wäre es mit einem "Demokratietag" und einem "Tag des Deutschen Fernsehens"? So wie Allerheiligen und Buß und Bettag sollten auch diese beide Tage zeitlich nah beisammen liegen denn sie bilden eine Einheit das eine ist ohne das andre nicht denkbar. Es sollte an diesen Tagen eine Fernsehpflicht bestehen die man am Besten am Arbeitsplatz sicherstellt

  12. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.