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Abstimmungszeit beendet
Autor Dominic Friebe am 23. März 2015
7443 Leser · 8 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Keine berufliche Zukunft. Wie soll das Enden?

Hallo Frau Merkel,

als ich im Jahr 2008 meinen Realschulabschluss erlangt habe wurde ich gefragt ob ich weiter auf die Schule gehen, oder ins Berufsleben einsteigen möchte. Ich entschied mich für das Berufsleben und machte mich auf die Suche nach einer Ausbildungsstelle.

Ich schaute mich in verschiedenen Bereichen um wie Gamesdesigner, Mediendesigner, Kaufmann für Bürokommunikation, oder andere Dinge. Damals hatte ich leider noch nicht so viel Erfahrung und ich und mein Vater brauchten finanzielle Unterstützung. Diese suchten wir beim "Jocenter", damals JobKOMM.
Die Jahre vergingen und ich wurde nur von einer beruflichen Vorbereitungsmaßnahme in die Andere "gesteckt". Ich hab mich natürlich auch an Betriebe beworben und bekam lediglich eine Absage nach der Anderen. Teilweise wurde es trotz Nachfrage gar nicht begründet oder mit stumpfsinnigen Antworten, dass eines anderern Bewerbers Bewerberprofil besser gepasst hat oder so. Meine Ansprüche habe ich auch mehrfach stark runtergeschraubt, sodass die Chancen evtl. steigen. Seitdem habe ich nur ein einziges Vorstellungsgespräch für eine Ausbildungsstelle gehabt.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich will nicht in einer Zukunft enden wo ich unausgebildet nach irgendwelchen (Hilfs-)Jobs suchen muss, damit ich irgendwie über die Runden komme.

Was ich mir wünsche ist, dass ich eine abgeschlossene Ausbildungsstelle habe, einen normalen Verdienst und eine Sicherheit für meine Zukunft.

Ich weiß, dass Sie mir das nicht erfüllen können, aber ich will, dass Sie wissen wie die Menschen in Deutschland teilweise leben müssen. Und ich bin bei Weitem nicht der Einzige dem es so geht.

Mit freundlichen Grüßen
Dominic Friebe

Kommentare (8)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 26. März 2015
    1.

    Dominic,
    es geht vielen so wie dir und es wird in
    Zukunft noch vielen mehr so gehen.
    .
    Es gilt die Devise:

    *Angebot und Nachfrage regelt
    die Sache von ganz allein.*
    .
    Das gilt für die Lehrstelle genauso,
    wie für die Arbeitsstelle und
    andere Bereiche.
    .
    Dieses Devise wird aber auch den
    Untergang des Systems
    bedeuten.

  2. Autor Ralf Schumann
    am 12. April 2015
    2.

    Für solche Beratungen ist Ihr Ansprechpartner im Jobcenter zuständig. Diese Plattform ersetzt so eine individuelle Beratung nicht! Lassen Sie sich dort einen Termin geben und setzen Sie hier nicht auf allgemeine Trostspender der Leser.

  3. Autor Erhard Jakob
    am 13. April 2015
    3.

    Auch wenn es hart erscheinen mag,
    möchte ich mich der Meinung
    von Ralf anschließen.

  4. Autor Dominic Friebe
    am 14. April 2015
    4.

    Ich möchte mich für die vielen Antworten bedanken und hoffe, dass da noch mehr kommt.

    Zu der Sache die Frau Steffens geschrieben hat: Daran habe ich auch schon gedacht und ein paar wenige Male habe ich das sogar gemacht. Einmal war da ein Erfolg dabei, aber der war auch nur weil ich "Connections" über meine Mutter hatte. Aber im Grunde ist das eine sehr gute Idee. So auf die gute, alte Masche. :)
    Früher konnte man ja so stumpf gesagt einfach zu nem Betrieb gehen und sich vorstellen. Heute sieht das alles ja ganz anders aus...

    Zu Herr Schumann: Das Jobcenter kann man voll und ganz vergessen. Ich bin (leider) schon weit über 5 Jahre bei denen und die haben mich nie wirklich weiter gebracht. Ich kam von Maßnahme zu Maßnahme und war insgesamt in vier oder fünf Stück. Eine davon war echt gut, die sogar schulischen Unterricht hatte in Mathe, Deutsch, Englisch, Erdkunde und Geschichte. Nebenbei gab es noch kleinere Veranstaltungen. Aber sonst habe ich nur schlechte Erfahrungen mit dem JC gemacht.

  5. Autor Andreas J.
    am 19. April 2015
    5.

    Hallo Herr Friebe,
    wenn sie jetzt bereits 5 Jahre auf der Suche nach einem Ausbildungspltz sind, muß irgend etwas ziemlich schief laufen.
    Im Regelfall sollte man bevor man die Schule beendet bereits einen Ausbildungsplatz und einen Ausbildungsvertrag haben.
    Wenn ich ihren Ausführungen richtig folgen kann, haben sie am Anfang sehr hohe Ansprüche an einem Au8sbildungspltz gehabt, der mit einem Realschulabschluß aber nicht vereinbar ist.
    Ausf die von ihnen genannten Ausbildungsplätze haben sich sicher auch Bewerber mit höherem Schulabschluß beworben und die unternehem werden dann natürlich den höher qualifizierten den Ausbildungsvertra geben.
    Da sie nun seit 5 Jahren nach der Schule immer noch keinen geeigneten Ausbildungsplatz gefunden haben, glaube ich, das die Sache ziemlich schwierig wird, da sie in ihrem jetztigem Alter nicht mehr in einen "normale " ausbildung integriert werden können.
    Was ihnen derzeit bleibt, ist nur das Jobcenter und dort zu versuchen über eine geeignete ABM eine Ausbildung zu absolvieren.
    Dazu wünsche ich ihnen viel Glück und Erfolg.

  6. Autor Ralf Schumann
    am 21. April 2015
    6.

    Sehr geehrter Herr Friebe,
    ich halte es für einen großen Fehler, Ihren Jobcenter-Berater nicht in Ihre Berufsplanung einzubeziehen. Der Berater ist zu Ihrer Unterstützung da. Seine Aufgabe ist die "Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt" und die "Beendigung der Hilfebedürftigkeit". Dazu ist Ihre "Mitwirkung" zwingend erforderlich. Hierzu gehört auch, dass Sie Ihre Berufspläne mit einem quaifizierten Berufsberater von dort besprechen und an einem Psychologischen Test teilnehmen. So kann Ihnen Ihr Berater eine Ausbildung (Umschulung) finanzieren. Die Umschulung ist eine auf zwei Jahre verkürzte Ausbildung, die allerdings im Gegensatz zur dreijährigen dualen Ausbildung kein Praktikum beinhaltet. Der Vorteil hier ist die höhere Sozialleistung (Hartz 4) und die Unabhängigkeit von einer Zusage einer Ausbildungsfirma. Das bedeutet für viele Langzeitarbeitslose
    eine echte Chance.
    .
    Welche Antwort erwarten Sie an dieser Stelle von Frau Merkel? Wollen Sie Ihr persönlicher Assistent werden oder sich in einem Referat um einen Ausbildungsplatz als Gamedesigner bewerben?
    .
    Die Berufsberatung in den Jobcentern, gerade in den U25-Bereichen der Jobcenter (für Jugendliche), ist sehr professionell. Wer hier seine Chance verpasst, verpasst in der Regel auch die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. In Deutschland werden Fachkräfte benötigt. Zur Fachkraft wird man nur durch Bildung und Bildung erreicht man durch Motivation. Zu Hause sitzen und jammern hilft ebenso wenig wie unrealistische Berufsvorstellungen.
    .
    Einer der häufigsten Ausbildungswünsche langzeitarbeitsloser Hartz 4-Empfänger ist immer wieder der Gamedesigner. Auch wer tage- und nächtelang Spiele im Internet spielt anstatt sich mit der realen Berufswelt zu beschäftigen, ist für diesen Beruf zwangsläufig geeignet. Am Design und der Programmierung sind Akademiker beteiligt und keine Hobbyspieler.
    .
    Nutzen Sie Veranstaltungen von und bei Arbeitgebern, die über das Jobcenter geboten werden. Hier sind Sie eine gefragte Fachkraft, sollten Sie ernsthaftes Interesse an einer beruflichen Zukunft haben.

  7. Autor Erhard Jakob
    am 24. April 2015
    7.

    Wie soll das Enden?
    Es wird nicht gut
    enden!

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