Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor F. Lehrieder am 02. April 2015
12931 Leser · 14 Kommentare

Kultur, Gesellschaft und Medien

Internetverbindung auf dem Land

Sehr geehrte Damen und Herren,

ohne große Umschweife möchte ich zum Punkt kommen. Wieso wird man in Deutschland als Bürger im Ländlichen Raum so benachteiligt was den Internetzugang anbelangt? Alternativen wie Lte will ich als Antwort nicht hören, zumindest nicht so lange die Tarife trotz horrender Kosten nach lächerlichen 15 GB bzw 30GB auf 0,384MB/s gedrosselt werden. Sie, liebe Politiker, versprechen und versprechen, geben die Milliarden, welche für inner ländliche Angelegenheiten wesentlich sinnvoller wären, für... nun ja "externe Belange" aus.
Sie sollten, vor allem in Hinblick auf die nächsten Bundestagswahlen, vielleicht per Gesetz eine Mindestversorgung von 6 MB/s anordnen, wobei dies für Internationale Verhältnisse mittlerweile auch eine Lächerliche Geschwindigkeit wäre. Sehen Sie sich bitte dass von mir beigefügte Youtube video, welches ich unter erschwerten Bedienungen gefunden habe, an. DAS ist der "IST-Zustand" in vielen ländlichen Gebieten. Sind wir hier weniger Wert als Bürger in München, Frankfurt, Berlin oder Köln? Auch auf dem Land muss man Arbeiten, telefonieren und E-Mails schreiben. Auch hier möchte man vielleicht Filme über das Internet ansehen können. Wieso unternehmen Sie nichts? Ein Weg wäre auch die LTE Drossel zu verbieten bzw. auf eine Höhere Übertragungsrate zu limitieren. Aber nicht einmal dazu sehen Sie sich wie es aussieht in der Lage...
Um es kurz zu machen, ich bin von unserer Regierung enttäuscht!
Ich hoffe auf baldige Antwort.

mit freundlichen Grüßen
Frederic Lehrieder

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 28. April 2015
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Lehrieder,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Ihre Enttäuschung über die bislang mangelhafte Versorgung der ländlichen Räume mit schnellem Internet ist nachvollziehbar. Die Bundesregierung hat das Problem erkannt; es ist einer der Gründe dafür, dass sie die Digitale Agenda beschlossen hat. Das wichtigste Ziel ist die bundesweite Versorgung der Bevölkerung mit schnellem Internet bis 2018, konkret mit 50Mbit/Sekunde. Dazu stellt die Bundesregierung aus dem Verkauf freier Funkfrequenzen Frequenzen für mobiles Breitband im ländlichen Raum zur Verfügung.

Die Versorgung mit schnellem Internet ist allerdings nicht nur eine Aufgabe des Bundes. Hier sind auch die Bundesländer in der Pflicht, von denen manche mehr und andere weniger Geld zur Verfügung stellen. Gleiches gilt für das Engagement der Städte und Gemeinden. Die Umsetzung liegt vor allem in der Verantwortung der Kommunen. Wir empfehlen Ihnen deshalb eine Anfrage bei der Kommune, warum die Versorgung vor Ort so unzulänglich ist.

Unternehmen, die den Internetzugang betreiben, können dabei mit einer finanziellen Unterstützung durch die öffentliche Hand rechnen. Das geschieht über verschiedene Förderprogramme, die die Bundesregierung auch weiterhin unterstützt.

Wir hoffen wir, dass auch bei Ihnen das schnelle Internet bald Einzug hält!

Weitere Informationen:

http://www.digitale-agenda.de/Webs/DA/DE/Home/home_node.html

http://www.bmvi.de/DE/Digitales/digitales_node.html

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (14)Schließen

  1. Autor Gabriele Klein
    am 02. April 2015
    1.

    Gebe Ihnen vollkommen Recht, für 17.98 wäre mir ein wohlfunktionierendes Internet lieber.. als die Möglichkeit "Traumschiffe" auf der Mattscheibe vorbeiziehen zu lassen.....

  2. Autor Erhard Jakob
    am 03. April 2015
    2.

    Geld regiert die Weltbzw. die BRD.
    Da kann die Regierung auch
    nicht viel machen.
    .
    Auch eine *(rechte) Gauweiler- oder eine
    (linke) Wagenknecht-Regierung* wird
    daran nichts ändern können.

  3. Autor Wolfgang Altvater
    am 04. April 2015
    3.

    Hallo
    mein Satelitt ist am Freitag Abend auch ein wenig überlastet, wohl dem der LTE überhaupt nutzen kann. Ich habe nach langem hin und her (1/2 Jahr) nun endlich einen analogen Telefonanschluss erhalten, damit ich überhaupt telefonieren kann, der Ping vom Satellit ist einfach zu groß. Dieser ist schon seit den 50`er als Standard erhältlich gewesen, aber heute will das niemand mehr verkaufen. Danke liebe Regierung für die teilweise Privatisierung unserer Telekommunikations Branche. Verantwortung Adjeu.
    freundliche Grüße vom schönen Land
    Wolfgang Altvater

  4. Autor Chris Stamitz
    am 05. April 2015
    4.

    Der Grund dafür ist "Crowding Out", die Konzerne warten auf Subventionen, die ihnen vollmundig versprochen wurden. Warum braucht man eigentlich Subventionen für den Breitbandausbau? Es wäre besser nur Subventionen für Bürgerfunk zu geben, der auch den Bürgern gehört.

  5. Autor Gabriele Klein
    am 10. April 2015
    5.

    ... finde die fehlende Infrastruktur respektive Internet auf dem Lande besonders fatal, da man ja gerade im ländlichen Raum das Internet für Besorgungen gut brauchen könnte, z.B. da wo die Reise zum Zentrum nicht ganz leicht fällt.

  6. Autor Gabriele Klein
    am 10. April 2015
    6.

    ..... PS: auch frage ich mich wie man da das PC know-how und den richtigen Umgang mit dem Internet von jungen Menschen fördern will, wenn die Infrastruktur dies von vornherein nicht zulässt

  7. Autor Frederic Lehrieder
    Kommentar zu Kommentar 6 am 12. April 2015
    7.

    Erfrischend, dass es wirklich auch Leute gibt die meine Meinung teilen.
    Ich z.B. bin gelernter Produktdesigner. Wie soll man in diesem Berufsfeld heute noch ohne schnelles Internet arbeiten können?
    Unsere Politiker und die Internetgiganten sollten eventuell bedenken, dass nicht jeder in der Großstadt lebt oder gar leben möchte.

  8. Autor Dominic Friebe
    am 14. April 2015
    8.

    Ich stimme Herrn Lehrieder auch voll zu. Ich lebe genauso auf dem Land. Jetzt nicht wie ein Bauer mit seinen Ställen und seinem Vieh, aber ich wohne im Ortsteil einer fast 10.000 Menschen Gemeinde die selbst 50.000 VDSL ermöglicht. Wir im Ortsteil haben aber maximal eine 2000'er DSL Leitung. Hört sich ja zuerst recht akzeptabel an, aber wenn man zu zwei im Internet ist, dann hat der zweite Nutzer einen Ping von bis zu 8000 ms und mehr, wenn der erste im Internet surft. Zwei Häuser weiter haben mal Freunde gewohnt die auch eine 2000'er Leitung hatten und die hatten bei einer Zwei-Personen-Nutzung keine Highpings im 1000'er Bereich.
    Also wäre meiner Meinung nach eine Internetleitung von mindestens 6000 ein guter Wert. Nicht zu vergessen, dass sie stabil und ohne Volumenbegrenzung sein soll.

  9. Autor Erhard Jakob
    am 14. April 2015
    9.

    Es geht hier doch nicht um unsere Politiker. Die haben doch nicht
    das Geld und somit auch nicht das Sagen, was hier gemacht wird.

  10. Autor Erhard Jakob
    am 15. April 2015
    10.

    *Unsere Politiker und die Internetgiganten sollten bedenken, dass
    nicht jeder in der Großstadt lebt oder gar leben möchte.*
    .
    Das bedenken sie ja auch? Nur haben die Politiker nichts
    zu sagen und die *Wirtschaftgiganten* richten sich nach
    dem *Profit* bzw. Gewinn. Wenn die Politiker (Staat)
    den Ausbau bezahlen und die Unternehmer nur den
    Gewinn einstreichen brauchen, dann machen
    sie den Ausbau sofort.

  11. Autor Frederic Lehrieder
    Kommentar zu Kommentar 10 am 16. April 2015
    11.

    Wenn die Politik so machtlos ist, wie sie sagen, darf aber auch keine Aussage seitens der Politik wie die getroffen werden, dass bis zum Jahr 2018 die Geschwindigkeit von 50 MB/s flächendeckend in Deutschland verfügbar sein wird. Gern verweise ich auf folgenden Artikel:

    http://www.merkur-online.de/wirtschaft/internet-deutschla...

    Erreichen kann man das Ziel, keine Frage. Aber eben auch inklusive gedrosseltem LTE. Und dies schafft wieder eine Benachteiligung für Bürger, welche eben auf keine andere Technologie zurückgreifen können.

    Ebenfalls interessant, der Ausbau kostet laut Herrn Dobrindt 20 Milliarden Euro, der Telekom Chef geht hingegen von 25 Milliarden Euro aus.

    Wieder verweise ich sie an dieser Stelle gerne an eine weitere Quelle:

    http://www.crp-infotec.de/01deu/finanzen/bundeshaushalt_a...

    33 Milliarden Euro für Verteidigung, dem entgegen stehen 23,3 Milliarden Euro für Verkehr und Digitales an geplanten Ausgaben. Für mich verdeutlichen zum einen die jeweiligen Summen und zum anderen die Zusammenfassung von Verkehr und Digitalem den niedrigen Stellenwert der digitalen Belange innerhalb unserer Regierung.

    Zum Abschluss noch ein letzter Verweis, welcher verdeutlicht, wie weit zurückgeschlagen wir was die Netzgeschwindigkeit sind

    http://de.statista.com/statistik/daten/studie/224924/umfr...

  12. Autor Frederic Lehrieder
    Kommentar zu Kommentar 9 am 16. April 2015
    12.

    Wenn hier Ironie im Spiel sein sollte, bravo!
    Andernfalls... nun ja ich hoffe auf die Ironie.

  13. Autor Gabriele Klein
    Kommentar zu Kommentar 7 am 17. April 2015
    13.

    .... leider funktionniert es auch in der Großstadt nicht. Also die Stadt verhält sich zum Land wie Sehr sehr langsam zu Sehr sehr sehr sehr langsam.

  14. Autor Erhard Jakob
    am 19. April 2015
    14.

    Frederic,
    wieviel Spaß (Ironie) und wieviel Ernst (Wahrheit)
    hier im Spiel ist, weiß ich selbst nicht. Ich
    vermute eine ganze Menge.
    .
    Gabriele,
    die Geschwindigkeit wird doch nicht von den Politikern
    sondern Investoren (Geldleuten), bestimmt.

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