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Abstimmungszeit beendet
Autor Beate Doeller am 15. Mai 2015
7900 Leser · 2 Kommentare

Familienpolitik

Familienpolitik aktuell + Kita Streiks

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Würden Sie Ihre Familienpolitik als familienfördernd einstufen? Ihre Maßnahmen scheinen oft an falscher Stelle angesetzt.

Mit Maßnahmen wie Kindergartengarantie für U3 oder dem Betreuungsgeld haben Sie falsche Anreize gesetzt. Dass das Betreuungsgeld lediglich dazu führt, dass Kinder aus bildungsfernen Familien zuhause betreut werden, haben Studien bewiesen. Warum wurden von Ihnen daraufhin keine Gegenmaßnahmen ergriffen?

In der Vergangenheit hatte ich nie ein Problem, eine qualifizierte Tagesmutter für ein Kind zu finden. Die gesetzliche festgelegte Einführung der Kindergartengarantie hat Familien bislang nur geschadet:
• Die Kommunen können diesen Mehraufwand nicht finanzieren
• Die Kita Gebühren sind enorm gestiegen und belasten Familien
• Der Bedarf an Erziehern ist gestiegen, so dass durch Personalmangel die qualitative Betreuung und Förderung der Kinder in den Kitas nicht mehr gewährleistet werden kann
• Hortplätze wurden gestrichen, so dass das Problem der Kinderbetreuung nun in das Grundschultalter verlegt wurde. Warum unterstützt der Bund die Kommunen nicht besser bei dieser Aufgabe?

Für uns Familien erweckt Ihre Familienpolitik den Eindruck, dass für Kinder kaum Geld da ist, obwohl dies die sinnvollste Investition in die Zukunft Deutschlands darstellt.

Ich fordere Sie daher auf, Ihre Familienpolitik an die wahren Bedürfnisse der Familien anzupassen und die Kommunen stärker zu unterstützen bei der Finanzierung der Kinderbetreuung, damit der Streik innerhalb weniger Tage abgebrochen werden kann.

Ich arbeite bei einem Unternehmen mit knapp 10.000 Mitarbeitern, hier gab es nun etliche leere Arbeitsplätze aufgrund des Kita-Streiks. Die wirtschaftliche Bedeutung ist nicht zu unterschätzen.

Mit freundlichen Grüßen,
Beate Döller

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Oliver Meineke
    am 23. Mai 2015
    1.

    Wenn wir in unsere Kinder investieren würden, müssten diese mit weniger als 3 Jahren nicht in unwirtschaftlichen Krippen ausharren, sondern könnten ihren Entwicklungsbedürfnissen entsprechend an der Seite ihrer Mütter ins Leben finden. Ab 3 Jahren ist ein Kindergarten entwicklungsabhängig eine empfehlenswerte Einrichtung für Kinder.

    Statt aber jeden Krippenplatz mit durchschnittlich 1.000 Euro pro Monat zu subventionieren, benötigen wir im Gegenteil ein viel höheres Betreuungsgeld, damit die Eltern wirklich entscheiden können, ob sie die wahren Kosten einer Krippe tragen wollen, oder ob sie in Glück und Gesundheit ihres Kindes investieren wollen.

    Hier zeigt sich letztlich, dass Kinder sich nicht wehren können und Krippen sich nicht an den Kindern orientieren, sondern dazu dienen, der Wirtschaft mit den Müttern ein großes Fachkräftereservoir und damit ein niedriges Gehaltsniveau zu sichern. Alles ausser dem Kinder- und dem Betreuungsgeld ist letztlich eine Bevormundung der Familien.

    Dass Sie sich an die Bundeskanzlerin direkt wenden, halte ich für gut. Dort wurde mit dem Rechstanspruch auf den Krippenplatz die Kosteneskalation im Jahr 2007 losgetreten und dort muss sie auch gelöst werden. Dass Eltern Rathäuser besetzen, finde ich falsch. Der Protest muss nach Berlin getragen werden, wo man sich wahrscheinlich bereits genüsslich überlegt, wie man in der aktuellen Krise als strahlender Retter auftreten kann.

  2. Autor Gabriele Klein
    am 04. Juni 2015
    2.

    ..... dass die Kitagebühren gestiegen sind ist kein Wunder, das wenige das wie es scheint die Kitas wohl über den Bund bekommen kassiert die GEZ durch die Hintertüre wieder ab im Gegenzug gibt es dann statt der Amme ne Flimmerkiste die macht viel weniger Probleme, ist immer bereit und streikt auch nicht. Was wollen Sie mehr?

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