Sehr geehrter Herr Schminke,
vielen Dank für Ihre Fragen, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Die Bekämpfung der militanten Gruppierung ISIS ist keine einfache Aufgabe. Es ist der internationalen Gemeinschaft jedoch inzwischen gelungen, eine Allianz gegen ISIS zu bilden. Arabische Staaten wie Jordanien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben hier die Führungsrolle übernommen. Der Vormarsch der ISIS im Nordirak und in Kobane konnte zunächst gestoppt werden.
Deutschland trägt durch Ausbildung militärischer Kräfte im Nordirak und die Lieferung von Ausrüstung zum Kampf des Irak gegen ISIS bei. Für eine Friedensmission der Vereinten Nationen sind die notwendigen Bedingungen derzeit allerdings nicht gegeben. Eine solche Mission setzt u. a. eine Anfrage der betroffenen Staaten an die UN und einen einheitlichen Beschluss im Sicherheitsrat voraus.
Wichtig aus Sicht der Bundesregierung ist, dass die sunnitische Bevölkerung in der Region eine politische und wirtschaftliche Perspektive erhält, um dem Terror den Boden zu entziehen. Daran arbeitet Ministerpräsident Al-Abadi. Außerdem müssen die von ISIS befreiten Gebiete stabilisiert werden. Deutschland hat in der Anti-ISIS-Koalition zusammen mit den Vereinten Arabischen Emiraten den Vorsitz der Gruppe "Stabilisierung" übernommen. So wurde mit den UN ein Fonds aufgelegt, um die Lebensbedingungen der Menschen dort zu verbessern. Ziel ist, ein Mindestmaß an Gesundheitsfürsorge, Ernährung und Kleidung bereitzustellen. Deutschland zählt zu den größten Geberländern für humanitäre Hilfe in Syrien, Irak und den Nachbarländern.
Der Kampf gegen ISIS hat auch innenpolitische Auswirkungen: Da seit 2012 rund 600 Islamisten aus Deutschland in Richtung Syrien ausgereist sind, ist die Änderung des Personalausweisgesetzes ein wichtiges Instrument, um islamistische Radikalisierung bei uns zu verhindern. Reisen von Personen, die die innere oder äußere Sicherheit Deutschlands gefährden, sollen so wirksam und nachhaltig unterbunden werden.
Zu Ihrer Eingangsfrage: Wenn die Medien nicht immer die Namen von Menschen auf den Pressefotos angeben, so dient das dem Schutz der abgebildeten Personen. Nicht jeder möchte, dass sein Name öffentlich bekannt wird. In dem von Ihnen erwähnten Fall kann es auch der Sicherheit der Angehörigen dienen.
Weitere Informationen: zum Kampf gegen ISIS http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Regionale...
zu Reisen von Dschihadisten http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/01/...
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 02. Juni 2015
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