Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Sebastian Lüning am 08. Juni 2015
20710 Leser · 7 Kommentare

Umwelt und Tierschutz

Kampf gegen Erderwärmung

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Ich beziehe mich auf den Artikel "Kampf gegen Erderwärmung: Klimaschutz hat Priorität” auf http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/02/....

1) Sie schreiben (mit Bezug auf Deutschland):
“Extreme Wetterereignisse häufen sich”
Auf welche wissenschaftlichen Arbeiten und Zeiträume beziehen Sie sich? Meines Wissens fanden die meisten Studien für die vergangenen 100 Jahre KEINE Zunahme der Wetterextreme in Mitteleuropa.

2) Sie führen in den Einschubboxen “Dauerregen und Sturmfluten nehmen zu” und “Die fünf größten Naturkatastrophen 2014” Beispiele für Extremwetterereignisse auf. Derartige Aufstellungen lassen sich für jedes beliebige Jahr erstellen. Klimatisch relevant sind in diesem Zusammenhang vor allem Langzeittrends der letzten 100-300 Jahre. Wie sehen diese aus? Was ist die Intention Ihrer Auflistungen?

3) Sie schreiben:
“Der Klimawandel verursacht hohe Kosten. Die Gesamtkosten durch Naturkatstrophen lagen 2014 weltweit bei 110 Milliarden Dollar. Ein Zyklon in Indien verursachte zum Beispiel einen Schaden von sieben Milliarden Dollar.”
Wissenschaftliche Arbeiten zeigen jedoch, dass der beobachtete Anstieg der globalen Extremwetterversicherungsschäden fast vollständig auf sozioökonomischen Gründen basiert.

4) Sie zitieren Peter Höppe von der Munich Re: “Schadensrelevante durch Gewitter bedingte Unwetter nehmen in verschiedenen Regionen wie den USA und in Mitteleuropa nachweislich zu“.
Was ist mit anderen Gebieten der Erde? Wie sieht es im globalen Durchschnitt aus? Kann ausgeschlossen werden, dass es sich um natürliche Schwankungen/Verschiebungen handelt?

Vielen Dank für Ihre Antwort im voraus.

Mit besten Grüßen

Sebastian Lüning

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 22. Juni 2015
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Lüning,

vielen Dank für Ihre Fragen zum Klimawandel.

Sie hatten sich mit Ihrem Anliegen bereits im März an das Bundespresseamt gewandt und dazu eine Antwort erhalten. Bitte wenden Sie sich mit wissenschaftlichen Fragen, die den Klimawandel betreffen, an die Pressestelle des Bundesumweltamtes.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (7)Schließen

  1. Autor Uwe Haase
    am 09. Juni 2015
    1.

    Sehr geehrter Herr Ollermann,

    Klimawandel ist keine Glaubensangelegenheit, sondern Fakt. Evolution und Klimawandel sind die zwei Seiten einer Medaille, extreme Klimaveränderungen innerhalb kürzester Zeit leiteten in Ostafrika z.B. unsere Menschwerdung ein. Anders verhält sich dies bei der Wortkombination „Klimawandel stoppen“, dort betreten Sie tatsächlich religiöses Terrain. Weil solche Aussagen natürlichen göttlichen Anspruch besitzen. Zum Thema CO2 und Regenwald (Pflanzen) sollten Sie den Begriff „Kohlenstoffdioxid-Assimilation“ nachlesen. Das großflächige Abholzen des Regenwaldes ist tatsächlich ein Problem (z.B. Biodiversität), hat aber nicht direkt etwas mit dem angefragten Thema zu tun. Die Anfrage verstehe ich als berechtigte Quellenanfrage bezüglich der Aussagen der Bundesregierung. Weil einige dieser Aussagen sogar konträr zum 5.IPCC-Bericht (nicht die Zusammenfassung für Entscheider) stehen. Und zur Beruhigung, selbst das PIK spricht bei den postulierten „Worst Case “ Szenarien nicht von der Vernichtung der menschlichen Rasse, dies würde selbst dort den Rahmen sprengen.

    MfG

  2. Autor Andreas Neuss
    am 10. Juni 2015
    2.

    Die kommt man denn auf eine Kausalität zwischen CO2 Produktion steigt und Regenwald wird deswegen kleiner ? Der Regenwald wird wegen seinem Holz gerodet, er stirbt nicht durch CO2 in der Atmosphäre. Im Gegenteil, eine höhere CO2 Konzentration ist für Pflanzen förderlich, da sich dann um es einfach auszudrücken, besser atmen können.

    Außerdem ist der Kohlenstoff in CO2 ein wichtiger Baustein für Pflanzen und das dabei frei werden O2 alias Sauerstoff wird wieder in die Atmosphäre abgegeben.

    Es gibt nur einen Grund für diesen CO2 Wahn: Geld. Es geht um Milliarden. Milliarden für das Steuersäckel, Milliarden für Konzerne. Eine win win Situation, naja... Nicht außer für den Ottonormalmenschen. Aber die haben dafür ihre Klimareligion und ihr Bedürfnis nach Angst wird befriedigt.

  3. Autor Dr.Wolfgang Paul Bayerl
    am 10. Juni 2015
    3.

    3 hat recht, das ist noch recht milde formuliert.
    Jeder Grashalm, jedes grüne Blatt, jedes Stück Holz, jeder Apfel und all das Korn, von dem unser täglich Brot gebacken wird stammt aus diesen CO2 -Molekülen in der Luft. Wir sollten dankbar dafür sein. Interessanterweise sind die Tropenwälder selbst nicht nur Verbraucher, sondern die größten kontinentalen Produzenten (Quellen) von CO2.
    Der CO2-Anstieg des letzten letzten Jahrhunderts ist also ein ungeplanter Glücksfall für Natur und Mensch, die Erde ist grüner geworden, die Wüsten kleiner, die Ernteerträge sind gestiegen.

  4. Autor Dr.Wolfgang Paul Bayerl
    am 12. Juni 2015
    4.

    zu 5.) wer hier öffentlich postet (widerspricht) sollte wenigstens die Fakten kennen, die besagen, dass die Sahara seit den 80ger Jahren vom Süden her grüner wird. Gerade die Sahelzohne, nicht nur Gras sondern Bäume, Akazien.
    Das zeigen auch die Satellitenbilder. Alleine im Staat Niger kommen seit 20 Jahren jährlich 250.000 Hektar neuer Baumbestand hinzu! Das entspricht zusammengenommen einer Fläche, die etwa so groß ist, wie die Niederlande. Und darüber sollte man sich freuen, wenn es mal eine positive Nachricht ist und keine Katastrophenmeldung, die einen da aus Afrika erreicht.
    Das heißt gerade nicht, dass ich Rodungen plädiere. Aber auf diesen Plantagen werden ja gerade die idiotischen "erneuerbaren Energiequellen" der grünen Ideologen angepflanzt, was mich auch in Deutschland selbst zunehmend nervt, alles mit Subvention durch die Steuerzahler natürlich, Mais und Raps zum verfeuern, statt Gas, Öl und Kohle.
    Natürlich ist der CO2-Anstieg ein ungeplanter Glücksfall:
    Dieser "Luftdüngungseffekt" hat zu folgenden mittleren Ertragssteigerungen geführt hat:
    70% für C3-Getreide,
    
28% für C4-Getreide, 

    33% für  Obst und Melonen,
    
62% für Hülsenfrüchte, 

    67% für Wurzel- und Knollengewächse und
    
51% für Gemüse.

    nach Mayeux et. al. (1997) und Idso und Idso (2000)
    das wird von niemand bestritten
    und kann übrigens im Gewächshaus mit CO2 noch gesteigert werden.
    In der Erdgeschichte, aus der z.B. unser Getreide stammt (C3-Getreide) war der CO2-Gehalt wesentlich höher, die Pflanzen befinden sich quasie im CO2-Mangelzustand.

    Der CO2-Anstieg ist ein Glücksfall, es darf ruhig noch etwas mehr werden,
    nur sollte es nicht kälter werden, das würde alles wieder verschlechtern.
    Die meisten Experten rechnen leider mit einer Abkühlung, die Sonne, unsere Wärmequelle, soll die Ursache sein. Die Winter sind bei uns in Deutschland schon länger kälter geworden und auch die Forsythienblüte verspätet sich.

    Kopf hoch,
    freundliche Grüße

  5. Autor Uwe Haase
    am 14. Juni 2015
    5.

    Sehr geehrter Herr Ollermann,

    Sie vermengen leider weiterhin unterschiedliche Sachthemen miteinander. Wer den Regenwald tatsächlich röcheln hört und Fieber bei Planeten befürchtet ist wohl eher Anhänger der Gaia-Hypothese. Schauen Sie mal, deshalb der Regenwald gerodet wird.
    https://www.regenwald.org/regenwaldreport/2012/364/biodie...
    http://green.wiwo.de/studie-biotreibstoffe-sind-klimascha...

    "Ein Beispiel ist die Produktion von Palmöl in Indonesien. Durch Zerstörung von Regenwald und Entwässerung von Torfböden verursacht die Energiegewinnung aus Palmöl rund 10-fach höhere CO2-Emissionen, als wenn die gleiche Energiemenge aus Erdöl gewonnen werden würde. Gleichzeitig werden durch die Bioenergieproduktion in Indonesien die letzten Rückzugsgebiete des Orang-Utan unwiederbringlich zerstört. Indonesien plant bisher die zusätzliche Produktion von Biotreibstoff auf fünf bis sechs Millionen Hektar, das ist mehr als die Fläche der Schweiz. Würden die Sumpfregenwälder Central Kalimantans (12 Millionen Hektar) in Palmölplantagen zur Gewinnung von Biosprit umgewandelt, würden dadurch rund 100 Milliarden Tonnen CO2 aus Holz und Torfböden freigesetzt, das entspräche dem Hundertfachen der jährlichen CO2-Emissionen Deutschlands (knapp 900 Millionen Tonnen), dem 15-Fachen der jährlichen Emissionen Europas und dem mehr als Dreifachen des CO2-Weltausstoßes von 2004 (28,2 Milliarden Tonnen). Weitere Anbauländer für Palmöl sind Malaysia, Brasilien, Kolumbien, Thailand, Papua Neuguinea, Nigeria und die Elfenbeinküste. Um eine nur 20%ige Biospritbeimischung zu dem heutigen globalen Treibstoffverbrauch nur des Verkehrsektors mit Palmöl zu erzeugen, würde eine Fläche von ca. 120 Millionen ha benötigt."
    https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/biokraftstoff_178...

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