Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Mirko Zuleger am 01. Juli 2015
6980 Leser · 0 Kommentare

Außenpolitik

Griechenland- und Flüchtlingsproblem Win-Win

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
ohne Frage wird Europa viel Geld für Griechenland ausgeben müssen (mit oder ohne Grexit). Wäre es nicht besser, dies nicht als Almosen, sondern für eine echte Gegenleistung auszugeben? Mit der Gründung einer europäischen Einwanderungsbehörde -mit Sitz in Griechenland- könnte das Heer der "überschüssigen" griechischen Beamten sinnvoll eingesetzt werden. Mit einer gleichzeitigen Gründung einer modernen, humanen (aber sozial angepassten) Einwanderungs- und Asylstadt in einer strukturschwachen Region in Griechenland (dem gleichzeitigen Sitz der neuen Einwanderungsbehörde) würden tausende Arbeitsplätze im Bau- und Servicesektor für Griechenland entstehen. Hilfsorganisationen können sich gerne arrondierend und prozessbegleitend im Umfeld mit Niederlassungen ansiedeln. Kasernierungscharakter sollte vermieden werden.
Das Geld wird ohnehin jetzt und später auszugeben sein. Nur aktuell fehlt es an einer Zukunftsvision- das Agieren der Zuständigen erscheint hilflos und aktionistisch - schafft eher Unmut und Ablehnungshaltung. Mit meiner nur kurz beschriebenen Lösung würden wir das Geld nicht 2x ausgeben. Griechenland erhält weiter Finanzen, zusätzlich aber eine wichtige Aufgabe und eine Perspektive durch viele neue Arbeitsplätze. Zugleich wird Griechenland in Europa neu positiv wahrgenommen, nicht als Bettler, sondern als Problemlöser. In Europa endet die Flüchtlingsodyssee und das ständig neue Unterbringungschaos. Alle Anträge werden in Erstzuständigkeit durch die neue Behörde entschieden. Die aufgeheizte Lage in einigen Ländern sollte sich zudem beruhigen. Nur positiv verbeschiedene Asylanten werden nach Schlüssel weiterverteilt. Europa würde ein besseres, geordnetes Bild bei der Bewältigung seiner Krisen abgeben. In diesem Rahmen könnte auch ein europäisches Einwanderungs- und Asylgesetz erlassen werden.

Mit besten Grüßen und bestem Dank für Ihre Aufmerksamkeit

M. Zuleger