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Abstimmungszeit beendet
Autor Herbert Linke am 16. Juni 2015
10649 Leser · 9 Kommentare

Außenpolitik

EU Fehlkonstruktion

Was ist das fuer eine EU wo im Nachhinein ein Austritt per Volksentscheid moeglich ist ? Wo links - oder rechtsradikale Regierungen, wenn sie an die Macht kommen, ebenfalls jederzeit einen Austritt aus dem Euro oder aus der EU bewerkstelligen koennen ?
Warum hat man VOR der Gruendung der EU keine Volksentscheide durchgefuehrt?
Diese Fehlkonstruktion kann nur am Leben erhalten werden wenn man eine gemeinsame EU Regierung zustande bringt. Letzteres duerfte allerdings fuer lange Zeit noch ein Wunschtraum bleiben.

Kommentare (9)Schließen

  1. Autor Christian Adrion
    am 16. Juni 2015
    1.

    Austritt muß immer möglich sein. Jedes Volk muß frei über sein Souveränität entscheiden dürfen. Ich müchte in keinem Zwangseuropa leben müssen.

  2. Autor Herbert Linke
    am 16. Juni 2015
    2.

    Jedes Volk muss VOR dem Eintritt in die EU darueber entscheiden ob es seine Souveraenitaet zugunsten einer groesseren Gemeinschaft aufgeben will.
    Haette man diese Volksentscheide durchgefuehrt waere die heutige EU mit Sicherheit sehr viel kleiner.

  3. Autor Herbert Linke
    am 18. Juni 2015
    3.

    Die EU kann kein Verein sein dem man beitritt und den man jederzeit wieder verlassen kann.
    Hat ein Staat durch eine Volksbefragung seine Souveraenitaet zugunsten der EU aufgegeben, dann ist er auf Gedeih und Verderb mit dieser Staatengemeinschaft verbunden.
    Leider hat man keine Volksbefragungen durchgefuehrt, bzw. will diese nun wie in England im Nachhinein machen.
    Politiker halten sich immer fuer klueger als das Volk und faellen solche schwerwiegenden Entscheidungen ohne das Volk zu fragen.

  4. Autor Helmut Krüger
    am 02. Juli 2015
    4.

    Auch hier: Selten ist eine so grandiose Jahrhundert-Idee so jämmerlich an die Wand gefahren worden wie die Idee eines gemeinsamen Europas, nach Jahrhunderten von Kriegen und der Tatsache, dass sich dieser Kontinent zweimal selbst in Schutt und Asche gelegt hat. Das zweite Mal bei Anstiftung und Raubzug von uns Deutschen.
    -
    Europa war Vision, nur deshalb hat die EU getragen und heute werden tatsächlihe Visionen wie jene von Robert Schuman unter Wirtschaftsvorbehalt gestellt, dass sie "sich rechnen müssen."
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    Genau das halte ich für den Abgesang auf die EU: Mit Materiellem wird in die EU hinein geködert, und mit ausschließlich Materiellem wird die EU scheitern.
    -
    Diese grandiose Idee ist nur zu retten mit Erstarken der politischen Dimension. Das aber können sich offenbar mehr und mehr nicht mehr vorstellen, je weiter denn der Krieg inmitten von Europa zeitlich wegrückt.

  5. Autor Herbert Linke
    am 05. Juli 2015
    5.

    Am Anfang eines Grossprojektes wie die EU steht immer die Vision.
    Dann kommt die Realitaet und damit kommen die wirtschaftlichen Zwaenge..
    Alle wollten oder wollen noch in die EU weil sie sich wirtschaftliche Vorteile versprachen oder versprechen.
    So ist nun mal der Mensch. Eigennutz geht vor Gemeinnutz.
    Nur mit einer gemeinsamen Regierung ist diese Fehlkonstruktion noch zu retten.

  6. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 5 am 06. Juli 2015
    6.

    "So ist nun mal der Mensch. Eigennutz geht vor Gemeinnutz."
    -
    Dass die überwiegende Realität so ist, darin möchte ich Ihnen selbstverständlich nicht widersprechen, Herr Linke ...
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    ... dass dies aber ggf. unabdingbar so sein müsse, darin allerdings schon.
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    Ich finde, das ist eine Frage eines im Menschen wurzelnden Menschenbildes. Ich glaube nicht, dass es das "innerste Wesen" eines Menschen sei, sich in Dauerkonkurrenz gegenüber einem anderen zu befinden und in dieser Hinsicht gegenüber einem anderen in einem Vorteils-/Nachteilsdenken befangen zu sein.
    -
    Schauen wir um uns und wir finden alle Verhaltensweisen: Menschen, die als getreues Abbild einer Konkurrenzgesellschaft gelten können und Menschen, die sich entfernt davon wissen und nur genau in jenen Bereichen bedingte Mitspieler sind, wo dies absolut nicht anders ginge.
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    Erst aus der KonkurrenzLOSIGKEIT erwächst eine Einmaligkeit, die wir uns als Menschen zugutehalten, also bewusst halten können. Nicht als Besseres gegenüber anderen, sondern als je und je besonderes für sich.
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    Und ich glaube, dass eigentlich sogar DIES die Inspirationsquelle der EU-/EWG-Gründung seinerzeit war: Deutschland und Frankreich mit spezifischen Eigenarten, die sich einer Bewertung eines Besseren und Schlechteren schlichtweg entziehen.

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