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Abstimmungszeit beendet
Autor F. Ladaki-Schmidt am 14. August 2015
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Soziales

Wird es der deutschen Regierung und ihren Vertretern gelingen, dem politisch en Spagat Griechenlands im Namen der Ehre standzuhalten?

Sehr geehrte Bundeskanzlerin,
man soll die Souveränen in Griechenland erst zähmen, damit sie im Anschluß ihr anarchisches und unregiebares Volk zähmen können. Die Zähumg des widerspenstigen Griechenlands scheint nur über diesen Weg zu gehen. Die Regierenden brauchen unbedingt Europa, um diese Zähmung durchführen zu können. Wenn man es denen überläßt. wird es nie gelingen. Die Gründe dafür sind vielfältig und komplex. In diesem Zusammenhang wird Europa selbstversständlich mißbraucht, denn die Reformen werden letztlich nicht von den eigenen Souveränen ausgerufen, sondern von der Autorität eines großen Anderen jenseits der eigenen Grenzen. Wenn aber die Zähmung so dennoch funktionieren könnte, damit endlich die griechische Gesellschaft in die Gegewart ankommen kann, wäre es eine hervorragende Angelegenheit. Die ganze Sache erinnert nicht nur an die Komödie von Shakespeare "Die Zähumg der Widerspenstigen", sondern auch an den kleinen Prinzen von Saint-Exupéry. Dort bittet der Fuchs den Prinzen, ihn zu zähmen, damit sie Freunde werden können. Nicht nur Kinder brauchen Märchen, die Erwacshenen auch. So verharrt Griechenland jenseits allen Kapitalismen immer noch in der Wüste einer düsteren und noch nicht erhellten Vergangheit, wie in dem Höhlengleichnis Platons.