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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Matthias Kuerner am 09. September 2015

Die Kanzlerin direkt

Identitätsfestellung - Vermeidung der Abschiebung

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 16. Oktober 2015
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Kuerner,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Um Täuschungen oder Täuschungsversuche im Asylverfahren zu verhindern, nutzen die zuständigen Behörden eine Reihe von Möglichkeiten: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geht Anhaltspunkten zu Täuschungen während des Verfahrens nach. Erkenntnisse können sich bei der erkennungsdienstlichen Behandlung, bei der Stellung des Asylantrags, bei der Anhörung sowie bei der Auswertung von vorgelegten Dokumenten ergeben.

Dazu zählen zum Beispiel eine Sprach- und Textanalyse, wenn der Sprachmittler sprachliche Auffälligkeiten feststellt oder wenn die Angaben des Antragstellers widersprüchlich sind, oder die physikalisch-technische Untersuchung der vorgelegten Dokumente. Zudem stellt die Bundespolizei immer wieder fest, dass Dokumente gefälscht oder verfälscht waren und zum Identitätsbetrug verwendet wurden. Ge- bzw. verfälschte syrische Pässe werden besonders häufig verwendet, da sie vermeintlich die Chancen auf ein erfolgreiches Asylverfahren deutlich erhöhen.

Deutschland ist ein Rechtsstaat. Wer einen Asylantrag beim BAMF stellt, wird auch über Rechte und Pflichten im Asylverfahren aufgeklärt. Zu den Rechten gehört, dass der Antragsteller gegen eine abschlägige Entscheidung klagen kann. Bund und Länder haben im September gemeinsam entschieden, die gerichtlichen Verfahren in Asylstreitigkeiten zu beschleunigen und erheblich zu verkürzen.

Außerdem hat die Bundesregierung ein Gesetz zur Asyl- und Flüchtlingspolitik beschlossen, mit dem die Asylverfahren beschleunigt werden und eine schnellere Abschiebung derjenigen möglich sein soll, die keinen Schutz in Deutschland genießen. Das soll dadurch gelingen, dass nach Androhung und nach Ablauf der freiwilligen Ausreisefrist nicht der konkrete Termin der Abschiebung angekündigt werden darf. Das soll verhindern, dass der Betroffene untertaucht und sich so der Abschiebung entzieht.

Weitere Informationen: http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/10/...

http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Infodienst/2015/...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (6)Schließen

  1. Autor Heinrich Schömann
    am 14. September 2015
    1.

    Sehr gut beschrieben. Genau so, Punkt für Punkt, ist es in der Praxis. Unglaublich.

  2. Autor ines schreiber
    am 15. September 2015
    2.

    Super Beitrag......

  3. Autor Rosi Mörch
    am 28. September 2015
    3.

    Hat es denn eine Antwort gegeben auf diese unglaubliche Praxis???
    Ich schlage vor, die Kavallerie zu schicken - ähnlich wie bei deutschen Steuerflüchtlingen - da hat es doch gut funktioniert!!

  4. Autor Erhard Jakob
    am 05. Oktober 2015
    4.

    Dieses Forum macht aus meiner Sicht viel Sinn! Selbst,
    wenn die Bundeskanzlerin keinen Blick drauf wirft
    und brisante Beiträge/Fragen bereits bei der Ab-
    stimmung entsprechend *behandelt* werden.

    Auch, wenn es die Bundeskanzlerin nicht liest,
    lesen es viele Menschen und diese werden
    es in ihren zukünftigen Entscheidungen
    zu >würdigen< wissen.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es zu einer
    Umfrage bei der Union kommt, wer 2017
    als Bundeskanzler-Kandidat >Merkel
    oder Seehofer* in den Wahlkampf
    ziehen soll.

    Ich könnte mir vorstellen, dass Seehofer
    bei vielen Wählern den Vorrang
    erhalten würde.

    Ich weiß *Mit Prognosen sollte
    man vorsichtig sein. Zumal
    wenn sie die Zukunft
    betreffen.*

    Doch viele geben der gegenwärtigen
    chaotischen *Flüchtlingssituation*
    Frau Dr. Merkel die Schuld und
    das könnte sich im Wahlver-
    halten der Bürger aus-
    wirken.

  5. Autor Uwe Schmidt
    am 10. Oktober 2015
    5.

    Widersprüche würde ich nicht zulassen.
    Einfach zur Grenze fahren und das war es.
    Krankheit vom Amtsarzt kurzfristig bestätigen lassen, ansonsten sofort abschieben.
    Pass verschwunden, auch sofort abschieben!!
    Es gibt keine Alternative aus meiner Sicht.
    Unsere ganze Zukunft ist gefährdet, durch diesen neuen Leute.
    Viele von uns werden sich noch daran erinnern, wie schön es einmal in Deutschland war. Aus meiner Sicht lässt das alles, Frau Merkel, kalt.
    Sie denkt nur an sich und Ihre Politik.
    Die Interessen der deutschen Bevölkerung interessiert sie nicht mehr.

  6. Autor Erhard Jakob
    am 11. Oktober 2015
    6.

    Das das die Frau Merkel kalt läßt, bzw. nicht interessiert, glaube ich nicht.
    Sie sieht ja ganz deutlich den Unmut der meisten Bürger. Warum sie
    trotzdem den Kurs weiter fährt, kann ich auch
    nicht nachvollziehen.

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