Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Franka Lerner am 28. August 2015
16241 Leser · 6 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Zirkustiere

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,
vorab, ich bin eine großer Fan von Ihnen. Sie sind der Grund,warum ich in die CDU eingetreten bin. Und auch dies direkt angemerkt, ich weiß, Sie haben sehr viele Baustellen derzeit.
Aber mein Anliegen richte ich nun wiederholt, im Namen vieler tausend Tierischer und Menschlicher Seelen an Sie! Warum brauchen wir Tiere im Zirkus? Sie werden unten Nahrungs-und Wasserentzug gesetzt, Schlägen, Quälereien, Misshandlungen, Kettenhaltung ihr gesamtes Leben gedemütigt und gequält! Warum, mit welchem Recht? Viele andere Länder haben die Haltung der Tiere im Zirkus lange verboten, warum schauen Sie zu?? Viele tausende Seelen wünschen sich endlich eine Erlösung, ich bitte Sie im Namen all dieser Lebewesen endlich zu reagieren und dieses unnütze Leiden endlich zu beenden.

Im übrigen, ich verzichte gerne auf ein uneffizientes und nicht zielführendes Schreiben, ich freue mich über eine abschließende Lösung zum Wohle der Tiere, nicht nur im Namen der Tiere, sondern auch für alle Menschen, welche nun schon jahrelang kämpfen, gegen dieses völlig überflüssige und überhaupt nicht notwendige Leid!

Frau Dr. Merkel, ich bitte Sie dringend hier endlich zu handeln, bitte helfen Sie!

In grosser Wertschätzung vor Ihrer Leistung verbleibe ich hochachtungsvoll.
Ihre Franka Lerner

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 05. Oktober 2015
Angela Merkel

Sehr geehrter Frau Lerner,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Das Wohl der Tiere ist – wie Ihnen – vielen Menschen in Deutschland eine Herzensangelegenheit. 2002 hat dieses Anliegen Eingang in das Grundgesetz gefunden und damit Verfassungsrang erlangt.

Da die Menschen dafür verantwortlich sind, das Leben und Wohlbefinden des Tieres zu schützen, ist bereits Anfang der 1970er Jahre das Tierschutzgesetz entstanden. Der Grundsatz darin lautet: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen.” Mit der Novellierung des Gesetzes vor zwei Jahren kamen unter anderem das Verbot der Qualzucht und neue Bestimmungen zur Nutztierhaltung dazu.

Konkrete Leitlinien für die Haltung, Ausbildung und Nutzung von Tieren in Zirkusbetrieben oder ähnlichen Einrichtungen gibt das Bundeslandwirtschaftsministerium heraus. Sie dienen Zirkusunternehmen sowie den Überwachungsbehörden als Orientierungshilfe.

Einem Verbot der (Wild-) Tierhaltung im Zirkus sind verfassungsrechtlich hohe Hürden gesetzt. Denn das wäre ein Eingriff in die Grundrechte der Berufs- und Eigentumsfreiheit, also in Rechte, die ebenso Verfassungsrang genießen. Ein Verbot ist im Übrigen nur dann zulässig, wenn das gleiche Ziel nicht auch mit milderen Mitteln zu erreichen wäre. Ein solches Mittel besteht in der Zirkusregisterverordnung. Die Verordnung schreibt vor, dass in einer Datenbank zentral zu erfassen ist, ob und – wenn ja – mit welchem Inhalt ein Zirkus eine Erlaubnis nach dem Tierschutzgesetz erhalten hat. Das Register zeigt außerdem an, ob ein Zirkus Auflagen bekommen hat und mit welchem Ergebnis Kontrollen durchgeführt wurden.

Die Überwachung und Einhaltung der hohen Tierschutzstandards ist eine hoheitliche Aufgabe der Länder. Sie haben die Pflicht, Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zu ahnden. Hinweise über mögliche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz können Sie jederzeit dem Veterinäramt melden.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (6)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 15. September 2015
    1.

    Franka,

    sicher wäre es auch gut, alle anderen Tiere,
    welche hinter *Gitter* leben müssen,
    freizulassen.

    Ich denke hier an Vögel (Wellensittiche, Karnarienvögel
    Papageien usw.) und andere Tiere z.B. Fische,
    Kaninchen, Tauben usw..

    Auch sollte man verbieten Rinder, Schweine, Schafe
    Hunde, Katzen usw. zu züchten bzw. zu halten.

    Schließlich lieben alle diese
    Tiere die Freiheit.

  2. Autor ines schreiber
    am 16. September 2015
    2.

    Ich denke man sollte alles an Tierhaltung im Auge haben.....Es gibt immer noch Bauern die Katzen ertränken....oder Ferkel kopieren .....und kastrieren....trotz Gesetze

  3. Autor ines schreiber
    am 16. September 2015
    3.

    Ohne Betäubung.....

  4. Autor Erhard Jakob
    am 18. September 2015
    4.

    Ines, ja es gibt viele Menschen, welche alte und vorallem
    neugeborene Katzen töte. Jedoch die wenigsten davon
    werden Bauern. Wenn eine Katze bei einem Bauern
    Junge bekommt, wird ihn das am wenigsten
    stören. Schließlich fressen sie ihm die
    Mäuse weg. Und weniger Mäuse
    in der Scheune fressen auch
    weniger Getreide. So
    einfach ist das.

    Anders ist es bei Menschen, welche eine (Streichel)Katze
    in der Wohnung haben und die fünf Neugeborenen
    nicht los werden.

  5. Autor Gabriele Klein
    am 26. September 2015
    5.

    Sehr geehrte Frau Lerner,
    gestatten, ich glaube Ihnen kein Wort, ich meine jetzt dahingehende dass sich die Tierquälerei ihren Schwerpunkt im Zirkus sucht. Und wissen Sie warum ich das was Sie da erzählen nicht glaube? Mit einem so gequälten und geschundenen "Löwen" oder "Tiger" den Sie da heraufbewschwören könnten Sie niemals eine Zirkusnummer machen. Das Publikum würde ganz schnell das Weite suchen, glauben Sie mir. Ich gebe zu ich bin kein "Zirkusexperte" nur, in der Verhaltenslehre kenne ich mich zufällig aus....aber es genügt eigentlich nur ein ganz klein wenig die "Ideologien" die da so die Runde machen zu hinterfragen und auf Plausibilität zu prüfen..
    Ich gebe den Kommentatoren Recht die sich gegen den hierzulande "blühenden" Sadismus wenden, der sich seine Opfer auch im Tierreich sucht. Andrerseits ist mir fast kein Tierhalter bekannt bei dem nicht irgendwann eine alles wissende "Tierschutztante" aufgetaucht wäre und für schallend lachende Amtstierärzte gesorgt hätte. Zuletzt erfuhr ich vom Ruf nach einem Tierarzt weil Pferde auf "karger" Wiese stehen würden.... Der Tierarzt lachte sich schief, weil die Tiere so fett waren dass man Sie bald hätte "rollen" können und der Diät dringend bedurften....

  6. Autor Gabriele Klein
    am 26. September 2015
    6.

    ...empfehle alle Tiere freizulassen, d.h. halt geht ja gar nicht, alle kann man niemals rauslassen aus Gründen der Inneren Sicherheit. Auch nicht alle auf einmal. Also nochmals, den größtmöglichen Teil der angeketteten Tiere befreien, allen voran die, die am meisten unter ihrer Gefangenschaft leiden, das sind Tiger, Leoparden, Hyänen und durchaus auch der eine oder andre Löwe wenn er bissig ist. Dann, als nächstes, Giftspinnen, Reptilien, Würgeschlangen und Krokodile nachdem man für letztere ein Plätzchen im Badesee oder einen "Paten" mit Badewanne gefunden hat....... Was ist mit Kaninchen, Hamstern und Schafen? Die lassen wir drin um sie nicht unnötig zu gefährden.... Sie fragen, warum die einen drin und die andern drausen sind?? Ganz einfach, das ist einfacher für Administration und Pfleger.......

  7. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.