Sehr geehrter Herr Behrmann,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Die Bundesregierung ist sich der Gefahren durch den internationalen Terrorismus bewusst und nimmt sie sehr ernst. Auch Deutschland steht im Fadenkreuz des islamistischen Terrors. Wachsamkeit ist geboten. In diesem Zusammenhang hat die Bundeskanzlerin in ihrer Regierungserklärung vor dem Deutschen Bundestag (http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Rede/2015/11/201...) am 25. November bekräftigt, dass die Bedrohungslage in Deutschland zwar hoch sei, die Sicherheitsbehörden aber allen Hinweisen gewissenhaft nachgingen. Bundesinnenminister de Maizière hatte zuvor, am 9. Oktober, in einem Zeitungsinterview betont, dass es zwar Hinweise von Nachrichtendiensten aus dem Ausland gebe, wonach sich Terroristen unter die Flüchtlinge mischten, bisher habe sich aber keiner dieser Hinweise bewahrheitet.
Justiz und Sicherheitsbehörden arbeiten - national und international - eng zusammen; mit dem Ziel, Anschläge zu verhindern und Verdächtige zu fassen. Allein der Generalbundesanwalt führt im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg in Syrien bereits 120 Ermittlungsverfahren gegen fast 200 Beschuldigte, sogenannte Dschihadisten - Tendenz stark steigend.
Grundsätzlich gilt, dass Flüchtlinge bei ihrer Ankunft in Deutschland registriert und ihre Namen und Fingerabdrücke in eine europaweite Datenbank eingegeben werden.
Damit diese und andere Verfahren reibungslos ablaufen können und damit die Sicherheitsbehörden schnell und effektiv auf plötzliche Gefahren reagieren können, hat die Bundesregierung beschlossen, die Sicherheitsbehörden personell und technisch zu verstärken. Ab 2016 wird es für die Bundespolizei 1.000 neue Planstellen geben. Bis 2018 sind insgesamt 3.000 zusätzliche Stellen vorgesehen.
Darüber hinaus werden bei der Bundespolizei sogenannte robuste Einheiten aufgebaut. Sie sollen so ausgebildet und ausgestattet sein, dass sie terroristischen Situationen begegnen können. Die Bundeskanzlerin hat zugesagt, deutlich mehr in die technische Ausstattung der Nachrichtendienste zu investieren. Außerdem erhalten das Bundesamt für Verfassungsschutz und der Bundesnachrichtendienst zusätzliches Personal.
Die Bundesregierung hat eine Reihe von Gesetzen auf den Weg gebracht, um den Terror zu bekämpfen. So hat Deutschland als eines der ersten Länder der internationalen Staatengemeinschaft die UN-Resolution zu den "Foreign Terrorist Fighters" umgesetzt. Danach ist bereits die Ausreise in ein Gebiet mit Terrorcamps strafbar, wenn die Reise dem Zweck dient, schwere staatsgefährdende Gewalttaten zu begehen. Zudem gibt es einen Straftatbestand zur Terrorismusfinanzierung, um Finanzquellen trockenzulegen und so Anschlägen zu verhindern zu können.
Die Debatte um die Flüchtlingskrise ist von der Diskussion um die weltweite Terrorgefahr zu trennen. Die meisten Asylbewerber kommen nach wie vor aus Syrien, und es ist gerade der Terror, der von militanten islamistischen Kräften ausgeht, vor dem Menschen in großer Zahl nach Europa und besonders nach Deutschland fliehen. Sie flüchten vor Unterdrückung, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen.
Weitere Informationen beim Bundeskriminalamt: http://www.bka.de/nn_196106/DE/ThemenABisZ/HaeufigGestell...
Statistik des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge: http://www.bamf.de/DE/Infothek/Statistiken/statistiken-no....
zu den Sicherheitsüberprüfungen des BAMF: http://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2015/20151201-...
auf der Sonderseite der Bundesregierung zu Flucht und Asyl: www.bundesregierung.de/fluechtlinge.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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