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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Kristin Bohn am 10. November 2015
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Die Kanzlerin direkt

Insel Föhr - Schließung der Geburtshilfe

Sehr geehrte Frau Merkel,

Nun wird auch auf Föhr die letzte Geburtsstation auf einer Insel ohne Landanbindung geschlossen. Zum 30.11.2015 geplant, nun aber schon zum 30.09.2015 ist unsere Geburtshilfe geschlossen. Eine Entbindung auf der Insel nicht mehr möglich!
Die werdende Mutter wird mit dem Rettungshubschrauber oder dem Seenotretter in die nächste Klinik in Flensburg bzw. Husum gebracht.
Die Schließung unserer Geburtsstation birgt unüberschaubare Risiken, denn an vielen Tagen im Jahr ist die Insel einfach nicht erreichbar, weder durch den Seenotretter noch durch den Hubschrauber.

Am 04.11.2015 wurde nun auch die Schließung der Geburtshilfe in Niebüll verkündet. Nächste Entbindungsmöglichkeit für uns Insulaner sind Husum oder Flensburg. In beiden Fällen ist eine ca. 45-minütige Fährfahrt (wenn die Wetterbedingungen mitspielen) und eine anschließende 1-stündige Autofahrt erforderlich. In Niebüll ist nur ein Rettungshubschrauber für alle Notfälle stationiert. Maximale Transportkapazität 1 Patient. Der nächste Rettungshubschrauber ist in Rendsburg stationiert und benötigt mit Vorbereitung und Anflug mind. 45 Minuten.
Oder möchte Deutschland Lichtensteins Beispiel folgen und die Geburtshilfe komplett abschaffen, so dass die Kinder in europäischen Nachbarstaaten geboren werden?

Diese Entwicklung birgt das größere Risiko, denn Flüchtigkeit, Übersehen, Zeitnot, Überarbeitung sind weit gefährlicher.
Die beispiellose 1:1-Betreuung wie auf Föhr, den Frauen Zuteil wird, ist kein Risiko sondern Segen für alle Beteiligten.

Als Anlage ein paar Beispiele der aktuellen Entwicklung für Sie.

Wir bitten Sie ministerienübergreifend diesem Trend entgegen zu wirken.

Elterninitiative Inselgeburt
Stellvertretend für alle Eltern auf Föhr und Amrum
Kristin Bohn
Katrina Kossack
Till Müller
Katrin Petersen
Heike Schuknecht
Johannes Winkler
www.inselgeburt.de