Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Thomas Hofbauer am 08. Januar 2016
9071 Leser · 2 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Ein besorgter Familienvater

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

unsere komplette Familie und Verwandtschaft wählt seit Generationen "tiefschwarz". In der Flüchtlingsfrage können wir Ihnen leider seit den Silvestervorfällen in München, Köln etc. nicht mehr folgen.

Wir hoffen inständig, dass Sie als Oberhaupt unseres demokratischen Staats einen Weg aus der Krise finden. Keiner von uns will "alternative" Parteien wählen.........

Es kann und darf nicht sein, dass hart erkämpfte Frauenrechte im Deckmantel des Asylrechts untergehen....

Nun, dieser Chat soll eine Frage beinhalten.....

Warum findet ein "Ausverkauf" der deutschen Werte und ein Raubbau an unserem über Jahrzehnte hart erarbeitetem Sozialsystem sowie der Nullrunde im Haushalt statt?

Beste Grüße für das neue Jahr, auch wenn es in vieler Augen recht turbulent startet.

Eine besorgte Familie

P.S. Hoffe ich lande nun in keinem NSA Filter :-)

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 05. Februar 2016
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Hofbauer ,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Sie sprechen darin verschiedene Aspekte der Flüchtlingssituation in Deutschland an, zu denen wir gerne Stellung nehmen.

Was die Rechte der Frauen angeht, so können wir Ihrer Befürchtung, dass die Frauenrechte „im Deckmantel des Asylrechts untergehen“, nicht folgen. Es findet definitiv kein „Ausverkauf“ der Werte der Demokratie in unserem Lande statt. Im Gegenteil: Die Gleichstellung von Mann und Frau ist der Bundesregierung ein wichtiges Anliegen. Seit Anfang des Jahres gilt die Frauenquote, die dafür sorgt, dass mehr Frauen in Führungspositionen kommen. Seit Jahren haben wir den Ausbau der Kinderbetreuung vorangetrieben, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert. Derzeit ist ein Gesetzentwurf in Vorbereitung, der die Entlohnung von Männern und Frauen noch gerechter machen soll.

Auch ergreift die Bundesregierung zahlreiche Maßnahmen zum Schutz von Frauen vor Gewalt und sexueller Belästigung. Denn hierbei handelt es sich nicht um ein neues Phänomen, das es erst seit Beginn der Flüchtlingskrise gibt. Die Betreiber von Frauenhäusern im gesamten Bundesgebiet können davon seit Jahrzehnten ein Lied singen.

Das deutsche Sozialsystem stellt für alle Menschen in unserem Land sicher, dass sie ein Leben in Würde führen können. Ob und welche Leistung jemand bekommt, hängt von der individuellen Lebenssituation (Arbeitslosigkeit, Erwerbsunfähigkeit, etc.) ab. Bevor Leistungen ausgezahlt werden, wird sehr genau geprüft, ob ein Anspruch darauf besteht. Niemand erhält ohne einen berechtigten Grund einfach so Geld vom Staat. Es kann deshalb keine Rede von einem „Raubbau an unserem über Jahrzehnte hart erarbeitetem Sozialsystem“ sein. Im Gegenteil. Zugang zu diesem Sozialsystem erhält in den allermeisten Fällen nur der, wer sich vorher daran beteiligt hat.

Der Bundeshaushalt bleibt weiter stabil. Der Anteil der Sozialausgaben am Bundeshaushalt ist hoch: Mit gut 130 Milliarden Euro gibt die Bundesregierung über 40 Prozent für den Bereich Arbeit und Soziales aus. In den letzten Jahren sind diese Ausgaben konstant gestiegen: von 122 Milliarden Euro 2014 auf 126 Milliarden Euro 2015. Die Kosten für Flüchtlinge werden aus den Steuerüberschüssen des vergangenen Jahres bestritten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Wolfgang Riedel
    am 08. Januar 2016
    1.

    Sehr geehrter Herr Hofbauer,

    hier haben Sie das Ergebnis, zu viele haben in Deutschland immer "tiefschwarz" gewählt und damit zu dieser Entwicklung beigetragen!

  2. Autor Franz Bauer
    Kommentar zu Kommentar 1 am 12. Januar 2016
    2.

    Hätten wir etwa links oder grün wählen sollen?? Da wären wir noch tiefer im Flüchtlingsschlamassel und wären "Deutsche" bald nicht mehr in den Parlamenten, weil Grüne, Rote und Tiefrote alle Zuwanderer bald zu "Deutschen" gezaubert hätten, die dann für "passende Mehrheiten" gesorgt hätten.

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