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Abstimmungszeit beendet
Autor a. bruder am 18. Februar 2016
9489 Leser · 13 Kommentare

Soziales

Absicherung von Menschen mit Geistiger Behinderung fürs Alter

Sehr verehrte Frau Dr. Merkel,

Ich weiß Sie haben im Moment alle Hände voll zu tun mit der "Flüchlingskrise", aber mich beschäftigt schon seit langem folgende Frage
Warum dürfen wir als Eltern nicht finanzielle Vorsorge für unseren Sohn mit geistiger Behinderung 80% im Behindertenausweis B treffen? Unser Sohn ist Brillenträger. Die Kassen zahlen zur Brille nichts mehr dazu. zu den Gläsern sowenig, das es nichtmal für ein Glas reicht. Aus Sicherheitsgründen trägt Michael Kunststoffgläser,die aber leicht verkratzen und alle 2-3Jahre erneuert werden Müssen.
Wir würden nun gerne ein Polster ansparen, das gewährleistet, das Michael immer die benötigte Brille erhalten kann und auch im Alter sich mal was gönnen kann.Leider dürfen Menschen mit Behinderung nun weniger als 1500 Euro Sparguthaben besitzen. Das sind max. 6-7 Brillen . Michael ist 22 Jahre. also mit Mitte 40 wäre kein Geld mehr da.Es würde doch auch die Sozialkassen entlasten, wenn die Eltern und Geschwister etwas Vorsorge für den Behinderten treffen dürften.
Ist es möglich, die derzeitige Regelung noch einmal zu Überdenken?. Die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung hatte bei Ihrem Antritt auch angekündigt diesbezüglich etwas ereichen zu wollen. Leider hat man da bis dato nichts mehr gehört.
Ich würde mich sehr über eine Anwort von Ihnen, auch als Elternbeirätin der Mainfr. Werkst. Och., freuen,
Ich wünschen Ihnen viel Kraft
Gemeinsam schaffen wir das
Herzlichst
Angelika Bruder

Kommentare (13)Schließen

  1. Autor angelika maria bruder
    am 18. Februar 2016
    1.

    Lieber Herr Gruber, leider ist mein Sohn 35 Jahre jünger als ich, und ich gehe sehr davon aus das er mich überlebt. natürlich könnte man irgendwie tricksen,wenn man wollte, aber wir möchten ehrlich bleiben.
    wir sind nicht in der Lage für unseren Sohn Millionen anzusparen. wir müßten uns schon 5000 Euro vom Mund absparen - das wäre dann ein Notgroschen. Menschen mit geistiger Behinderung haben nicht die Möglichkeit privat für die Rente vorzusorgen, keine Versicherungsgesellschaft nimmt einen Menschen der körperlich gesund aber geistige Defizite( kann kaum lesen und Rechnen) hat in die Pflegeversicherung auf. Wir haben jetzt eine Gesellschaft gefunden die wenigstens eine Sterbegeldversicherung und eine Unfallversicherung für Menschen mit eingeschränkten geistigen Möglichkeiten anbietet. Mein Mann und ich finden es halt schade das wir nicht ein bisschen Vorsorge treffen können. Ich weiß aus meiner Tätigkeit im Elternbeirat, daß dieses Thema viele Eltern umtreibt. Vorallem Familien die bisher nicht auf die Sozialhilfe griffen sondern selbst alles finanzierten. Es heißt zwar immer es wird dann schon gesorgt, aber ist da dann auch mal ein neuer Laptop, oder neue Fische fürs Aquarium, oder ein Kurzurlaub, oder sonstige kleinigkeiten die unseren Leuten das Leben angenehmer machen drin. oder müssen sie dann jeden Pfennig zweimal umdrehen.
    Fakt ist, daß Menschen mit einem Handicap fast nie etwas für Ihre situation können, das ist bei Sozialhilfeempfänger leider nicht immer so, die könnten wenigstens versuchen Ihre persönliche Situation irgendwie zu ändern. Diese Möglichkeit haben unsere Leute halt leider nicht. Viele wissen um Ihre Behinderung, aber sie können sie nicht ändern.

  2. Autor ines schreiber
    am 19. Februar 2016
    2.

    Angelika , das sieht man leider zu oft , die soziale Ungerechtigkeit !
    Und wenn man dann dauernd sieht , wie Steuergelder sinnlos versenkt werden ( z.b. BER u.s.w ) , fragt man sich , was soll das ?

  3. Autor angelika maria bruder
    Kommentar zu Kommentar 2 am 19. Februar 2016
    3.

    Ja Ines, die Schwächsten der Gesellschaft, Kinder und Behinderte, sowie Kranke haben kaum eine Lobby. Und jeder im Land schießt sich jetzt auf das Thema Flüchtlinge ein. Wir haben in unserem Land auch noch andere Sorgen!

  4. Autor ines schreiber
    am 22. Februar 2016
    4.

    Angelika , aber dieses befassen mit Flüchtlingen , hat bei vielen Deutschen , diese soziale Ungerechtigkeit wieder in den Fokus katapultiert !
    Und das ist doch eines der Hauptpunkte , warum so viele rebellieren !

  5. Autor angelika maria bruder
    am 22. Februar 2016
    5.

    Gut, liebe Ines ,ich glaube das Thema treibt jeden in unserem schönen Land um. und das darüber diskutiert wird ist ja auch in Ordnung. Eine Patentlösung hat auch keiner. Ich wünsche mir nur, das bei dieser Geschichte menschlich, tolerant und vernüftig geredet wird. Klar können wir nicht die ganze welt aufnehmen. aber wir können genauso wenig um Deutschland einen 5 Meter hohen Zaun, Todesstreifen und Wachhäuschen und Patrolien mit bissigen Hunden machen. Das hatten wir schonmal quer durch Deutschland. Ich gehöre noch zu der Generation, die als Brd ler in die DDR zu Besuch von Verwandeten fuhr. Ich kenn beide Seiten und ich war stolz darauf was in den letzten Jahren daraus wurde.Ein total bankrotter Staat( DDR) ist durch den Fleiß, die Brüderlichkeit, den Soli und den Steuergeldern des Westens, mit dem Osten zusammengewachsen. Menschen die nie in die Rentenkasse der BRD eingezahlt haben, bekamen plötzlich daraus ihre Altersversorgung. und regen sich jetzt vielleicht darüber auf , das es zu wenig ist????
    Regen sich die Leute im Westen mehr auf, als die imOsten?????
    Man muß in der Demokratie nicht alles stillschweigend hinnehmen, das ist wohl wahr, aber wenn man rebellieren will, dann bitte so friedlich wie an den Montagsdemonstrationen vor der Wende. Mit Hass und Gewalt und Menschenverachtung werden auch keine Probleme gelöst.

  6. Autor ines schreiber
    am 24. Februar 2016
    6.

    Angelika , ich finde schon dies Ost und West , muss das noch unterschieden werden ?
    Nein , alle regen sich auf ! Ich glaube das die Flüchtlinge nicht das Problem sind ! Es sind wenige die rassistisch sind ! Es geht um Ungerechtigkeiten , die jetzt sehr deutlich hervortreten !
    Ja , Gewalt ist nicht die Lösung !

  7. Autor Erhard Jakob
    am 24. Februar 2016
    7.

    Angelika:
    .
    *Wir haben in unserem Land
    auch noch andere Sorgen!*
    .
    VOLLTREFFER!!!!
    .
    Die vielen Leute gehen nicht auf die Straße, weil soviele Flüchtlinge
    zu uns kommen und wir das eventuell nicht schaffen! Sondern,
    sie gehen auf die Straße, weil sie so viele andere Sorgen
    und Probleme haben. Und die Abgeordneten in ihren
    Bürgerbüros zu ihren Wählern >hinter vorgehaltener
    Hand bzw. bei ausgeschalteter Kamera< sagen:
    :
    *Was gehen mich deine Sorgen und Nöte an? Ich habe
    mit meinen eigenen Problemen schon genug zu tun!*
    .
    Das bringt die Bürger in Hass und Wut! Und deshalb schreien
    sich viele Leute bei PEGIDA- und anderen Demonstrationen
    die Wut und den Hass aus dem Leibe. Manche gehen
    sogar noch einen Schritt weiter und demolieren
    Bürgerbüros oder zünden Asylheime an.
    .
    Meine Devise lautet *Keine Gewalt!* Und deshalb
    werde ich solche Aktionen keinesfalls
    gut heißen.

  8. Autor angelika maria bruder
    Kommentar zu Kommentar 6 am 24. Februar 2016
    8.

    Ines, Ost/ West war auch eher provokant gemeint. Ich habe ja fast meine ganze Verwandtschaft in MVP. Ich kenne beide Seiten vor und nach der Wende. Es ärgert mich halt,wenn ich die Bilder von angegriffenen Flüchtlingen und brennenden Unterkünften, die von meinen Steuergeldern mitfinanziert wurden, sehe. Die Unterkünfte werden ja doch wieder aufgebaut und des kostet doppelt. Also noch mehr Steuerngelder. Ich versethe auch das Menschen sich benachteiligt vorkommen, aber diesen Unmut an Flüchtlingen ( ich meine keine Wirtschaftsflüchtlinge,ich meine im Moment nur echte Syrer aus den Kriegsgebieten) die ja für die Entscheidungen unserer Politiker wirklich nichts können auszulassen finde ich einfach ungerechtfertigt. Die Kanzlerin kann dieses Drama auch nicht alleine lösen. da ist die Solidargemeinschaft gefragt , der gesunde Menschenverstand und es braucht viel Diplomatie und einen langen Atem. Die Agenda 2010 hatte übrigens Schröder ( SPD ) auf den Weg gebracht. und leider können nicht nach jedem Regierungswechsel wieder alles was die vorherige geändert hat wieder geändert werden. Da würden wir uns nur im Kreis drehen und das wäre sehr kontraproduktiv.
    Ich habe nichts gegen die Menschen in den neuen Bundesländern. Wir sind alle Deutsche-Europäer-Weltbürger.

  9. Autor angelika maria bruder
    am 26. Februar 2016
    9.

    Erhard, also unsere Landtagsabgeordneten und Landräte machen einen guten Job. Ich war mit meinem Sohn auch schon bei Herrn Herold und dieser hat sich wirklich viel Zeit genommen und sehr bemüht und konnte uns bei unserem damaligen Problem sehr gut helfen. Landrat und Bürgermeister sowie Gemeinderäte haben ein offenes Ohr und reden mit einem über das was geht und was nicht. Sturer gehts vielleicht in der einen oder anderen Behörde zu. Aber unsere direkten Volksvertreter machen einen guten Job.
    Tut mir echt leid, wenn sie da so schlechte Erfahrungen gemacht haben.

  10. Autor Erhard Jakob
    am 08. März 2016
    10.

    Angelika,
    ich freue wirklich, dass Sie so gute Erfahrungen gemacht haben.
    Am 13. März wird bei uns der Bürgermeister gewählt. Ich habe
    alle fünf Kandidaten, ob sie mich bei der Lösung meines nun
    wahrlich nicht *Privaten* Problems unterstützen. Sie haben
    alle 5 gesagt: *Was gehen mich deine Sorgen und Nöte an?
    Ich habe mit meinen eigenen schon genug zu tun!*
    Natürlich haben sie das nicht wortwörtlich
    so gesagt aber sinngemäß schon.

  11. Autor angelika maria bruder
    am 09. März 2016
    11.

    Erhard,
    Ich finde es wirklich traurig, das Bürgermeisterkandidaten ( noch dazu alle)
    so reagieren. Wir sind hier in Mittelfranken fast schon Unterfranken. Aber im ganzen Ochsenfurter Gau und im Umkreis von 50km kennt man jede Gemeinde hab ich sowas noch nicht gehört. Ich bin zutiefst erschüttert. Da kann man verstehen, wenn die Wahlbeteiligung so gering ist. Aber Sie sollten trotzdem wählen gehen und den Stimmzettel absichtlich ungültig machen. Wenn eine hohe Zahl ungültiger Stimmzettel ausgezählt wird gibt es diesen Herren vielleicht eher zu denken als eine geringe Wahlbeteilgung. Das ist zumindest meine Meinung.

  12. Autor angelika maria bruder
    am 11. März 2016
    12.

    An alle die Abstimmen,
    Dieses Schiksal der Behinderung kann jeden von uns jeden Tag treffen - z. B. durch einen Autounfall oder Arbeitsunfall oder Schlaganfall. Plötzlich von einem Tag auf den anderen ist man berechtigt einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen und wenn man dann auf soziale Unterstützung angewiesen ist geht es erst mal an alles ( fast alles bis auf 1500 Euro bei Alleinstehenden) was man bis dahin erarbeitet, erspart oder vielleicht gerade erst gerbt hat. Erst wenn man "arm" ist bekommt man dann Hilfe. Ich plädiere darauf diesen Betrag von 1500 Euro wenigstens auf mindestens 5000 Euro zu erhöhen.

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