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Abstimmungszeit beendet
Autor Johannes Wollbold am 29. März 2016
13182 Leser · 12 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

gefährliche flucht eindämmen - legale einreise schnell realisieren!

sehr geehrte frau merkel und herr altmeier,

das offizielle ziel des EU-türkei-abkommens vom 18.3. ist die eindämmung illegaler, gefährlicher migration über die ägais. damit nicht andere, teils noch gefährlichere routen (wieder)entdeckt werden, muss es realistische, legale alternativen geben.

die EU-obergrenze von 72.000 von griechenland in die türkei abgeschobener und gegen "bravere" syrer getauschter flüchtlinge ist völlig unzureichend. so viele kamen im letzten jahr teils in 2 wochen nach deutschland. ohne dass ich nennenswertes chaos bemerkt hätte - vielmehr ein zusammenspiel von staat und gesellschaft. darauf sollte man sich wieder besinnen, und jetzt mit mehr ruhe angesichts gesunkener flüchtlingszahlen die aufgebauten strukturen nutzen.

das abkommen sieht immerhin die aufnahme weiterer flüchtlinge vor. irgendjemand muss damit anfangen - z.b. deutschland, das durch das dublin-abkommen seit 1997 von wenig migranten "profitierte" (?). welche vorbereitungen werden also getroffen, für die aufnahme der maximal 72.000 syrer, für afghanen, iraker oder eritreer - nicht zu vergessen flüchtlinge innerhalb des im letzten jahr beschlossenen kontigents? es kann doch nicht so schwer sein, jeden tag einen airbus von ankara, izmir und istanbul zu chartern und ohne aufwändige formalitäten z.b. erst einmal familien/frauen mit kindern an einen sicheren ort mit zukunftschancen zu bringen? das wäre ein deutliches zeichen, dass es eine glaubwürdige alternative dazu gibt, sich schleppern "anzuvertrauen" und ohne erfahrung, nach nur kurzer einführung ein völlig überbesetztes schlauchboot gegen die wellen zu steuern.

setzen Sie also die politik offener grenzen - nicht nur innerhalb europas - modifiziert fort! abschottung ist inhuman und funktioniert nicht lange.

gruß
j.w.

Kommentare (12)Schließen

  1. Autor Thomas Bernhart
    am 29. März 2016
    1.

    Gehts noch?!?!?

  2. Autor Johannes Wollbold
    am 30. März 2016
    2.

    sehr konstruktiv formuliert, t. bernhart! ... ich versuche mal das rätsel zu lösen: falls Sie die - über den daumen gepeilten - 3 flieger pro tag meinen: das sind vielleicht 600 flüchtlinge, also 18.000 im monat, gut 200.000 im jahr. also weitaus weniger als die million im letzten jahr. andererseits wie gesagt: totale abschottung ist hysterisch und wird nicht funktionieren.

    im übrigen frage ich nur nach der realisierung von 3 punkten aus 2 abkommen - das sollte nicht so bekloppt sein.

  3. Autor Johannes Wollbold
    am 01. April 2016
    3.

    hallo frau blank,

    nun, ich will ja keineswegs eine obergrenze festschreiben. wollte nur deutlich machen, dass man ernsthaft helfen kann, ohne dass zwingend wieder so viele flüchtlinge kommen wie im letzten jahr.

    gewalt in auffanglagern spricht gerade dafür, schleunigst geordnete wege der einreise zu schaffen. in deutschland sind die infrastuktur, verteilung, betreuung, sprachkurse, integration unvergleichlich besser als auf chios, in piräus und auch als das, was in griechenland für länger anwesende flüchtlinge möglich ist.

    zu geordneten wegen gehört übrigens ein neues einwanderungsgesetz mit (größeren) kontingenten, wie es z.b. altkanzler schröder im januar forderte: http://www.focus.de/politik/deutschland/altkanzler-zur-fl...
    (auf seine kritik am "unbegrenzten zuzug" wurde ja nun reagiert, meiner meinung nach allerdings z.zt. in "planübererfüllung").

    die bisherige rechtslage findet sich z.b. in der faz vom 30.07.2015 unter dem titel "Einwanderungsgesetz? Ist doch längst da!" (mit der beurteilung stimme ich wieder nicht überein, aber hier ist ja ein offenes diskussionsforum.)

    gruß
    j. w.

  4. Autor Johannes Wollbold
    am 14. April 2016
    4.

    hallo frau blank,
    das argument mit der besseren infrastruktur zielte nicht auf fluchtgruende, sondern ein geringeres gewaltpotenzial in deutschen fluechtlingsunterkuenften als z.b. in griechischen eingezaeunten abschiebelagern. aber auch hierzulande sollte man fluechtlinge besser verteilen, wohnungen bauen - vielleicht sogar eine eigene wohnung / zimmer anbieten. persoenliche kontakte herstellen hilft allgemein, isolation, frustration und gewalt vorzubeugen. z.b. durch die mitarbeit in lokalen initiativen, einladung zu veranstaltungen oder vereinen, anbieten eines praktikums, ...
    gruss jw

  5. Autor Johannes Wollbold
    am 18. April 2016
    5.

    meine fragen sind auf dem letzten platz der älteren beiträge - erstaunlich, da ich eigentlich nur nach der realisierung von zusagen frage.

    daher zur erläuterung meines vielleicht anstößigen "ohne dass ich nennenswertes chaos bemerkt hätte": unter chaos hatten und haben flüchtlinge zu leiden, die mit 100 anderen in einer turnhalle leben und wenig schlaf finden. oder die seit vielen monaten auf die bearbeitung des asylantrags warten, damit auf aufenthaltstitel und integrationskurs. beim familiennachzug gibt es noch längere wartezeiten für einen termin bei den deutschen botschaften in der türkei oder im libanon. wohnungen sind schwer zu finden. insgesamt: ein halbwegs normales, "integriertes" leben mit arbeit, ausbildung oder studium ist meist in weiter ferne.

    ich selbst hatte jedoch tatsächlich keine nachteile seit letzten herbst - mal eine frage nach einer zugverbindung, aber keinerlei aggression. kurzzeitig vollere züge von berlin nach rostock (fähren nach dänemark und schweden) - aber ich habe sogar noch immer einen sitzplatz bekommen! ich wohne nicht neben flüchtlingen (habe aber andere möglichkeiten, kontakte und selbst freundschaften zu finden). das einzige problem, von dem ich über den freund eines bekannten gehört habe: ein muslimischer syrer wendet im treppenhaus den kopf von frauen ab, grüßt nicht, soll seine frau mit dem oft weinenden baby lange in der wohnung alleine lassen. eigenes problem - oder kann man da vielleicht mal selbst einen kontakt herstellen, helfen?

    sicherlich haben andere unterschiedliche erfahrungen gemacht. aber auch gewalt _in_ asylunterkünften, frau blank, ist noch keine gewalt gegen außenstehende. welche realen probleme gibt es also für einheimische? ist das meiste nur diffuse angst oder ressentiment gegen fremde? wer noch mitliest: fragen Sie sich selbst! und gibt es tatsächlich probleme, die eigene "christlich-deutsche" kultur zu leben? die ja schon immer einflüsse aus italien, frankreich, russland, usa, indien, arabien (philosophie im mittelalter, 0 als zahl), ... aufgenommen hat.

  6. Autor Johannes Wollbold
    am 19. April 2016
    6.

    klar ist jede form von gewalt abzulehnen. die angedeuteten probleme haben aber wenig mit "kultur" oder gar islam zu tun, sondern eher mit der situation, in der sich fluechtlinge befinden. daher meine forderung nach geordneter einreise. und natuerlich darf und muss man im einzelfall immer wieder ruecksicht und respekt einfordern.

  7. Autor Georgia Farys
    am 21. April 2016
    7.

    Manchmal hilft ein Perspektivenwechsel ! Wie würde es MIR gehen, wenn ich in der Lage der Flüchtlinge wäre ? Wie geht es mir, wenn meine letzten Hoffnungen zerstört werden ? Wenn ich nach wochenlanger und lebensbedrohender Flucht die Erlösung vor den Augen habe und man lässt mich nicht weiter ? Wenn ich mit Erlebnissen, von denen ich persönlich nicht einmal albträumen will und unsäglicher Angst um mein bisschen Leben, meiner Privatsphäre beraubt .....
    Auch zum Thema Gewalt bitte ein Wort: Glaubt irgendjemand, dass wir hier keine gewalttätigen Menschen haben ? Glaubt hier wirklich jemand, dass wir Flüchtlinge oder Zuwanderer welcher Art auch immer brauchen, damit wir Gewalt erleben ?
    Wie gesagt, ein Perspektivenwechsel würde helfen, zu verstehen, warum die Menschen in Idomeni zum Beispiel oder in völlig überbelegten Flüchtlingsunterkünften Verzweiflungstaten begehen. Es gibt doch genug leerstehende Wohnungen- zumindest wurde immer davon berichtet bislang. Es gibt doch die aussterbenden Gegenden, die froh wären um Zuzug. Der Oberbürgermeister von Goslar hat hierzu im ZDF vor einiger Zeit Interessantes gesagt ...
    Es ginge doch, wenn ....

  8. Autor Johannes Wollbold
    am 22. April 2016
    8.

    sehr geehrte georgia farys,
    danke fuer die konkrete begruendung dessen, was ich meine. natuerlich gaebe es noch andere, weiter reichende moeglichkeiten der solidaritaet. bestimmt aber nicht die drastisch auf 1.100 tuerkei-fluechtlinge beschraenkte aufnahme - EU + norwegen, D 100 pro monat (s. zeit odet taz von gestern). ein hohn!
    enttaeuschte gruesse
    johannes wollbold

  9. Autor Erhard Jakob
    am 22. April 2016
    9.

    Wenn Verbrecher ein überfülltes Rettungsboot mit noch mehr
    Schiffbrüchigen zum Kenntern bringen. Dann sollte man
    diese Verbrecher vor ein >See-Gericht< stellen
    und aburteilen!
    .
    Genauso, sollte man Ärzte vor ein *Ehren-Gericht* stellen,
    welche Patienten (Piloten), zu arbeiten. Wenn
    sie >arbeitsunfähig< sind.

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